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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum Thema Opel:

Geschrieben am 29-05-2009

Bielefeld (ots) - Die Woche der Wahrheit für Opel ist zu Ende, das
Zittern der 26 000 in Deutschland Beschäftigten aber noch längst
nicht. Auch wenn Politiker den Opelanern noch so große Hoffnungen
machen: Am Ende wird es beim traditionsreichen Autohersteller massive
Einschnitte geben. Vielleicht nicht sofort, aber in ein, zwei Jahren.
Vielleicht sogar bereits unmittelbar nach der Bundestagswahl.
Egal, wie die Opel-Rettung mit Hilfe des kanadischen Zulieferers
Magna im Detail aussieht: Investoren - wie auch immer sie heißen -
wollen Geld verdienen. Auch bei Magna ist das nicht anders. Jedes
Konzept wird Personalabbau nach sich ziehen, auch wenn die deutschen
Opel-Standorte in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern
vorerst erhalten werden. Denn Opel kann in seiner jetzigen Größe
niemals Geld verdienen. Opel verbrennt derzeit Geld. Das hat
Fiat-Chef Sergio Marchionne zuletzt immer wieder betont.
Der gewiefte Manager hat sich offenbar verzockt. Er ist vermutlich
aus dem Verhandlungspoker ausgestiegen, weil er gehofft hatte, Opel
über einen Umweg günstiger »schlucken« zu können. Denn wäre Opel in
die Insolvenz gefahren, hätte Sergio Marchionne sicherlich wieder auf
der Matte gestanden und zugegriffen. Ähnlich hat es Marchionne mit
Chrysler gemacht.
Nun deutet alles auf Magna hin. Der kanadische Zulieferer will mit
Opel den russischen Markt erobern. Das klingt gut. Ob dies gelingen
wird, ist zumindest zu hoffen. Nicht gut klingt, dass
Werksschließungen laut Magna jedenfalls vorerst nicht ausgeschlossen
werden. Und Magna macht ebenfalls keinen Hehl daraus, europaweit 10
000 Stellen abzubauen. Vor allem sollen jedoch Arbeitsplätze
außerhalb Deutschlands wegfallen, wie Magna immer wieder betont hat -
eine Garantie gibt es für die Opel-Mitarbeiter in Deutschland aber
nicht. Richtig gute Nachrichten klingen anders. Der geplante
Magna-Einstieg ist für die Opelaner somit nicht mehr als ein
Silberstreif am Horizont.
Der wochenlange Poker um die Opel-Rettung - er war und ist auch eine
Wahlkampfschlacht. Am Wochenende werden sich die an den Verhandlungen
beteiligten Politiker selbst in den höchsten Tönen loben. Sie werden
sagen, alles dafür getan zu haben, damit so viele Arbeitsplätze wie
möglich gerettet werden können.
In Wahrheit blieb der Bundesregierung gar keine andere Wahl, als sich
in letzter Sekunde für Magna zu entscheiden. Zu groß war der Druck,
der auf den Verhandlungsführern Merkel, Steinmeier, Guttenberg & Co.
lastete. Zu groß wäre die Blamage gewesen, Opel wenige Wochen vor der
Bundestagswahl in die Insolvenz zu schicken.
Aber die Opel-Rettung mit Steuergeldern in Millionenhöhe wird es der
Bundesregierung auf ihren letzten Metern nicht leichter machen. Die
nächsten Unternehmen stehen bereits Schlange: Karstadt, Porsche und
Schaeffler - auch sie fordern Staatshilfe.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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