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KfW-Studie: Innovationen im Mittelstand

Geschrieben am 06-07-2006

Frankfurt/Main (ots) - 42 % aller Mittelständler in Deutschland
haben zwischen 2002 und 2004 mindestens ein Innovationsprojekt
erfolgreich durchgeführt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle
Studie mit dem Titel "Innovationen im Mittelstand", die die KfW
Bankengruppe unter Mitwirkung des Zentrums für Europäische
Wirtschaftsforschung (ZEW) erstellt und heute in Frankfurt
vorgestellt hat. Der Anteil der innovierenden Unternehmen ist damit
gegenüber dem Zeitraum 2000 bis 2002 um 4 Prozentpunkte gestiegen.

Doch trotz dieser erfreulichen Entwicklung ist es um die
Innovationsdynamik im Mittelstand nicht durchweg rosig bestellt. So
lässt die Qualität der Innovationen nach. Das zeigt sich stark im
gesamtwirtschaftlich so wichtigen FuE-intensiven (FuE = Forschung und
Entwicklung) Verarbeitenden Gewerbe - hierzu zählen z. B. Unternehmen
der Automobilbranche oder Medizintechnik. Hier ging der Anteil der so
genannten originären Innovatoren, d. h. Unternehmen, die erfolgreich
eine Marktneuheit eingeführt haben, gegenüber 2002 kräftig von 15 %
auf 10 % zurück. Ebenfalls besonders problematisch: Gerade junge
Unternehmen wagen es immer seltener, für den Markt neue Produkte und
Dienstleistungen zu entwickeln und erfolgreich einzuführen. Der
Prozentsatz originärer Innovatoren hat sich hier von 11 % auf 6 %
nahezu halbiert.

"Dies könnte zu einer Gefahr für die Leistungsfähigkeit des
Innovationssystems werden", kommentierte Hans W. Reich, Sprecher des
Vorstands der KfW Bankengruppe, dieses Ergebnis. Die unternehmerische
Entscheidung zu innovieren begründe oftmals die langfristige
strategische Ausrichtung eines Unternehmens. "Es steht zu befürchten,
dass in Deutschland - überspitzt formuliert - eine Generation von
Innovationsverweigerern heranwächst."

Dies könnte die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen
Wirtschaft schwächen, und sich vor dem Hintergrund der besonderen
Beschäftigungswirkung von Innovationen nachteilig auf den
Arbeitsmarkt auswirken. Wie die KfW-Studie belegt, schaffen
innovative kleine und mittlere Unternehmen deutlich mehr
Arbeitsplätze als ihre nicht-innovativen Pendants: Im Jahr 2004
verzeichneten die Innovatoren ein Beschäftigungsplus von 1,8 % - und
damit das gut Dreifache des Zuwachses von nicht-innovativen
Mittelständlern (0,5 %). Die originären Innovatoren, also jene, die
Marktneuheiten hervorbringen, schufen mit plus 3,3 % sogar sieben Mal
so viele neue Arbeitsplätze.

Wichtigstes Hemmnis für Innovationen, so ein weiteres Ergebnis der
KfW-Studie, sind Finanzierungsschwierigkeiten. Ein Großteil der
innovativen Mittelständler (59 %) finanziert seine
Innovationsaktivitäten aus zuvor erwirtschafteten Gewinnen bzw. dem
laufenden Cashflow. Da liegt ein Dilemma, denn vor allem kleine und
junge Unternehmen besitzen oft nicht die nötige
Innenfinanzierungskraft und müssen dann mangels Finanzierung auf
Innovationen verzichten.

Hier können geeignete Förderinstrumente ansetzen, die die KfW u.
a. mit dem ERP-Startfonds und dem ERP-Innovationsprogramm sowie dem
vom Bund, KfW und Industrie geschaffenen High-Tech-Gründerfonds
bereits jetzt schon anbietet. Diese Finanzierungsangebote entwickeln
sich sehr erfreulich: So konnte die KfW allein im
ERP-Innovationsprogramm im ersten Quartal 2006 bereits Kredite über
fast 400 Mio. EUR zusagen - mehr als fünf Mal so viel wie im
Vorjahresquartal.

Doch es sind auch neue Akzente notwendig, um die
Finanzierungssituation und die Rahmenbedingungen für Innovationen zu
verbessern. Ein Beispiel dafür könnte eine weitergehende und
intensivere Nutzung von immateriellen Vermögenswerten wie Patenten
als Finanzierungsinstrument sein.


Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41193
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41193.rss2


Für Rückfragen:
Christine Volk
Tel: 069 7431-3867, E-Mail: christine.volk@kfw.de

KfW
Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Abteilung Konzernkommunikation
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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