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TK-Umfrage: Apotheker fragen zu selten nach

Geschrieben am 04-08-2009

Hamburg (ots) - Apotheker fragen bei Kunden zu selten nach: Laut
einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa im
Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) wird jeder Zweite selten oder
nie von einem Apotheker danach gefragt, welche Medikamente er neben
der aktuellen Verordnung noch zu sich nimmt. "Ein Apotheker muss die
Kunden über die Arzneimittel beraten und vor möglicherweise
gefährlichen Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Mitteln warnen.
Dafür ist die Frage nach weiteren Medikamenten unerlässlich", sagt
die TK-Apothekerin Heike Wendt.

Besser beurteilen die Verbraucher die Ärzte, die bei 61 Prozent
der Befragten immer nach ihrem Medikamentengebrauch fragen.
Allerdings hat auch hier jeder Dritte angegeben, dass er nur manchmal
(14 Prozent), selten (8 Prozent) oder nie (14 Prozent) von seinen
Medizinern danach befragt wird. "Angesichts der Gefahren, die von der
gleichzeitigen Einnahme von sich nicht miteinander vertragenden
Medikamenten ausgehen, wäre auch hier eine höhere Nachfragequote
wünschenswert", sagt Wendt.

Den Beipackzettel ihrer Medikamente lesen nach eigenen Angaben 66
Prozent der Befragten immer und nur 17 Prozent selten oder nie.
Ebenfalls 17 Prozent glauben fälschlicherweise, dass Wechselwirkungen
keine oder allenfalls eine geringe Gefahr darstellen. Vor allem in
niedrigen Einkommensgruppen (monatliches Nettoeinkommen von weniger
als 1500 Euro) ist diese Fehleinschätzung mit 26 Prozent noch
häufiger anzutreffen.

Wendt empfiehlt allen Menschen, bei der Verordnung von
Arzneimitteln oder beim Kauf von nicht verschreibungspflichtigen
Medikamenten immer alle Mittel anzugeben, die sie einnehmen. "Falls
der Arzt oder Apotheker dazu nicht nachfragt, sollte jeder auch
unaufgefordert auf die von ihm angewendeten Arzneimittel hinweisen",
sagt Wendt. Dabei sollten auch vermeintlich harmlose
Naturarzneimittel nicht übergangen werden. Johanniskraut könne
beispielsweise die Wirkung der Anti-Baby-Pille abschwächen. Ginkgo
und chinesische Heilkräuter könnten in Kombination mit
gerinnungshemmenden Arzneimitteln Probleme bereiten.

Bei den Fragen zum eigenen Verhalten zeigte allerdings ein
erheblicher Anteil der Befragten auch selbst einen sorglosen Umgang
mit Arzneimitteln. So gab jeder Achte an, dass er schon
verschreibungspflichtige Medikamente genommen hat, die gar nicht für
ihn bestimmt waren. Unter den 18- bis 25-Jährigen war es sogar jeder
Fünfte. Und jeder vierte nimmt mehrmals oder häufig
verschreibungspflichtige Medikamente von früheren Erkrankungen, ohne
das mit dem Arzt abzusprechen. Mit 30 Prozent haben dies vor allem
die Befragten mit einem monatlichen Nettoeinkommen von mehr als 4000
Euro überdurchschnittlich oft angegeben.

Wenn sie Medikamente aus ihrem häuslichen Arzneischrank holen,
achten 29 Prozent der Befragten nicht immer auf das Verfalldatum. Bei
den 18- bis 25-Jährigen waren es sogar 38 Prozent. Jeder Achte
kontrolliert nur alle vier Jahre oder noch seltener seine
Hausapotheke auf abgelaufene Medikamente. Besonders riskant: 19
Prozent derjenigen, die nicht auf das Verfalldatum ihrer Medikamente
achten, kontrollieren gleichzeitig seltener als alle drei Jahre oder
nie ihre Hausapotheke auf abgelaufene Mittel.

Bedenklich ist laut Wendt auch der laxe Umgang mit Schmerzmitteln.
13 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mindestens einmal pro
Woche Schmerzmittel nehmen. Sechs Prozent nehmen die Mittel sogar
täglich und bei den Erwerbslosen zehn Prozent. Gleichzeitig gaben 17
Prozent an, dass sie Schmerzmittel bereits länger als erlaubt
eingenommen haben, und 15 Prozent sagten, dass sie zwar noch nicht in
der Situation waren, bei Bedarf aber durchaus die empfohlene
Einnahmedauer überziehen würden.

Für die bevölkerungsrepräsentative Umfrage hat das
Meinungsforschungsinstitut Forsa zwischen dem 1. und dem 9. Juli 2009
im Auftrag der TK 1.000 Menschen telefonisch befragt.

Hinweis für die Redaktionen:

Weitere Presse-Informationen rund um Fehler und die richtige
Anwendung von Arzneimitteln enthält der aktuelle TK-Medienservice
"Medikamente: Vom falschen Umgang und richtigen Gebrauch", der mit
Illustrationsvorschlägen unter www.presse.tk-online.de
heruntergeladen werden kann.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen:
Michael Ihly, TK-Pressestelle
Tel 040 - 6909 - 2577
Fax 040 - 6909 - 1353
E-Mail: michael.ihly@tk-online.de


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