Vermeidbare Kurzsichtigkeit verursacht Produktivitätseinbussen in Höhe von 269 Milliarden Dollar

Sydney (ots/PRNewswire) -

Eine in der neuesten Ausgabe des Bulletins der
Weltgesundheitsbehörde (Juni 2009) veröffentliche Studie besagt, dass
die Weltwirtschaft jährlich Produktivitätseinbussen in Höhe von 269
Milliarden Dollar(1) auf Grund von Fehlsichtigkeit verzeichnet.

Den Verfassern, die für die amerikanische Johns Hopkins
University, das International Centre for Eyecare Education (ICEE) an
der australischen University of New South Wales (UNSW) sowie für das
African Vision Research Institute (AVRI) der südafrikanischen
University of KwaZulu-Natal tätig sind, zufolge könne dieses Problem
sehr einfach und kostengünstig durch eine augenärztliche Untersuchung
und eine Brille behoben werden.

Von den weltweit 158,1 Millionen Menschen, deren Sehfähigkeit auf
Grund nicht korrigierter Refraktionsfehler beeinträchtigt ist, sind
8,7 Millionen unnötigerweise blind.

Schätzungen zufolge wäre die für die Korrektur der Sehkraft der
158 Millionen Kurzsichtigen erforderliche Summe deutlich geringer als
der Produktivitätsverlust, den diese Kurzsichtigkeit verursacht. Die
Kosten für die Ausbildung des augenärztlichen Personals sowie für den
Aufbau der Infrastruktur für Lieferung und Vertrieb erschwinglicher
Brillen sind darin bereits enthalten.

Ausgehend von US-Kosten wären für die Beschaffung der Brillen
über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg 26 Milliarden Dollar
erforderlich - etwa ein Zehntel der jährlichen
Produktivitätseinbussen. Initiativen wie das Programm für bezahlbare
Brillen der ICEE, die sich der augenärztlichen Versorgung in
Entwicklungsgebieten widmen, benötigten jedoch nur 4 Milliarden
Dollar für die erforderlichen Augenuntersuchungen und Brillen -
Ausbildungskosten für das nötige Personal inbegriffen.

Die Forschungsstudie zeigt eine Reihe von Möglichkeiten zur
Produktivitätssteigerung auf, wobei von verschiedenen Hypothesen
ausgegangen wird. Die grösste Produktivitätssteigerung - 428
Milliarden Dollar - wird erzielt, wenn angenommen wird, dass Menschen
mit unbezahlter Tätigkeit (z.B. Hausarbeit oder landwirtschaftliche
Tätigkeit für den Eigenbedarf) ebenfalls einen messbaren Beitrag zur
Weltwirtschaft leisten.

Professor Brien Holden, CEO von ICEE, erklärte: "158 Millionen
Menschen leiden unter Fehlsichtigkeit durch unkorrigierte
Refraktionsfehler (URE - uncorrected refractive error) - die behoben
werden können. Der Westpazifische Raum, dem auch China und Vietnam
angehören, verzeichnet mit 62 Millionen die meisten Fälle von URE und
verursacht beinahe die Hälfte der möglichen Produktivitätseinbussen.
In Südostasien, das u.a. Bangladesch, Indien und Nepal umfasst, gibt
es 48,7 Millionen Fälle. Neben der moralischen Verpflichtung zeigt
die Forschungsstudie den erheblichen Verlust menschlichen Potentials
mit vermeidbaren Fällen von Blindheit und Fehlsichtigkeit durch URE
auf."

"Die Tatsache, dass diese Fälle von Blindheit nicht verhindert
werden, wirkt sich nicht nur gravierend auf die Betroffenen, ihre
Familien und Gemeinden aus, sondern ist auch für die bereits erwähnte
erhebliche finanzielle Last für die Weltwirtschaft verantwortlich",
fügte er hinzu.

"Wir wissen seit einiger Zeit, dass Fehlsichtigkeit im direkten
Zusammenhang mit Armut steht. Diese Studie, die sich an Smith's und
Fricks rigorosem Finanzmodell orientiert und auf dem Fachwissen der
ICEE-Forscher basiert, zeigt uns noch deutlicher, dass es höchste
Zeit zum Handeln ist. Ich fordere die Industrieländer auf, sich zur
finanziellen Unterstützung und somit zur Umsetzung dieses Projekts zu
verpflichten", so Professor Holden.

Professor Kovin Naidoo, Chef des AVRI und Programmleiter des
ICEE, erklärte: "Das Schlimme für Menschen, die durch URE blind oder
fehlsichtig sind, ist, dass wir Lösungen und Mittel haben, ihre
Sehbehinderung zu korrigieren. In dieser Studie werden
ausschliesslich URE im Rahmen der Kurzsichtigkeit erfasst. Kosten im
Zusammenhang mit weitsichtigen Menschen mit URE wurden ausser Acht
gelassen. Unsere jüngste Arbeit lässt darauf schliessen, dass zu den
vorliegenden Schätzungen weitere Produktivitätseinbussen in
Verbindung mit den 517 Millionen Menschen mit unkorrigierter
Alterssichtigkeit, von denen 94% in Entwicklungsländern leben,
hinzukommen."

HINWEISE DER VERFASSER:
Diese Studie ist im Internet verfügbar:
http://www.who.int/bulletin/volumes/87/08-055673.pdf

Verfasser: TST Smith, KD Frick, BA Holden, TR Fricke & KS Naidoo.
TST Smith wurde durch einen Preis der US-UK Fulbright Commission
unterstützt; BA Holden und TR Fricke wurden jeweils durch einen
Zuschuss für die Verhinderung von Blindheit des australischen
Institute for Eye Research unterstützt.

URE ist weltweit für die meisten Fälle von vermeidbarer Blindheit
und Fehlsichtigkeit verantwortlich und der Sehfehler, der am
einfachsten zu diagnostizieren und zu korrigieren ist. Heute leben
90% der blinden und fehlsichtigen Menschen in Entwicklungsländern.

(1) Der internationale Dollar (I) ist eine hypothetische
Währungseinheit, die zu einem bestimmten Zeitpunkt dieselbe Kaufkraft
hat, wie der US-Dollar in den USA. Er zeigt an, wie viel eine lokale
Währungseinheit innerhalb der Landesgrenzen wert ist. Die Umrechnung
in internationale Dollar wird auf der Grundlage von
Kaufkraftparitäten berechnet. Würden alle Dollar in den USA
ausgegeben, entspräche 1ID = 1USD.

Interviews und Informationen:
Stephanie O'Connell,
ICEE: s.oconnell@icee.org
Mobil: +61-439-600-312

http://www.aapmedianet.com.au/MNJ/Release.aspx?R=615214&K=7156437

Originaltext: International Centre for Eyecare Education
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