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Kleine Haustyrannen: "37°"-Dokumentation im ZDF über die Erziehung "grenzenloser Kinder"

Geschrieben am 28-06-2009

Mainz (ots) - Sie haben Wutanfälle, reden immer dazwischen, zeigen
sich rücksichtslos und wollen immer im Mittelpunkt stehen. Erzieher
und Lehrer sind überfordert, weil Kinder mit diesen Verhaltensweisen
in der Überzahl sind. Die "37°"-Dokumentation "Kleine Haustyrannen"
beobachtet am Dienstag, 30. Juni 2009, 22.15 Uhr im ZDF den Alltag
zweier Familien mit "grenzenlosen Kindern". Der Film von Katrin
Wegner geht der Frage nach, warum immer mehr Eltern ihre Kinder
verwöhnen und aus ihnen kleine Tyrannen machen. Wo ist der richtige
Weg für eine Erziehung im Gleichgewicht? "37°" begleitet die zwei
Familien und schildert ihren Weg der Veränderung.

"Ich mache nur, was mir Spaß macht. Mir kann keiner was befehlen!"
Die 15-jährige Linda sagte weiter: "Mein Vater erfüllt mir jeden
Wunsch!" Ihre Eltern leben getrennt, kümmern sich aber beide
engagiert um Linda und wollen stets das Beste für ihr Kind. Beim
Vater, von Beruf Psychiater, bestimmen Grenzenlosigkeit und Verwöhnen
den Alltag, die Mutter, als Apothekerin tätig, sieht in der Tochter
eine gleichberechtigte Partnerin. Linda schwänzte bereits mit zwölf
Jahren die Schule, blieb nachts fort, war respektlos und
verhaltensauffällig. Die Situation eskalierte, als sie ihre Mutter
tätlich angriff und dabei verletzte. Seitdem lebt Linda in einer
therapeutischen Wohngemeinschaft in Wernigerode, wo ihr Alltag sehr
strukturiert wird. Therapeuten und Lehrer kümmern sich dort um
Jugendliche aus Familien der Mittel- und Oberschicht. Die Einrichtung
arbeitet eng mit den Eltern zusammen, versucht ein Bewusstsein dafür
zu schaffen, was zu Hause verändert werden muss. Alle zwei Wochen
fährt Linda nach Hause, um dort einen Alltag mit Grenzen und
Selbstständigkeit zu erproben. Ein in der Wohngemeinschaft
erarbeiteter Verhaltensvertrag soll der Familie helfen, Abmachungen
einzuhalten, Grenzen zu setzen und zu akzeptieren. Nicht nur für
Linda ist das schwer. Auch ihr Vater, der Regeln und Grenzen bisher
ablehnte, weil sich Linda frei entfalten sollte, muss einsehen, dass
dies die einzige Chance ist, Lindas Zukunft zu retten.

Auch bei Gundula van de G. ist der Familienalltag außer Kontrolle
geraten. Ihre zehn- und zwölfjährigen Töchter Annik und Tessa
bestimmen den Tagesablauf komplett. Gundula van de G. wurde sehr
streng erzogen, musste als Kind auf vieles verzichten. Ihren Kindern
dagegen sollte es an nichts fehlen. Erlaubt ist, was Spaß macht,
Grenzen oder Regeln gibt es nicht. "Meine Kinder werden als
gleichberechtigte Partner behandelt. Wir diskutieren über alles. Mit
guten Argumenten dürfen sie alles bestimmen." Annik und Tessa aber
werden immer aggressiver, verweigern sich in der Schule. Die
Situation eskaliert. Gundula van de G. wendet sich verzweifelt an den
Bonner Kinderpsychiater Michael Winterhoff. Schon im ersten
Beratungsgespräch wird der Mutter klar, dass sie mit ihren Kindern
symbiotisch verstrickt ist. Sie erkennt: "Ich will meine Kinder in
Diskussionen überzeugen und begreife nicht, dass sie dafür noch gar
nicht die geistige Reife haben. Mein Kind ist nicht mein Partner,
sondern muss auch wie ein Kind behandelt werden." In der Therapie
lernt Frau van de G. Schritt für Schritt, Regeln einzuführen, Grenzen
zu setzen. Seither hat sich der Alltag entspannt. Während sich vorher
alles nur um die Kinder drehte, die sich wie kleine Narzissten
gebärdeten, übernehmen sie jetzt Aufgaben im Haushalt. Sie entwickeln
sich weiter.

Der ZDFdokukanal wiederholt die "37°"-Reportage am Mittwoch, 1.
Juli 2009, 19.30 Uhr, und vertieft das Thema direkt im Anschluss, um
20.00 Uhr, in einer Gesprächsrunde mit Experten. Unter der Moderation
von Doro Wiebe diskutieren Dr. Andrea Haverkamp-Krois, Leiterin der
Kinder- und Jugendpsychiatrie des DRK Krankenhauses in Bielefeld, der
Diplompädagoge und -psychologe Albert Wunsch, der diverse Bücher zum
Thema Erziehung veröffentlicht hat, Heinz Strupp, Stellvertretender
Schulleiter der Integrierten Gesamtschule Anna Seghers in Mainz, und
die Schauspielerin und zweifache Mutter Sabine Bohlmann, die in ihrem
Buch "Ein Löffelchen voll Zucker.. und was bitter schmeckt wird süß"
Tipps und Tricks aus ihrem Erziehungsalltag verrät.

Originaltext: ZDF
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7840
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7840.rss2

Pressekontakt:
ZDF-Pressestelle
Telefon: 06131 / 70 - 2120
Telefon: 06131 / 70 - 2121



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