(Registrieren)

"Neue Visitenkarte Osnabrücks" hat Alltagstauglichkeit bewiesen

Geschrieben am 14-08-2009

Osnabrück (ots) - DBU-Verwaltungsgebäude energetisch auch nach 15
Jahren auf Höhe der Zeit - Aktuelle Tests positiv

Bürogebäude schlucken viel Energie und produzieren viele
Treibhausgase, die dem Klima schaden. Als die Deutsche Bundesstiftung
Umwelt (DBU) vor 15 Jahren in Osnabrück ein neues Verwaltungsgebäude
plante, wollte sie auch hier Zeichen für einen konsequenten
Umweltschutz setzen. Jetzt - 14 Jahre nach dem Bezug - steht fest: Es
hat geklappt. Jüngst durchgeführte Untersuchungen zeigen, dass auch
jetzt noch die damals innovative Glasfassade hochdicht ist und sich
das Gas zwischen der Dreifachverglasung länger hält als dies vom
Produzenten garantiert wurde. "Damals sind wir mit einer neuen
Technik ein Risiko eingegangen, denn die Spezialverglasungen konnten
nur wenige Hersteller im Land liefern", sagt DBU-Verwaltungschef
Michael Dittrich. Heute kosten solche hochwärmegedämmten Fassaden nur
ein Bruchteil von damals. So funktionierten Umweltinnovationen in der
Praxis. Dittrich: "Was sich bei Ersteinsätzen bewährt, wird verstärkt
gekauft, die Preise sinken und die Nachfrage steigt."

Zu Baubeginn sei klar gewesen, dass ökologisches Bauen die
natürliche Umgebung im ehemaligen Möllerschen Park an der Straße An
der Bornau so weit wie möglich erhalten müsse. So sei die über 170
Jahre alte Buchengruppe, die den Verwaltungssitz wie ein Hufeisen
umschlingt, bei den Bauarbeiten konsequent geschützt worden: "Dafür
wurde eigens ein sogenannter Wurzelvorhang angelegt", erklärt
Dittrich. Von Hand sei ein Graben ausgehoben und ein Jutevorhang
aufgespannt worden. Das Wurzelwerk habe so vor Austrocknen und
Schäden durch schwere Baumaschinen bewahrt werden können. Und die
Gründung des Hauses auf Betonpfählen ermögliche den Wurzeln auch
heute noch, sich ungehindert auszubreiten. Im Mittelpunkt des die
Buchen umschließenden Gebäudes sorgten die Bäume als natürliche
Klimaanlage dafür, dass sich das Haus im Sommer nicht aufheize, im
Winter aber - wenn das Laub abgefallen ist - möglichst viel Licht und
Wärme in die Büros gelangten.

Die Planer des Niedrigenergie-Gebäudes vor den Toren Osnabrücks -
die Architekten Professor Erich Schneider-Wessling, Köln (Planung)
und Rolf Bohl, Osnabrück (Bauleitung) - setzten damals auf eine
weitere Neuheit: eine spezielle, dreifache Wärmeschutzverglasung mit
einer Argon-Gas-Füllung. Einen zusätzlichen Dämm-Effekt leisten die
auf die Scheibeninnenseiten aufgedampften Metalloxidschichten, die
die Wärmestrahlung aus dem Innenraum zu einem großen Teil
reflektieren, die Wärme also quasi im Innern gefangen halten. Allein
durch die passive Sonnenenergienutzung würden rund 19 Kilowattstunden
pro Quadratmeter und Jahr an Heizenergie eingespart. "Das macht fast
ein Drittel des rechnerischen Bedarfs aus, der für das Haus benötigt
würde", so Dittrich.

Auch beim Thema Beleuchtung legte die DBU den Schalter um: Große
Fensterflächen sorgen für mehr Licht. Das macht Glühbirnen im Haus
fast überflüssig. Fünf Lichttürme und Oberlichter zu den
Arbeitsräumen lassen die Sonne in Büros und Flure. Daneben werden
Stehleuchten eingesetzt, um eine vollflächige Büroausleuchtung zu
vermeiden und elektrische Energie zu sparen.

Bei der Energieerzeugung wird seit der Errichtung der
DBU-"Tochter" Zentrum für Um-weltkommunikation im Jahr 2002 ein
Blockheizkraftwerk (BHKW) eingesetzt, das die DBU-Gebäude mit
Heizenergie und Strom versorgt. "In der Heizperiode erzeugen wir den
ganz überwiegenden Teil unseres Strombedarfs selbst und erreichen so
eine vergleichsweise günstige Energiebilanz. Das BHKW rechnet sich
dabei für uns auch finanziell," so der Verwaltungschef weiter.

Doch nicht alle Innovationen des Gebäudes haben sich bisher
durchgesetzt: Erstmals in Deutschland wurde bei der DBU
Recycling-Beton im Hochbau eingesetzt. Dies war nur möglich durch ein
besonderes Genehmigungsverfahren. In der Praxis verhält sich das
Material, so Dittrich, völlig problemlos. Trotz der Umweltentlastung
durch die Ressourcenschonung habe sich das Verfahren in der Breite
bisher allerdings nicht durchgesetzt "Wir geben aber nicht auf, weil
wir das Thema auch aktuell unter dem Aspekt der Schonung von
Deponieraum vor Bauabfällen für besonders wichtig halten und fördern
als DBU auch weiter Projekte zu diesem Thema", erklärt Dittrich

Auch die verwendeten Materialien für das Gebäude und das Mobiliar
wurden ökologisch produziert und verarbeitet. Der Energieverbrauch
für ihre Herstellung war gering, und Wasser, Luft und Böden wurden so
wenig wie möglich belastet. Dittrich: "An später haben wir auch
gedacht: Die eingesetzten Materialien sind langlebig und zum größten
Teil wieder verwertbar. Unsere Massivholzmöbel, die wir 1991
beschafft haben, sind ganz überwiegend auch heute noch im Einsatz.
Einmal abgeschliffen und poliert sind sie wie neu." Das
Verwaltungsgebäude, in dem 80 Mitarbeiter ihre Büros haben, wurde
einst als die "neue Visitenkarte Osnabrücks" bezeichnet. Von außen
wie von innen: Ein möglichst schonender Umgang mit den bestehenden
Bäumen, die Minimierung des Energiebedarfs und gleichzeitig ein
architektonisch interessantes Gebäude, das städtebauliche Akzente
setzt. "Wir haben gezeigt, dass es geht und können nur hoffen, das
andere private und öffentliche Bauherren den Mut finden, im Interesse
eines konsequenten Umwelt- und Klimaschutzes auch mal etwas Neues
auszuprobieren, damit gute innovative Ideen schneller in der Breite
zur Anwendung kommen", sagt Dittrich.

Bildmaterial steht unter http://www.dbu.de zur Verfügung.

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Isabel Krüger
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

219013

weitere Artikel:
  • 3% weniger Beschäftigte im Verarbeitenden Gewerbe im Juni 2009 Wiesbaden (ots) - Die aktuelle Schwäche der Gesamtwirtschaft zeigt nach Mitteilung des Statistischen Bundesamtes (Destatis) Auswirkungen auf die Beschäftigtenzahl im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland: Ende Juni 2009 waren in den Betrieben des Verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten knapp 5,1 Millionen Personen tätig. Das waren rund 154 900 Personen oder 3,0% weniger als im Juni 2008. Dies ist der größte Rückgang der Beschäftigtenzahl im Vergleich zu einem Vorjahresmonat seit sechseinhalb Jahren. Im Dezember 2002 war die mehr...

  • Steigerung der Schweinefleischproduktion im 1. Halbjahr 2009 Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, ist im ersten Halbjahr 2009 in Deutschland die gewerbliche Fleischproduktion gegenüber dem ersten Halbjahr 2008 um 2% auf knapp 3,8 Millionen Tonnen gestiegen. Dabei war Schweinefleisch mit 2,6 Millionen Tonnen der mit Abstand größte Posten (Anteil von 68,5%), Geflügelfleisch erreichte mit 620 000 Tonnen einen Anteil von 16,4%. Im Vergleich mit dem Vorjahreshalbjahr stieg besonders die Schweinefleischerzeugung mit einer Zunahme um 3,3%. Das bisherige starke Wachstum mehr...

  • TelCamp.tel schafft Basis für zukünftige internationale TelCamps Toronto, Kanada (ots/PRNewswire) - - Weltweit erstes TelCamp-Treffen bewegt Toronto Das "TelCamp 1 Toronto", seines Zeichens das erste Treffen seiner Art in Kanada, wird mit Unterstützung des Royal Ontario Museum (ROM) organisiert. Ziel dieser Graswurzelbewegung ist es, die Eigenschaften und Vorzüge der .tel-Domain aufzuzeigen und als erste die neu geschaffene TelCamp.tel-Webseite zu nutzen, welche neben zahlreichen anderen mit der .tel-Domain verbundenen Möglichkeiten unter anderem automatisierte Registrierungs- und Teilnehmerlistenverwaltung mehr...

  • Kritik an Leichtathletik-WM: "Hauptsponsor adidas für Hungerlöhne verantwortlich" / Entwicklungsorganisation: Fairness läuft auf hinteren Plätzen Münster/Berlin (ots) - Mit dem Sportartikelhersteller adidas als Hauptsponsor hat die am morgigen Samstag in Berlin anlaufende Leichtathletik-Weltmeisterschaft ein fatales Signal in Sachen Fairness gesetzt. "Fairness ist ein zentrales Motiv im Sport. Bei adidas aber läuft sie auf den hinteren Plätzen: Der Konzern ist für Hungerlöhne in seinen weltweiten Fertigungsstätten verantwortlich", kritisiert Sandra Dusch Silva vom Berliner Büro der Christlichen Initiative Romero e.V. (CIR), einer entwicklungspolitischen Organisation mit Sitz in mehr...

  • Servicestudie Coffee-Shops / Kompetenz nur ausreichend, Beschwerden unerwünscht - Balzac Coffee ist Testsieger vor World Coffee und McCafé Hamburg (ots) - Der Boom der Coffee-Shops scheint ungebrochen. Immer mehr moderne Kaffeehäuser eröffnen in den deutschen Städten, um exotisch klingende Spezialitäten wie Caramel Macchiato oder White Chocolate Moca im Pappbecher zum Mitnehmen an den gehetzten Kunden zu bringen. Wer mehr Zeit hat kann sich in angesagtem Ambiente auf schicke Loungemöbel oder gemütliche Sofas niederlassen, und sich zum Caffé Latte noch einen Bagel oder Muffin gönnen. Doch wie ist es um den Service in den Coffee-Shops bestellt? Sind die gestylten Räume auch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht