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WAZ: Karstadt wirbt für staatliche Bürgschaft

Geschrieben am 11-05-2009

Essen (ots) - Karstadt-Chef Stefan Herzberg wirbt für staatliche
Bürgschaften zur Rettung des traditionsreichen Warenhauskonzerns.
"Ohne uns würden viele Einkaufsstraßen ihren Mittelpunkt verlieren",
sagte Herzberg in einem Interview der Essener WAZ-Gruppe
(Montagausgabe). Herzberg, der im Vorstand des Essener
Karstadt-Mutterkonzerns Arcandor für das Warenhausgeschäft
verantwortlich ist, verwies mit Blick auf mögliche Staatshilfen auf
derzeit laufende Gespräche in Brüssel, Berlin und Düsseldorf.
"Denkbar wären zum Beispiel staatliche Bürgschaften. Wir wollen
nichts geschenkt haben. Jeden Cent zahlen wir zurück", sagte
Herzberg. Bei Karstadt arbeiten rund 32.500 Mitarbeiter der etwa
53.000 Arcandor-Beschäftigten.
Es bleibe ein Monat Zeit, um eine Lösung für die Finanzierung des
Traditionskonzerns zu finden. "Bis spätestens zum 12. Juni muss das
Finanzierungskonzept stehen", sagte Herzberg.
Allein in 36 deutschen Städten sei Karstadt das einzige Warenhaus,
betonte der Manager. "Wir sind keine Hypo Real Estate, aber Karstadt
hat eine unglaublich wichtige Funktion in den deutschen Innenstädten.
Wenn eine Karstadt-Filiale aus einer Stadt verschwinden würde, gäbe
es bei den Menschen ein echtes emotionales Vermissenserlebnis mit
gravierenden Konsequenzen auch für den benachbarten Handel", erklärte
der Arcandor-Vorstand. "Wir sind das Herz der Innenstadt."
Karstadt-Chef Herzberg erwägt auch, externe Dienstleister in die
Kaufhäuser zu holen. "So kann ich mir zum Beispiel Arztpraxen und
Kinderhorte in unseren Filialen vorstellen, um unseren Kunden mehr
Service zu bieten", sagte der Manager der WAZ-Gruppe.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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