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Erstmals in Deutschland Hirnschaden bei einem Kleinkind mit Stammzellen aus seinem Nabelschnurblut behandelt / Kind profitierte davon, dass die Eltern sein Nabelschnurblut zur Geburt aufbewahren ließe

Geschrieben am 08-04-2009

Leipzig, Bochum (ots) - Zum ersten Mal ist in Deutschland ein Kind
mit einem Hirnschaden, einer so genannten zerebralen spastischen
Lähmung, mit Stammzellen aus seinem eigenem Nabelschnurblut behandelt
worden. Ende 2008 hatte der Junge im Alter von zwei Jahren aufgrund
eines plötzlichen Herzversagens einen schweren Hirnschaden erlitten
und war in ein Wachkoma gefallen. Die Behandlung erfolgte im Januar
2009 in Kooperation zwischen der Universitätsfrauenklinik am
Knappschaftskrankenhaus und der Kinderklinik der Ruhr-Universität
Bochum.

Die Eltern hatten das Nabelschnurblut ihres Kindes zur Geburt bei
der Nabelschnurblutbank Vita 34 auf eigene Kosten zur privaten
Gesundheitsvorsorge einlagern lassen. Deshalb standen die Stammzellen
für die Behandlung zur Verfügung.

"Das Kind macht seit der Stammzellübertragung Fortschritte. Es
kann bereits wieder sitzen, lächelt und leidet nicht mehr an Krämpfen
in Armen und Beinen", sagt Prof. Dr. Arne Jensen, Direktor der
Universitätsfrauenklinik Bochum. "Allerdings ist es noch zu früh, um
den langfristigen Erfolg einschätzen zu können."

Jensen entwickelt mit einem Forschungsteam seit sieben Jahren
Stammzelltherapien für die Behandlung frühkindlicher Hirnschäden. In
tierexperimentellen Studien hatte Jensens Team belegen können, dass
Nabelschnurblut-Stammzellen eine Regeneration im Gehirn unterstützen
und so dazu beitragen, motorische Behinderungen zu reduzieren.

"Derzeit erleiden jedes Jahr rund 1.000 Kinder in Deutschland
bereits vor oder während der Geburt sowie durch Unfälle bzw.
Krankheiten einen Hirnschaden", so Jensen. "Bislang gab es keine
Therapie, die eine Behandlung der Erkrankungsursache ermöglicht. Die
Infusion der eigenen Nabelschnurblut-Stammzellen des Patienten
verspricht hier erstmals echte Behandlungserfolge."

Die Eltern hatten bereits kurz nach dem Erkrankungsfall Kontakt zu
Stammzellexperten aufgenommen und waren dabei auf die Bochumer
Forschungsgruppe aufmerksam geworden. In enger Abstimmung zwischen
Prof. Jensen, der Ethikkommission der Ruhr-Universität und Vita 34
wurde die Stammzellübertragung binnen weniger Tage organisiert. Etwa
acht Wochen, nachdem das Kind den Hirnschaden erlitten hatte,
erfolgte die Behandlung.

"Gerade bei Schädigungen des Gehirns ist es sehr wichtig, dass
rasch gehandelt wird", erläutert Dr. Eberhard Lampeter, Ärztlicher
Leiter der Nabelschnurblutbank Vita 34. "Wir wissen aus
Forschungskooperationen im Bereich der Schlaganfalltherapie, dass die
Erfolgsaussichten umso größer sind, je rascher die
Stammzellübertragung erfolgt."

Lampeter appelliert daher an betroffene Eltern und behandelnde
Ärzte, sich im Erkrankungsfall unverzüglich an die Bank zu wenden,
bei der das Nabelschnurblut lagert. "Vita 34 verfügt über ein enges
Netzwerk an Kooperationspartnern und Forschungsteams", so Lampeter.
"Wenn es in Deutschland oder im Ausland Ärzte gibt, die eine
entsprechende Stammzelltherapie erforschen oder entwickelt haben,
werden wir den Kontakt rasch vermitteln."

Nabelschnurblut-Stammzellen sind für Therapien im Bereich der
Geweberegeneration sehr interessant, weil sie jung, gesund und
besonders heilkräftig sind. Dadurch besitzen sie ein deutlich höheres
Potenzial zu Behandlung von Krankheiten als beispielsweise
Stammzellen aus dem Knochenmark. Außerdem ist ihre Gewinnung einfach
und ohne Risiko möglich.

Über Vita 34:

Das Unternehmen wurde 1997 von Ärzten in Leipzig gegründet und ist
die älteste und führende private Nabelschnurblutbank im
deutschsprachigen Raum. Bislang haben sich mehr als 60.000 Eltern
entschieden, das Nabelschnurblut ihres Kindes bei Vita 34 einlagern
zu lassen.

Über Prof. Dr. Arne Jensen:

Jensen ist Direktor der Universitätsfrauenklinik Bochum und
Professor für Frauenheilkunde und Geburtshilfe an der
Ruhr-Universität Bochum. Seit 2002 erforscht Jensen mit seinem Team
die Transplantation von Stammzellen aus Nabelschnurblut bei
perinatalem Hirnschaden. Das Projekt wird durch das Ministerium für
Gesundheit, Soziales, Frauen und Familie des Landes NRW gefördert.
Jensens Team hat mehrere Studien zu diesem Thema veröffentlicht.
Kontakt: arne.jensen@rub.de

Originaltext: VITA 34
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41319
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41319.rss2

Pressekontakt:
VITA 34 AG
Frank Schott
Deutscher Platz 5a
04103 Leipzig

Telefon 0341/ 4 87 92-0
Fax 0341/ 4 87 92-20
E-Mail presse@vita34.de


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