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Roland Berger Strategy Consultants: Deutscher Maschinen- und Anlagenbau hat Krise unterschätzt, mittelfristige Szenarien deuten auf lang anhaltenden Abschwung hin

Geschrieben am 17-04-2009

München (ots) -

- Befragung unter 800 Führungskräften, Interviews und
Sekundär-Recherche
- Auftragseingang in den verschiedenen Segmenten um 25%
bis 60% gesunken, wichtige Abnehmerbranchen (Automobil-,
Kunststoff- und Metallindustrie) leiden unter der Krise und werden
Produktion und Ausgaben 2009 deutlich senken
- Negative Wachstumsszenarien in allen großen Industrienationen
werden die Exportwirtschaft stark belasten
- Im April 2008 erwarteten nur 9% der Befragten, dass ihr
Unternehmen stark von der Finanzkrise betroffen sein würde, im
Februar 2009 sank die Kapazitätsauslastung jedoch auf
durchschnittlich 78%
- Manager im Maschinen- und Anlagenbau müssen für kurzfristige
Liquidität sorgen, Prozesse umstrukturieren und die Krise als
Katalysator für die Konsolidierung nutzen

Der Maschinen- und Anlagenbau steht vor der größten Krise aller
Zeiten. Eine neue Studie von Roland Berger Strategy Consultants macht
deutlich, dass der drastische Konjunktureinbruch fast die gesamte
Branche überrascht hat: Im April 2008 waren sich noch 90% der
Befragten aus einer großen Umfrage von Roland Berger unter 800
Führungskräften einig, dass die Krise vor allem ein Problem der
Finanzbranche sei. Die überwiegende Mehrheit ging davon aus, dass die
Krise regional begrenzt oder auf die USA beschränkt sein würde.
Aktuelle Zahlen belegen jedoch, dass der Optimismus nicht
gerechtfertigt war: Ein Jahr später sind fast alle wichtigen
Exportmärkte des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus eingebrochen,
der Auftragseingang um 40% zurückgegangen. Schlimmer noch: Wichtige
Indikatoren deuten darauf hin, dass die Krise voraussichtlich noch
einige Quartale anhalten wird. Der Maschinen- und Anlagenbau befindet
sich in einer ungünstigen "Sandwich-Position": Während der
Auftragseingang einbricht und immer mehr Aufträge storniert werden,
nimmt der Preisdruck zu. Fazit: Nur solche Unternehmen, die der
Unsicherheit aktiv begegnen und sich völlig auf die Herausforderungen
einstellen, werden die Krise überstehen.

"Fast alle Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau haben die
Auswirkungen der Finanzkrise auf ihre Branche erheblich
unterschätzt", sagt Dr. Martin Eisenhut, Leiter des Kompetenzzentrums
Engineered Products/High Tech von Roland Berger. "Vor nicht einmal
einem Jahr dachten noch 90% der Führungskräfte, die Krise würde ihr
Unternehmen gar nicht betreffen. Nachdem der Auftragseingang im
Maschinenbau um 42% eingebrochen ist, lässt sich sagen, dass das eine
klare Fehleinschätzung war. Fast alle Unternehmen haben mittlerweile
drastische Restrukturierungsprogramme angekündigt." Die
Kapazitätsauslastung ist im Februar auf durchschnittlich 78% gesunken
(Oktober 2008: 89%).

Ein Ende der Krise ist noch nicht in Sicht

Drei wichtige Indikatoren deuten darauf hin, dass die gegenwärtige
Krise noch einige Zeit andauern wird: Erstens geht ein großer Teil
der deutschen Produktion in Länder, die schwer unter der
Wirtschaftskrise leiden. Zweitens verzeichnen alle relevanten
Kundensegmente einen deutlichen Rückgang von Produktion und
Auslastung und drittens zwingt die Dynamik der Wertschöpfungskette
die Maschinen- und Anlagenbauer in den meisten Wirtschaftszweigen
häufig in eine ungünstige "Sandwich-Position": "Während der
Auftragseingang einbricht und immer mehr Aufträge storniert werden,
nimmt der Preisdruck weiter zu", erläutert Eisenhut. "Trotz
unterschiedlicher Geschäftsdynamik sind alle relevanten Segmente des
Maschinen- und Anlagenbaus betroffen." Die Automobil- und
Automobilzulieferindustrie ist besonders stark betroffen: Sie wird
2009 voraussichtlich 20% bis 25% weniger produzieren als 2008
(Kunststoffindustrie: -10% bis -15%, Stahl- und Metallbau: -5% bis -
20%).

Die Unternehmen müssen sich auf alle Szenarien einstellen

"Die weitere Entwicklung hängt von vielen Faktoren ab, wie den
Kredit- und Kapitalrichtlinien der Banken, den wirtschaftlichen
Impulsen der staatlichen Konjunkturprogramme oder den Auswirkungen
staatlicher Subventionen in China", meint Manfred Hader, Partner bei
Roland Berger Strategy Consultants. Die Wachstumsrate bis 2012 kann
deshalb je nach Szenario zwischen -10% und +11% liegen. "Unter so
unsicheren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen müssen sich die
Unternehmen auf das Schlimmste gefasst sein", sagt Hader. "Nur die,
die der Unsicherheit aktiv mit Plänen für alle möglichen Szenarien
begegnen, werden die Krise überwinden - und vielleicht sogar von ihr
profitieren."

Krisenmodus 2009: Drei Prioritäten für Topmanager

"Drei Maßnahmen sollte jede Unternehmensleitung im Maschinenund
Anlagenbau unverzüglich ergreifen", rät Eisenhut: "Kurzfristige
Liquidität sichern, Geschäftsprozesse umstrukturieren und von der
Marktkonsolidierung profitieren." Intensive Gespräche mit Kunden und
Banken helfen, die Finanzierung zu sichern. Eine kontinuierliche
Überprüfung der Umsatzplanung (nach Produktlinien) von 2009 bis 2011
sollte Gegenmaßnahmen für alle möglichen Szenarien liefern, auch für
den nur scheinbar unvorstellbaren Worst Case. "Unternehmen, die
bereit sind, auf jede Entwicklung unverzüglich zu reagieren, werden
in der Lage sein, die Chancen der Krise zu nutzen und vorausschauend
potenzielle Übernahmeziele zu erkennen", sagt Eisenhut.

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel. +49 89 9230-8190, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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