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Stuttgarter Zeitung: Interview mit Baden-Württembergs IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann zu Porsche: "Personality-Show mit Intrigen und Fehden muss ein Ende finden"

Geschrieben am 05-07-2009

Stuttgart (ots) - Im Konflikt um Porsche und Volkswagen richtet
der IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann heftige Angriffe gegen die
Eigentümerfamilien und Vorstände von Porsche. Zudem dringt er auf
eine neue Einigkeit aller Arbeitnehmervertreter. "Wir erwarten, dass
jetzt endlich eine Lösung in der Sache gefunden wird und diese
Personality-Show mit Intrigen und Fehden ein Ende findet", sagte er
im Interview der "Stuttgarter Zeitung" (Montagausgabe). Auch die
Öffentlichkeit wolle eine Klärung. "Das Thema geht einem allmählich
schlicht auf den Wecker", sagte Hofmann.

In den Belegschaften gebe es eine große Unsicherheit über die
Zukunft von mehr als 100.000 Arbeitsplätzen. "Hier tragen die
Kapitaleigner die Hauptverantwortung." Sie hätten den Kurs bei
Porsche immer einvernehmlich mitgetragen "und sich erst in die Wolle
bekommen, als der aberwitzige Plan der Beherrschung von Volkswagen
nicht aufging". Er sehe nun an allererster Stelle die
Eigentümerfamilien in der Verantwortung, "über einen substanziellen
Eigenbeitrag den Schaden zu beheben, den sie angerichtet haben". Das
sei auch das Erste, was die Öffentlichkeit jetzt erwarte.
Mit Schrecken erinnere er sich an den Anfang der neunziger Jahre, als
die Familie aufgrund von internen Streitigkeiten schon einmal Porsche
fast in den Abgrund gefahren habe, sagte Hofmann. Heute gebe es eine
noch größere Dimension. Umso wichtiger sei das weitere
Mitbestimmungsrecht, "um zumindest dort einem solchen Treiben einen
gewissen Einhalt zu bieten".

Weil die Kapitalseite ihren Machtkampf auf dem Rücken der
Belegschaften austrage, müsse die Arbeitnehmerseite nun Eckpunkte
formulieren, hinter die sich alle Beschäftigten von Porsche und VW
stellen können. Es sei notwendig, gemeinsam die Interessen klar zu
formulieren, was die Zusagen an Beschäftigung und Standorte, den
Erhalt des Volkswagengesetzes, den Eigenbeitrag der Familien und "das
Ende von Machtträumereien eines Beherrschungsvertrags gegenüber
Volkswagen" angeht. Hinter diesen Punkten könne man sich sehr gut
sammeln. "Ich hoffe, dass wir diese gemeinsamen Positionen stärker in
die Debatte bringen - gerade gegenüber den Eigentümerfamilien und
Vorständen", sagte Hofmann. Dass die auf Seiten der Betriebsräte
lange Zeit heftig umstrittene Mitbestimmungsvereinbarung Bestand hat,
bezweifelt er
Die Warnung von Porsche-Chef Wiedeking, den IG-Metall-Vorsitzenden
Berthold Huber nach dessen öffentlichen Äußerungen für einen
möglicherweise entstandenen wirtschaftlichen Schaden haftbar zu
machen, wies Hofmann gegenüber der "Stuttgarter Zeitung" scharf
zurück. Der Brief an Huber sei "eine Unverschämtheit" gewesen. "Ein
Elefant im Porzellanladen verhält sich sensibler als Wendelin
Wiedeking", sagte Hofmann.

Originaltext: Stuttgarter Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/48503
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_48503.rss2

Pressekontakt:
Stuttgarter Zeitung
Redaktion Wirtschaft
Telefon: 0711-7205-1220


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