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Der Tagesspiegel: Utz Claassen: Deutschlandfonds belohnt Missmanagement - Vermögensteuer denkbar

Geschrieben am 02-08-2009

Berlin (ots) - Der Wirtschaftsprofessor und langjährige
Top-Manager Utz Claassen hat den Deutschlandsfonds als "das größte
Programm aller Zeiten zur Belohnung von Missmanagement" kritisiert.
Dem Tagesspiegel (Montagausgabe) sagte er, Vorstände und
Aufsichtsräte müssten ihre Absetzung - anders als beim Einstieg
privater Investoren - nicht befürchten, wenn sie Geld aus dem
100-Milliarden-Topf in Anspruch nähmen. "Der Deutschlandsfonds ist
ein Instrument zur Beschäftigungssicherung für gescheiterte Manager."
Die Hilfen für die Banken nannte er ebenfalls "einen Skandal
unvorstellbaren Ausmaßes", für den kommende Generationen
geradestehen müssten. "Staatliche Hilfen, Garantien und Bürgschaften
von Hunderten von Milliarden Euro werden mit einer angeblichen
Systemrelevanz begründet, ohne dass diese überhaupt eindeutig
definiert ist."

Auch Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU)
mache keine gute Figur, sagte Claassen. "Jeden Tag mutig der
ordnungspolitischen Vernunft folgen, aber alle zwei Tage überstimmt
werden, um dann darauf hinzuweisen, man habe seine Bedenken
vorgebracht, ist kein Geschäftsmodell für die Ewigkeit." Die Politik
habe offenbar "jegliche Hoffnung aufgegeben, die Schulden, die sie
macht, jemals zurückzahlen zu können". Alle Dämme seien gebrochen,
wie sich im Bundestagswahlkampf zeige. "Man sollte mal überlegen, ob
nicht eine Politikerhaftung für unhaltbare Wahlversprechen eingeführt
werden sollte, wenn man schon die Managerhaftung verschärfen will."
Doch ließen sich die Wähler nicht täuschen, wie die Europawahl
gezeigt habe. "Die Menschen wollen die Wahrheit wissen. Opel ist
nicht die Oderflut des Jahres 2009."

Claassen sagte, er sei nicht grundsätzlich gegen eine
Wiedereinführung der Vermögensteuer. "Eine freie und freiheitliche
Wirtschaftsordnung mit Vermögensteuer ist eindeutig besser als eine
unfreie und zunehmend staatlich gelenkte Wirtschaft mit
Steuersenkungen." Das Ausmaß der Freiheit sei wichtiger als die Höhe
des Steuersatzes, um mehr Wachstum zu schaffen. "Die Kernfrage ist
nicht, wie der Kuchen verteilt wird, sondern wie groß er ist. Wir
müssen den Kuchen vergrößern, statt die Krümel zu verwalten."

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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