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Public Equity Management: Strategien für den Staat als Investor

Geschrieben am 13-08-2009

München (ots) - Akteur statt stiller Teilhaber - neue Rolle des
Staates durch Wirtschaftskrise / Public Equity Management vereint
staatliche und privatwirtschaftliche Instrumente / Ausstiegsszenarien
als Voraussetzung vor Investitionen in Privatunternehmen /
Langfristiger Kompetenz- und Ressourcenaufbau nötig

In den vergangenen zwölf Monaten hat sich der deutsche Staat mit
dem Ziel der Rekapitalisierung bzw. Rettung systemrelevanter Banken
an zwei großen nationalen Finanzinstituten beteiligt. Beim Hamburger
Senat führten vor allem standort- und wirtschaftspolitische
Interessen zu der Entscheidung, sich mit über 20% an einer örtlichen
Reederei zu beteiligen. Des Weiteren fungiert der Staat bei mehreren
in Schieflage geratenen Unternehmen als Bürge oder Kreditgeber und
ist damit im Falle einer Insolvenz Miteigentümer. Insgesamt wurden
seit Ausbruch der Finanz- und Wirtschaftskrise in Deutschland etwa
600 Mrd. Euro an öffentlichen Mitteln für Bürgschaften, Kredite,
Eigenkapitalhilfen und Staatsbeteiligungen bereitgestellt. Dadurch
steht der Staat vor einer neuen Herausforderung. Bisher beteiligte
sich die öffentliche Hand lediglich am Management und der Aufsicht
traditioneller Staatsbetriebe in den Bereichen Infrastruktur- und
Grundversorgung. Nun suchen viele Unternehmen reflexartig die Flucht
unter den staatlichen Rettungsschirm. Dabei sind die beiden
entscheidenden Fragen unbeantwortet: 1. Inwieweit ist der Staat
geeignet, angeschlagene Unternehmen erneut erfolgreich am Markt zu
positionieren und 2. besitzt er die notwendigen Kapazitäten, um über
regulatorische Aufgaben hinaus als Turnaround-Manager zu wirken?

Vom stillen Teilhaber zum Akteur

Die internationale Strategieberatung Booz & Company stellt mit
"Public Equity Management" eine innovative Strategie zur
Investitionspolitik der öffentlichen Hand vor. Damit könnten
staatliche Akteure flexibler auf veränderte Anforderungen reagieren,
ohne dabei das öffentliche Interesse aus dem Blick zu verlieren. "Die
klassischen ordnungspolitischen Konzepte eignen sich für gute
wirtschaftliche Zeiten, bei der Bewältigung der Wirtschaftskrise
stoßen sie jedoch an ihre Grenzen", erläutert Dr. Rainer Bernnat,
Partner und Public Sector-Experte von Booz & Company. "Dabei kann die
Politik in diesem Fall durchaus von der Wirtschaft lernen: Einzelne
Instrumente des Private Equity Management ergänzen staatliches
Finanz- und Beteiligungsmanagement sehr gut. Zur Heuschrecke wird der
Staat sicher nicht - dafür aber flexibler und effektiver in seinen
Beteiligungen." Das herkömmliche Beteiligungsmanagement staatlicher
Akteure zeichnet sich durch geringe Dynamik und niedrigen Risikograd
sowie eine langfristige Haltedauer aus. Public Equity Management
hingegen kalkuliert den erfolgreichen Beteiligungsausstieg von Anfang
an mit ein. "Im Regelfall sind staatliche Investitionen langfristig
angelegt und auf staatsnahe Leistungserbringer ausgerichtet", ergänzt
Dr. Wolfgang Zink, Mitglied der Geschäftsleitung von Booz & Company
und Spezialist für ordnungspolitische Fragestellungen. "In der Krise
erhielten plötzlich auch Banken und Automobilhersteller Kredite. Es
kann jedoch nicht im Sinne des Steuerzahlers sein, dass Investitionen
einfach verpuffen. Sie müssen sich auszahlen. Eine klare und bei
Bedarf auch kurzfristige Exit-Strategie ist daher von allen
Beteiligten anzustreben." Der Staat ist also nicht länger stiller
Teilhaber, sondern muss zum Akteur und Treiber einer
Turnaround-Strategie werden und gleichzeitig den öffentlichen Auftrag
als Treuhänder von Steuergeldern im Auge behalten. Vor diesem
Hintergrund liegt der Risikograd bei solchen Rettungs-Investitionen
zwar deutlich höher als bei klassischen staatlichen Beteiligungen,
richtet sich aber dennoch am Haushaltsinteresse aus.

Aufbau von Kompetenzen und Ressourcen

Ähnlich wie beim Private Equity-Managment stehen dabei die kurz-
und mittelfristige Planung von Beteiligungen, die Entwicklung
individueller Konzepte und Instrumente und ein wertorientiertes
Ausstiegsszenario an erster Stelle. Um auf die komplexen
Herausforderungen reagieren zu können, braucht es Know-how und
Erfahrung. Der Aufbau von Kompetenzen in den Bundes- und
Landes-Administrationen ist daher ein entscheidender erster Schritt.
"Das Wissensmanagement zur Investitionspolitik im öffentlichen Sektor
muss systematisch auf- und ausgebaut werden. Ein Kompetenzzentrum für
Public Equity Management hätte die Aufgabe, das staatliche Portfolio
zu prüfen und einen internationalen Vergleich anzustellen", so
Bernnat. Voraussetzung dafür ist eine systematische Beobachtung der
Märkte und die Identifizierung von Trends. Booz & Company empfiehlt
daher, zügig entsprechend qualifizierte personelle Ressourcen
aufzubauen. Bei richtiger Umsetzung bietet Public Equity Management
eine Blaupause, um wirtschaftspolitische und unternehmerische Chancen
aus der globalen Krise zu realisieren.

Über Booz & Company:

Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 59 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen. Essential Advantage.
Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business finden
Sie unter: www.strategy-business.com . www.booz.com/de

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:
Robert Ardelt
Manager Marketing & Communications
Tel.: 089 / 54 52 5 529 oder 0170 / 22 38 529
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: robert.ardelt@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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