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Bernhard Grzimek zum 100. Geburtstag

Geschrieben am 21-04-2009

Bonn (ots) - "Als einer seiner Nachfolger im Amt des Präsidenten
des Deutschen Naturschutzrings, erinnere ich an Bernhard Grzimek mit
Respekt und Dankbarkeit als den größten und einflussreichsten
Naturschützer unserer Generation".

Mit diesen Worten würdigte Hubert Weinzierl, Präsident des
Deutschen Naturschutzrings, des Dachverbandes der deutschen Natur-
und Umweltschutzverbände (DNR) e.V., seinen langjährigen Freund und
Weggefährten anlässlich seines 100. Geburtstages am 24. April 2009.

Grzimek war der hochkarätige Einzelkämpfer, der wie kein anderer
das Fernsehen als gesellschaftspolitisches Instrument benützt hat.
Nicht nur, um über fünfzig Millionen Mark zur "Hilfe für die bedrohte
Tierwelt" zusammen zu betteln, sondern auch um den Mächtigen den
Spiegel des Zeitgeistes vorzuhalten: Luftseuche und Atomtod, die
Gifte in Boden und Wasser waren seine Themen ebenso wie der Kampf
gegen Robbenmord, Pelztier- und Elfenbeinschlächtereien, für die
Schaffung von Nationalparks oder für eine Eindämmung der
Bevölkerungslawine.

Wie hartnäckig Bernhard Grzimek sein konnte, hat die
Bundesregierung Anfang der siebziger Jahre zu spüren bekommen, als
Willy Brandt ihn zum Beauftragten für Naturschutz ernannt hat. Erst
zehn Jahre nach seinem spektakulären Rücktritt hat die
Bundesregierung unter dem Eindruck von Tschernobyl die seinerzeitigen
Forderungen von Bernhard Grzimek einlösen müssen: Herausnahme des
Naturschutzes aus dem Landwirtschaftsressort und Abkoppelung des
Umweltschutzes vom Innenminister zu einem eigenen Umweltministerium.

Das Lebenswerk Bernhard Grzimeks kann nur weltweit gewürdigt
werden; nur wer die vielen Nationalparke in aller Welt kennt, die es
ohne ihn nicht geben würde, nur wer weiß, wie viel Tiere, Pflanzen
und Landschaften ohne ihn gänzlich verschwunden wären, der wird in
tiefem Respekt ermessen, was ein Einzelner zu vollbringen imstande
ist.

Bernhard Grzimek war sicherlich ein Kosmopolit. Seine wahre Heimat
lag vielleicht irgendwo in der "Wiege der Menschheit in Afrika". Und
dennoch kämpfte er mit derselben Leidenschaft um eine
Heckenlandschaft in Unterfranken oder für die Schaffung eines ersten
Nationalparks im Bayerischen Wald oder für die Wiedereinbürgerung des
Bibers an der Donau und für die Rettung von Uhu, Wildkatze und Luchs
in Bayern.

Dem Bund Naturschutz in Bayern war Bernhard Grzimek besonders
verbunden: Viele Schutzgebiete, die angekauft werden konnten, hat er
aus seiner Spendenanwerbung mitfinanziert und zahlreiche
Artenschutzmaßnahmen mit Rat und Geldmitteln gefördert.

Hubert Weinzierl erinnert sich an sein letztes Telefongespräch im
März 1987 mit Bernhard Grzimek: "Auch wenn der Naturschutz
hoffnungslos erscheint - es bleibt uns doch nichts anderes übrig als
weiterzumachen, damit wir wenigstens anständig vor der Geschichte
bestehen können. Es ist tröstlich und hoffnungsvoll, dass die Kräfte
der Natur auf Dauer stärker sein werden als die zerstörerischen
Kräfte der Menschen...", sagte Bernhard Grzimek.

Originaltext: Deutscher Naturschutzring
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29188
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29188.rss2

Pressekontakt:
Hubert Weinzierl, Präsident Deutscher Naturschutzring,
Tel.: 09966-777, E-Mail: Hubert.Weinzierl@dnr.de


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