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Deutsche Marine - Pressemeldung (Erlebnisbericht): Hessen berichten von ihrem Arbeitsalltag an Bord der "Frankfurt am Main"

Geschrieben am 20-04-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Florida - Zwei Marinesoldaten aus Hessen befinden sich auf dem
Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main". Sie sind zwei von
insgesamt rund 600 Soldaten, die zurzeit vor der Küste Floridas
unterwegs sind. Neben der "Frankfurt am Main" gehören auch die
Fregatten "Sachsen" und "Lübeck" zum diesjährigen Einsatz- und
Ausbildungsverband (EAV). Der Auftrag: Ausbildung der
Offiziersanwärter der Deutschen Marine. Obermaat Arthur Wagner aus
Wabern bei Kassel und Hauptgefreiter Markus Abram aus Gedern gehören
zur Stammbesatzung der "Frankfurt am Main". Sie arbeiten im
Küchenbereich des größten deutschen Marineschiffs - sorgen für das
leibliche Wohl der Besatzung. Seit Ende Januar sind sie schon auf
See. Am 13. Juni werden die drei Schiffe in ihren Heimathäfen Kiel
und Wilhelmshaven zurückerwartet. Die beiden Hessen berichten von
ihrem Arbeitsalltag an Bord.

Der Smut

Arthur Wagner ist Koch, bei der Marine wird er wie alle Köche Smut
genannt. Der 24-Jährige sagt: "Der Beginn eines jeden Einsatzes ist
das Ausrüsten des Schiffes, von der Zahncreme bis zur Munition. An
der Ausrüstung ist die ganze Besatzung beteiligt. Beim sogenannten
Alle-Mann-Manöver Proviantübernahme müssen alle verfügbaren Soldaten,
unabhängig vom Dienstgrad anfassen und Ladung an Bord bringen.

Der Beginn eines Tagesdienstes an Bord ist das Wecken, darauf
folgt die Morgendurchsage des wachhabenden Offiziers mit kurzen
Informationen, wie zum Beispiel zum Wetter, zum Wellengang oder zum
Tagesablauf. Zudem wird der Menüplan des Tages vorgelesen. Nach der
Morgenmusterung, bei der weitere Informationen zum Tagesdienst
bekannt gegeben werden, geht's an die Arbeit. Für mich heißt das: Das
Frühstück muss abgebaut werden. Außerdem entnehme ich sogenannte
Hygieneproben. Dann geht es an die Zubereitung des Mittagessens.
Darauf freut sich die Besatzung. Denn das Essen ist oft die einzige
Abwechslung eines langen Seetages. Die Stimmung an Bord ist
wesentlich vom Speiseplan und der Zubereitung der Mahlzeiten
abhängig. Wenn über die Schiffslautsprechanlage die Durchsage "Backen
und Banken" kommt, wissen alle, jetzt geht es los. Die Essensausgabe
beginnt.

Hygiene ist sehr wichtig. Deshalb sind wir ständig mit Aufräumen,
Abwaschen und Putzen beschäftigt. Kühlschränke, Arbeitsflächen und
Böden müssen sauber sein. Danach gönne ich mir ein Feierabendbier in
der Unteroffiziersmesse - was so eine Art Wohnzimmer an Bord ist.
Dort kann ich Fernsehen, E-Mails an die Freundin und Familie
schreiben und schon ist der Tag vorbei. Neben diesem alltäglichen
Dienst, gibt es Tage, an denen zusätzlich Übungen auf dem Dienstplan
stehen. Bei sogenannten Rollen-Übungen, wie zum Beispiel "Feuer im
Schiff" heißt es auch für mich, alles stehen und liegen zu lassen.
Ich bin zum Beispiel für die Feuerbekämpfung zuständig. Dazu rüste
ich mich mit Atemschutzgerät und feuerfestem Anzug aus."

Der Bäcker

Markus Abram ist Bäcker. Der 23-Jährige sagt: "Gegen 21 Uhr
beginnt für mich der Arbeitstag. Meine Aufgabe ist es, die Besatzung
täglich mit frischem Brot und mit Brötchen zu versorgen. Deshalb
backe ich nachts rund 300 bis 400 Brötchen aller Art, wie Mehrkorn-,
Mohn-, Sesam oder Roggenbrötchen. Außerdem sorge ich dafür, dass
ausreichend Brot zur Verfügung steht. Dazu backe ich jeden zweiten
Tag etwa 40 Brote. An jedem Donnerstag habe ich für den sogenannten
Seemannssonntag Kuchen zu backen. Diese Marinetradition am
Donnerstagnachmittag ist eine zusätzliche Abwechslung für die
Besatzung. Dazu kommen, wenn nötig, Geburtstagskuchen, Baguettes oder
Pizzaböden hinzu. Um 23.15 Uhr gebe ich den sogenannten Mittelwächter
aus. Dabei handelt es sich um eine warme Zwischenmahlzeit für die
Soldaten, die zwischen Mitternacht und vier Uhr Wache haben. Dann
geht es auch schon an die Frühstücksvorbereitungen. Dienstags,
donnerstags und sonntags gibt es ein kleines Highlight wie Milchreis,
gekochte Eier oder Kaiserschmarrn.

Nach dem Frühstück treffen sich nach 8 Uhr alle Smuts zu einer
Tagesvorbesprechung. Um 8.20 Uhr ist Morgenmusterung. Unser
Hauptabschnittsleiter gibt Neuigkeiten und den Tagesablauf bekannt.
Danach habe ich Feierabend. Ich gehe duschen und lege mich auf Koje.
Dann schlafe ich aus. Um 21 Uhr beginnt die nächste Arbeitsschicht."

Hintergründe zum Einsatz- und Ausbildungsverband

Der EAV dient der Ausbildung von Offiziersanwärtern der Deutschen
Marine. Sie sollen auf den Schiffen alle Abschnitte eines
Marineschiffs kennenlernen. Die Männer und Frauen werden von
erfahrenen Offizieren und Unteroffizieren angeleitet, um umfassende
Einblicke in die sogenannten Hauptabschnitte Nautik, Schiffstechnik
und Operation zu erhalten. Der Gefechtsdienst an Bord bildet einen
Schwerpunkt der Ausbildung, darunter fällt auch die Schiffssicherung.
Diese beinhaltet die Bekämpfung von Wassereinbrüchen und Feuer an
Bord. Auch umfangreiche Rettungsmanöver wie zum Beispiel "Mann über
Bord" kommen nicht zu kurz. Der Einsatz- und Ausbildungsverband (EAV)
ist - wie der Name sagt - nicht nur für die Ausbildung der
Offiziersanwärter da, sondern auch ein Einsatzverband. Er kann bei
Bedarf jederzeit zu einem militärischen Einsatz oder zu Manövern
abgerufen werden. Zum diesjährigen EAV gehören neben dem
Einsatzgruppenversorger "Frankfurt am Main" auch die Fregatten
"Sachsen" und "Lübeck. Die Schiffe sind seit dem 20. Januar dieses
Jahres unterwegs und werden am 13. Juni in ihren Heimathäfen
Wilhelmshaven und Kiel zurückerwartet.

Autor: Jörg Binsack, Presse- und Informationszentrum Marine
Fotos: Deutsche Marine

Hinweise für die Presse

Mit den beiden Soldaten aus Hessen können auf Wunsch Interviews
geführt werden. Telefonkontakte werden über Oberleutnant zur See
Hoffmann, Presseoffizier des Verbandes an Bord der Fregatte
"Sachsen", vermittelt. Anfragen bitte per E-Mail an:
L.hoffmann@fgs-sachsen.de

Weitere Informationen rund um die Marineeinsätze und das oben
genannte Thema finden Sie in unserem Internetportal www.marine.de.

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Stabsbootsmann Detlef Struckhof
Telefon: 0 46 31 - 6 66 - 44 14 / 44 12
E-Mail: piz@marine.de


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