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Südwestrundfunk (SWR) Programmhinweise von Freitag, 19.06.09 (KW 31) bis Freitag, 7.08.09 (KW32)

Geschrieben am 19-06-2009

Baden-Baden (ots) - An die Programmredaktionen Fernsehen

Programmhinweise für das SWR Fernsehen

Freitag, 31. Juli 2009 (Woche 31)/19.06.2009

Tagestipp
22.00 Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Futtern, Fasten, Verzweifeln

Den ewigen Kampf mit den Kilos kennen wohl die meisten. Immer
wieder gibt es Phasen, in denen man mehr isst als gut für die
Traumfigur ist, und nach erschrockenem Blick auf die Waage oder den
kneifenden Hosenbund braucht es mal fix wieder eine Diät. Solange das
in einem üblichen Rahmen bleibt, ist das sicherlich nicht so
problematisch. Doch für viele Menschen, die an starkem Übergewicht
leiden, kann dieses Auf und Ab schnell zur Verzweiflung führen. Wer
einmal 40 Kilo zu viel wiegt, sieht oft kein Land mehr, und auch zehn
Kilo zügig abgenommen reichen dann dauerhaft nicht wirklich. Wer über
Jahre den Jo-Jo-Effekt kennengelernt hat, dessen Leben besteht häufig
aus dem Dreiklang: Futter, Fasten, Verzweifeln. Führt ein Weg aus
diesem unheilvollen Kreislauf? Wie kann man langfristig sein
Wunschgewicht halten? Und gibt es Hoffnung auch für Menschen, die
schon alle Kleidergrößen hinter sich gelassen haben? Darüber spricht
Wieland Backes mit seinen Gästen.

Die Gäste:

Für die Wildecker Herzbuben ist das Futtern fast schon Pflicht.
Mit "Herzilein" stürmten die beiden Volksmusikanten Anfang der
Neunziger Jahre die Hitparade, und von Beginn ihrer Karriere an war
die Leibesfülle ihr Markenzeichen. Zwischenzeitliche Versuche zu
Fasten gab es zwar, verzweifelt sind die zwei Entertainer an ihren
Pfunden jedoch nie. Das Motto der beiden: "Was man hat, das kann man
auch zeigen!"

So leicht kann Katja Hülsmann ihr Gewicht nicht nehmen, denn die
heute 26-Jährige hat kontinuierlich zugenommen. Aus dem zwanghaften
Kreislauf, den die ständige Beschäftigung mit Essen für sie hat, kann
sie sich aus eigenen Kräften nicht mehr befreien. Heute ist sie mit
160 Kilo völlig verzweifelt. Deshalb hofft sie inständig auf eine
Magenverkleinerung. "Es ist wie eine Sucht und die Operation würde
mir einen Ausstieg aus dem Teufelskreis ermöglichen."

Franz Konz möchte nie wieder dick sein. Der überzeugte Verfechter
der Urkost erlebte als pummeliges Kind eine ähnliche Ausgrenzung wie
Katja Hülsmann. Mit Ende 20 kam dann nach einer Krebserkrankung die
Wende: Fortan ernährte sich der Rheinländer konsequent von Kräutern
und Früchten und ist heute mit seinen 82-Jahren rank und schlank:
"Zudem kann ich durch meine gesunde Ernährung meiner 47 Jahre
jüngeren Frau noch ein adäquater Liebhaber sein."

Die erste Crash-Diät machte Beate Wedekind mit 23 Jahren, der
unweigerliche Jo-Jo-Effekt setzte ein. In den folgenden gut 30 Jahren
nahm sie ständig zu und ab und zu und ab, immer parallel zu den Höhen
und Tiefen ihres Berufsleben als Journalistin und Eventmanagerin.
90,5 Kilo am Sylvesterabend 2005 waren ihr niederschmetternder
Rekord. Seitdem arbeitet sie mit klarem Konzept daran ihr Gewicht zu
reduzieren. "Mit 57 Jahren habe ich begonnen, Frieden mit mir und
meinem Körper zu schließen."

Den entscheidenden Wendepunkt in ihrem Leben hat Angelika Schaller
erfolgreich hinter sich. Gesundheitlicher Kollaps und die
erschreckende Einsicht, dass sie mit den Essattacken schleichenden
Selbstmord begeht, halfen ihr. 130 Kilo brachte sie damals mit 1,63
cm auf die Waage, anschließend verlor sie durch Disziplin und
psychologische Aufarbeitung über 55 Kilo. "Heute weiß ich, dass ich
den Schutzpanzer nicht mehr brauche und kann mich akzeptieren, wie
ich bin."

Nach Ansicht von Professor Stefan Herpertz wird Deutschland immer
dicker. Der Chefarzt einer Klinik für Essstörungen in Dortmund sieht
vor allem falsche Ernährung in der Jugend als Grund für spätere
Fettleibigkeit: ein Überfluss an kalorienreicher Nahrung und zu wenig
Bewegung. Konventionelle Diäten erreichen seiner Meinung nach genau
das Gegenteil: "Die Kilos sind bald wieder zurück und dann geht die
Verzweiflung erst richtig los."

An der Bar: Die unternehmungslustige und reisefreudige Angelika
Strasser machte aus der Not eine Tugend. Selbst übergewichtig,
gründete sie die Agentur "Dicke Reisen" und ermöglicht damit anderen
Menschen trotz ihrer Körperfülle endlich einmal entspannt wieder in
Urlaub zu fahren. Dafür kontrolliert sie Hotels auf Tauglichkeit, wie
stabile Betten, und organisiert dickenfreundliche Freizeit vor Ort.
"Nach ein paar Tagen kommt die Persönlichkeit und die Lebensfreude
der Übergewichtigen wieder zum Vorschein."

Freitag, 07. August 2009 (Woche 32)/19.06.2009

22.00 Nachtcafé
Gäste bei Wieland Backes
Weniger ist mehr - Vom Luxus des Verzichts

Für viele Menschen ist nichts erstrebenswerter als ein Leben im
Luxus: tolle Häuser, schicke Autos, teure Klamotten, exotische
Reisen. Dass der Überfluss nicht immer zu einem erfüllten Leben
führt, ist bekannt. Schon längst hat sich eine Gegenbewegung
gebildet: Leute die - obwohl sie es sich leisten könnten - bewusst
auf Luxus verzichten, weil sie merken, dass die Reduzierung auf das
Wesentliche sie auf Dauer glücklicher macht. Gerade in Zeiten wie
diesen, in denen viele Angst vor einem sinkenden Lebensstandard
haben, können wir davon vielleicht etwas lernen. Und auch
grundsätzlich erscheint es manchen befriedigender auf Materielles zu
verzichten, um ein geistig und seelisch erfüllteres Leben zu führen.
Liegt im Verzicht heutzutage der wahre Luxus? Bringt uns das Streben
nach Besitz und Reichtum von uns selbst weg? Was gewinnt man, wenn
man bewusst verzichtet?

Die Gäste:

Manuela Pusker musste erst als Unternehmerin scheitern, um zu
erkennen, dass es die ideellen Werte sind, die für sie wirklich
zählen. Nach einem steilen beruflichen Aufstieg genoss sie in vollen
Zügen ihr Luxusleben; entsprechend hart war der Absturz durch
Insolvenz. Heute ist ihr Lebensstandard wesentlich bescheidener als
früher, jedoch inhaltlich reicher. Rückblickend sagt die 41-jährige
vierfache Mutter: "Ich habe durch die Krise zu Stärke und
Menschlichkeit gefunden."

"Weniger ist mehr? Nicht für mich!" sagt der 41-jährige
Multimillionär und ehemalige Bordellbesitzer Marcus Prinz von Anhalt.
Er liebt Prunk und Prass. Der gebürtige Pforzheimer ließ sich vor
drei Jahren von Frederic Prinz von Anhalt adoptieren und legte für
den Einstieg in die Adelsklasse eine beachtliche Summe hin. Was die
"einfachen Leute" über ihn denken, ist dem Prinzen egal. Was immer
ihm gefällt, kauft er sich: Häuser, Autos, Boote oder auch mal die
Gesellschaft von Hollywood-Diva Pamela Anderson.

Ein solcher Lebensstil liegt Krishna Candra, 39, vollkommen fern.
Der Schweizer, der sich vor 20 Jahren für ein Leben als
hinduistischer Mönch entschied, lebt völlig asketisch in einem
abgelegenen Ashram in den Tessiner Bergen. Sich an ohnehin
vergänglichen Besitztümern festzuklammern, macht für ihn als Hindu
keinen Sinn. Seiner Überzeugung nach ist das Anhäufen von Besitz nur
ein Ersatz für mangelnde innere Zufriedenheit: "Die Suche nach Glück
muss in der materiellen Welt scheitern!"

"Traurig" findet der Wiener Schauspieler und Intendant Felix
Dvorak diese Lebensform. Askese und ritueller Verzicht kommen für ihn
nicht in Frage: "Es ist doch ein Frevel gegen die Natur, die schönen
Dinge des Lebens nicht zu genießen!" Für den schwergewichtigen
Feinschmecker und Kulturliebhaber sind es die stilvollen und
kultivierten Genüsse, die das Leben lebenswert machen. Vom edlen
Essen bis hin zu einem hochklassigen Konzert- oder Theaterabend - der
72-jährige Bonvivant genießt mit allen Sinnen.

Im einfachen Leben hat die Teilzeit-Sennerin und Buchautorin Ute
Braun ihr Glück gefunden. Seit über 20 Jahren lebt die 51-Jährige in
der Sommersaison ohne Strom und fließend Wasser auf einer Schweizer
Alm; im Winter arbeitet sie in ihrem Heimatdorf im Hunsrück als
Heilpraktikerin. Sie fühlt sich auch ohne Luxus und große Besitztümer
zufrieden und reich. Extrem wichtig ist es ihr, unabhängig und ohne
materielle Zwänge zu leben: "Die Beschränkung aufs Wesentliche macht
mich frei!"

Christine Fischer sieht diesen Lebensstil mit Skepsis. Die
66-jährige Stuttgarter Unternehmerin hält Konsum gerade in den
derzeitigen wirtschaftlich angespannten Zeiten für wichtig. Im
Konsumverzicht liegen für sie massive Gefahren für das Gemeinwesen:
"Wie soll unser soziales Netz weiter funktionieren, wenn immer mehr
Geschäfte schließen müssen und dem Land immer mehr Steuern verloren
gehen?" fragt die Inhaberin eines noblen Modehauses besorgt.

"Weniger ist mehr!" sagt Professor Dr. Felix Ekardt. Der
36-jährige Rechtsphilosoph hält - angesichts des Klimawandels und der
knapper werden Ressourcen der Erde - eine Abkehr vom hemmungslosen
Konsumieren und dem Schwelgen im Luxus für dringend geboten.
Gemäßigte Askese sieht der Wissenschaftler dagegen als förderlich für
Körper und Geist eines Menschen an: "Verzicht kann glücklich machen!"

An der Bar: Michael May

Im Herzen ist Michael May Sozialist und engagiert sich für das
Gemeinwohl. Dafür setzte er sogar seine Millionenerbschaft ein: Vor
drei Jahren spendete der damals 56-Jährige rund 2,6 Millionen Euro
aus der Hinterlassenschaft seiner Eltern an die
Marxistisch-Leninistische Partei Deutschlands (MLPD) -- für eine
gerechtere Gesellschaft: "Es leuchtet mir nicht ein, warum es mir
besser gehen soll als anderen."

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Georg Brandl, Tel.
07221/929-2285.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


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