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Wirtschaftsweise fordert intelligente Regulierungssysteme Beatrice Weder di Mauro hält Krisen für vermeidbar / Wortwechsel am 14. Juni, 23.25 Uhr im SWR Fernsehen

Geschrieben am 12-06-2009

Mainz (ots) - Solche Krisen könnten vermieden werden, sagt die
Wirtschaftsweise Beatrice Weder di Mauro mit Blick auf die aktuelle
finanzpolitische Lage. Im "Wortwechsel" mit Moderatorin Anja Höfer
(am 14. Juni, 23.25 Uhr im SWR Fernsehen) fordert die Ökonomin
"intelligente Regulierungssysteme" gegen die Verschuldung. Dazu sieht
sie den Staat nicht als Unternehmer oder Banker, sondern in der Frage
einer "Restrukturierung" des Finanzsektors in der Pflicht.

Auch wenn die Banker eine gewisse Verantwortung zu tragen hätten,
sei es zu einfach, diese alleine "mit Wut" zu versehen, sagte
Beatrice Weder di Mauro bei der Aufzeichnung der SWR-Fernsehsendung
"Wortwechsel". Man übersehe dabei das Zusammenspiel verschiedener
Faktoren, die zu den Fehlinvestitionen geführt hätten. Unter anderem
habe es ein "Regulierungsversagen" und ein "Aufsichtsversagen"
gegeben - sowohl in den Vereinigten Staaten, aber durchaus auch in
Europa und Deutschland -, "die dazu beigetragen haben, dass das
Verhalten in den Banken letztlich unverantwortlich war". Die
"außerbilanziellen Risiken", seien schon in den Geschäftsberichten
vorhanden gewesen. "Sie können das nachlesen bei vielen der Banken -
und angefangen bei der IKB. Das war nichts, was im Geheimen und im
Verborgenen abgelaufen war." Es sei nicht ernst genug genommen worden
von jenen, "die es hätten unterbinden sollen oder können". Auch wenn
daher die Expertin den Staat nicht als Unternehmer oder Banker sieht,
so wäre ein starker Staat notwendig, um die Restrukturierung dieses
Sektors voranzutreiben.

Auf die Frage nach Strategien gegen künftige Krisen antwortete
Beatrice Weder di Mauro: "Das kann meines Erachtens durchaus
vermieden werden." Es gelte die Dynamiken zu durchbrechen, wie sie zu
der derzeitigen Verschuldung im Finanzsektor geführt hätten. "Die
Deutschen haben da ganz schön mitgemischt, wie wir wissen. Und diese
Dynamik (...) kann man unterbinden - regulativ." Man müsse, so di
Mauro weiter, "intelligente Regulierungssysteme finden, die (...) die
Kosten für diese Finanzmarktakteure im Boom so derart erhöhen, dass
sie keinen Anreiz haben, zu hohe Risiken einzugehen, und dann nachher
in der Rezession ihnen eher etwas mehr Luft geben." Anders als im
Finanzsektor stellt sich für die Wirtschaftsweise die Situation im
unternehmerischen Sektor dar. Es gebe hier keine "systemrelevanten
Unternehmen". So könne das Untergehen des einen sogar "positive
Konsequenzen" haben: "Wenn ein Unternehmen untergeht, dann werden
sich die Wettbewerber freuen. Umgekehrt gesagt: Wenn man das
Unternehmen rettet, dann ärgern sich die Wettbewerber", so die
Analyse von Beatrice Weder di Mauro. "Bei Banken kann es so sein,
dass, wenn die eine Bank untergeht, die andere mit untergeht." (Das
komplette Gespräch strahlt das SWR Fernsehen am kommenden Sonntag,
23.25 Uhr aus.)

Pressekontakt: Wolf-Günther Gerlach, Tel.: 06131/929-3293

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7169
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