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Deutschland auf Standby: Jeder Dritte steht unter Dauerdruck

Geschrieben am 14-05-2009

Hamburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Acht von zehn Deutschen empfinden ihr Leben als stressig, jeder
Dritte steht unter Dauerdruck. Das zeigt eine aktuelle Studie, die
die Techniker Krankenkasse (TK) heute in Berlin vorgestellt hat.
Hauptursachen sind Jobstress, finanzielle Sorgen und Ärger im
Straßenverkehr. "Stress bestimmt den Alltag in Deutschland immer
stärker. Nicht nur im Job, in allen Lebensbereichen stehen wir unter
Strom. Kaum jemand kann noch richtig abschalten - und dieses Leben
auf Standby macht die Menschen krank", sagt Professor Dr. Norbert
Klusen, Vorsitzender des TK-Vorstandes. Bereits jeder Fünfte leidet
unter gesundheitlichen Stressfolgen - von Schlafstörungen bis zum
Herzinfarkt.

"Je höher das Stress-Level, desto kränker sind die Menschen", sagt
Karin Gangl, die die Studie beim F.A.Z.-Institut betreut hat.
Menschen unter Dauerdruck leiden gegenüber wenig Gestressten mehr als
doppelt so oft unter einer Herz-Kreislauf-Erkrankung, der häufigsten
Todesursache in Deutschland. Auch Rücken- und Kopfschmerzen, Infekte,
psychische Probleme und Schlafstörungen treten laut der TK-Studie
desto häufiger und stärker auf, je größer die Stressbelastung ist.

Immer mehr Berufstätige ausgebrannt

Stressfaktor Nummer eins ist der Job: Jeder dritte Berufstätige
arbeitet am Limit. Hetze und Termindruck sind die Hauptgründe. Zudem
leiden viele darunter, via Laptop oder Blackberry rund um die Uhr
erreichbar zu sein - insbesondere Führungskräfte.

Bereits jeder dritte Berufstätige fühlt sich stark erschöpft oder
gar ausgebrannt. Und das schlägt sich auch in hohen Fehlzeiten
nieder, wie der TK-Gesundheitsreport zeigt. So waren die Menschen
hierzulande im letzten Jahr fast zehn Millionen Tage wegen
Burnout-Symptomen krankgeschrieben. Das heißt: Rund 40.000
Arbeitskräfte fehlten über das ganze Jahr im Büro oder an der
Werkbank, weil sie sich ausgebrannt fühlten. "Besonders beunruhigend
ist dabei, dass die Zahl der Burnout-Krankschreibungen innerhalb der
letzten fünf Jahre um 17 Prozent angestiegen ist", sagt Helen
Heinemann vom Hamburger Institut für Burnout-Prävention (IBP). Sie
rät deshalb jedem, sein Stress-Level im Auge zu behalten. "Nicht nur
Manager sind betroffen. Besonders gefährdet sind Menschen in sozialen
Berufen, Beschäftigte in Sandwich-Positionen zwischen zwei
Hierarchieebenen, Schichtarbeiter und Berufspendler", so die
Psychotherapeutin.

Hausfrauen gestresster als Manager

Nicht nur Berufstätige stehen unter Druck: Laut der TK-Studie sind
Hausfrauen und -männer noch gestresster. 95 Prozent von ihnen klagen
über Stress, vier von zehn sind in körperlichem und psychischem
Daueralarm: Der Puls rast, der Magen drückt und die Gedanken kommen
nicht zur Ruhe. Damit stehen sie sogar stärker unter Strom als
Führungskräfte. Am meisten belasten die Hausfrauen und -männer dabei
die Kindererziehung und die Sorge um die familiären Finanzen. Gerade
Frauen stellen eigene Interessen zurück: Mehr als jede Zweite leidet
darunter, eigene Bedürfnisse zugunsten ihrer Familie zu
vernachlässigen. Und ebenso viele setzen sich selbst unter Druck,
weil sie es immer allen recht machen wollen.

"Die schlimmsten Stressfolgen drohen, wenn man wie in einem
Hamsterrad strampelt und in keinem Lebensbereich ruhige
Rückzugsfelder bleiben", sagt Heinemann. Eltern, die sich im
täglichen Spagat zwischen Beruf und Familie aufreiben, geraten
deshalb auch besonders oft an ihre Belastungsgrenze. Speziell für sie
hat die TK gemeinsam mit dem IBP "Work-Life-Balancing"-Kurse
entwickelt. Sie helfen, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen,
ohne selbst auf der Strecke zu bleiben. "Stress lässt sich im Alltag
nie ganz vermeiden. Aber wir können beeinflussen, wie wir damit
umgehen", so Heinemann.

Zukunftstrend

Wirtschaftskrise, Geldsorgen und steigende Arbeitslosenzahlen
stimmen die Deutschen nicht eben positiv. Fast jeder Zweite geht
davon aus, dass der Stress in seinem persönlichen und beruflichen
Umfeld in den nächsten Jahren weiter zunehmen wird. Besonders
pessimistisch sind die Menschen in Sachsen, Sachsen-Anhalt und
Thüringen sowie in Baden-Württemberg. Am zuversichtlichsten sind die
Bayern: Von ihnen rechnet kaum jeder Dritte mit einem steigenden
Stresspegel.

Zum Hintergrund

Der bevölkerungsrepräsentative "Kundenkompass Stress" ist in
Zusammenarbeit der TK mit dem F.A.Z.-Institut und Forsa entstanden.
Das Meinungsforschungsinstitut hat im Januar dieses Jahres 1.014
deutschsprachige Personen zwischen 14 und 65 Jahren zu ihrem
persönlichen Stresspegel, ihrem Umgang mit Stress und dessen
gesundheitlichen Folgen befragt. Die kompletten Studienergebnisse
gibt es in Internet unter www.presse.tk-online.de . Dort kann auch
der dazugehörige Stress-Medienservice heruntergeladen werden. Die
Infografik "So gestresst ist Deutschland" steht ebenfalls als
Download zur Verfügung.

Originaltext: TK Techniker Krankenkasse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6910
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6910.rss2

Pressekontakt:
TK-Pressestelle
Inga Lund
Tel.: 040 - 6909 - 1357, Fax 040 - 6909 - 1353
E-Mail: inga.lund@tk-online.de


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