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Studie von Roland Berger Strategy Consultants: Bauzulieferbranche erwartet trotz Konjunkturpaket stärksten Umsatzeinbruch im zweiten Halbjahr 2009

Geschrieben am 31-03-2009

München (ots) -

- Umfrage unter 53 Führungskräften der Baustoff- und
Bauzulieferindustrie: 64% der Unternehmen leiden schon unter der
Krise, knapp die Hälfte schätzt Krisendauer auf zwei Jahre,
Neubaulieferanten längerfristig betroffen
- 70% glauben von Konjunkturpaket der Bundesregierung zu profitieren,
45% von ihnen aber nur in geringem Maße
- 94% sehen Insolvenzen als größtes Risiko
- 70% sehen gewisse Chance in antizyklischem Marketing, 51% hoffen
auf attraktive Investmentgelegenheiten
- Alle Unternehmen senken Kosten, Personalabbau hauptsächlich in
Produktion und Overhead, Vertrieb nur gering betroffen

Die Finanzkrise hat die deutsche Baustoff- und
Bauzulieferindustrie erreicht. Eine Umfrage von Roland Berger
Strategy Consultants unter 53 Führungskräften der Branche zeigt, dass
knapp zwei Drittel (64 Prozent) der Teilnehmer bereits jetzt deutlich
unter den Folgen der Krise leiden. Sie gehen zudem davon aus, dass
ihnen der stärkste Umsatzeinbruch im zweiten Halbjahr 2009 noch bevor
steht. Während die Verkaufsmengen zurück gehen, steigen die
operativen Kosten für viele weiter. Gewinneinbrüche sind somit
vorprogrammiert. Knapp die Hälfte schätzt, dass die Krise etwa zwei
Jahre dauern wird. Fast drei Viertel der Befragten erwarten, von dem
Konjunkturpaket der Bundesregierung zu profitieren, allerdings
beinahe die Hälfte von ihnen nur gering, 30 Prozent gar nicht.
Hauptkritikpunkte sind kurzfristige Wirkung sowie einseitige
Förderung - besonders Lieferanten für Wohnungsneubau fühlen sich
vernachlässigt. Fast alle fürchten sich vor dem Risiko der Insolvenz,
knapp gefolgt von Problemen bei ihren Großkunden. Alle Unternehmen
senken deshalb ihre Kosten, hauptsächlich bei Gemeinkosten,
Produktion und Overhead. Für 83 Prozent bleibt die Absicherung ihrer
Finanzierung eine besondere Herausforderung.

"Die Chefs der deutschen Baustoff-und Bauzulieferindustrie blicken
besorgt auf das zweite Halbjahr 2009", sagt Dr. Kai-Stefan Schober,
Partner im Kompetenzzentrum Civil Economics bei Roland Berger
Strategy Consultants. "Knapp zwei Drittel leiden bereits jetzt unter
der Krise und erwarten, dass ihre Umsätze bis Jahresende noch weiter
einbrechen werden." Für die Dauer der Krise ist für viele das
Konjunkturpaket der Bundesregierung von entscheidender Bedeutung:
"Sollte es noch im zweiten Quartal greifen und die Auftragslage
dadurch spürbar anziehen, könnte die Talsohle nach Meinung der
Unternehmen schon Mitte 2009 erreicht sein. Verzögern sich jedoch
Vergabeverfahren oder sollten sich keine direkten Folgeaufträge
anschließen, halten die Manager sogar eine Dauer der Krise über 2011
hinaus für möglich." Die Lieferanten für Neubauten sind generell
längerfristig betroffen als die für Renovierung: 45 Prozent von ihnen
erwarten, dass die Krise mindestens drei Jahre anhalten wird. Das
Bauen im Bestand profitiert von Programmen und Vorschriften zur
energetischen Sanierung.

Umsatz bei steigenden Kosten rückläufig

Die Krise schlägt sich bislang vor allem im Umsatz nieder - 57
Prozent der Befragten haben mit Umsatzrückgängen auf Grund von
niedrigeren Verkaufsmengen zu kämpfen. Besonders drastisch wird sich
dieser im Jahr 2009 bemerkbar machen: 70 Prozent der Befragten
schätzen, dass ihr Umsatz 2009 noch deutlich einbrechen wird (2010:
52 Prozent). Dabei glauben rund 40 Prozent der Teilnehmer, dass ihre
Kosten dennoch steigen werden. "Daraus entsteht ein massiver Druck
auf die Gewinne und entsprechend kämpfen 58 Prozent der Unternehmen
jetzt schon mit Ergebnisrückgängen", sagt Schober.

Konjunkturprogramm macht nur bedingt Hoffnung

Sieben von zehn Befragten erwarten positive Auswirkungen des
Konjunkturpakets auf ihr Geschäft. "Allerdings rechnet nur rund ein
Fünftel der Unternehmen mit einem ,starken' oder ,sehr starken'
Effekt - fast die Hälfte dagegen nur mit ,etwas' positiven
Auswirkungen", sagt Schober. Die Hälfte der Teilnehmer sieht erste
Auswirkungen bereits Ende 2009 - etwa ein Drittel (35 Prozent) erst
2010. Die Unternehmen erwarten aber auch nur eine relativ
kurzfristige Wirkung des Programms und fragen sich nach dem "Danach".
Auch würde es den Wohnungsneubau vernachlässigen.

Einsparungen vor allem bei Produktion und Gemeinkosten

"Alle befragten Unternehmen reagieren mit Kostensenkungen", sagt
Schober, "im ersten Schritt bei den Gemeinkosten." Personalabbau
betrifft vor allem die Produktion (77 Prozent) und den Overhead (64
Prozent), noch plant jedoch nur ein Viertel (28 Prozent) personelle
Einschnitte im Vertrieb. "Man will die Schlagkraft im Markt
offensichtlich nicht aufs Spiel setzen. In der Produktion verhängen
drei Viertel der Befragten außerdem Zwangsurlaub, Kurzarbeit gibt es
dagegen bereits auch schon bei knapp der Hälfte der Betriebe", sagt
Schober. Einen strategischen Rückzug, etwa aus bestimmten Regionen
oder durch Verkauf von Unternehmensteilen plant derzeit nur etwas
mehr als ein Fünftel (23 Prozent) der Unternehmen. "Mehr als die
Hälfte der Unternehmen versuchen, sich die wirtschaftliche Lage zu
Nutze zu machen: 51 Prozent suchen nach attraktiven Zukäufen." Als
Chance begreifen die Unternehmen dabei auch antizyklisches Marketing
(70 Prozent). Die Sicherung der Finanzierung bleibt jedoch in diesen
Zeiten für fast alle eine besondere Herausforderung (83 Prozent).

Die Studie können Sie kostenlos herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.100
Mitarbeiter haben im Jahr 2008 einen Honorarumsatz von mehr als 670
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Pressekontakt:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel. +49 89 9230-8190, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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