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Zehn Millionen Energieverschwender / Aktuelle Studie zur Energieeffizienz

Geschrieben am 26-03-2009

Baden-Baden/Berlin (ots) - Mit dem "Energiesparkompass 2009"
stellt der Fachverband Wärmedämmverbund-Systeme heute erstmals eine
umfassende Datensammlung zur Energieeffizienz im Gebäudebereich vor.
Sie belegt: Die Regierung ist weit von ihren Zielen entfernt, weil
viele Menschen kaum über Sparpotenziale informiert sind und nur
zögerlich handeln.

Deutschlands Gebäude müssen sparsamer werden. Das ist die
Kernaussage des "Energiesparkompass 2009", den der Fachverband
Wärmedämm-Verbundsysteme heute in Berlin vorstellt. Danach ließe sich
allein durch Energieeffizienzmaßnahmen im Gebäudebestand fünfmal so
viel Energie einsparen, wie alle deutschen Atomkraftwerke 2007 ins
Netz einspeisten. Warum trotz derart großer Chancen so wenig
passiert, ist wesentliche Frage des "Energiesparkompass 2009". Für
die Antwort verknüpfte die Studie erstmals die Daten zur
Energieeffizienz im Gebäudebestand mit einer repräsentativen
dimap-Umfrage unter deutschen Wohneigentümern und Mietern. Das Fazit:
Die Menschen wissen zu wenig und handeln zu zögerlich - auch weil die
Politik das Thema noch nicht ausreichend forciert.

Zufriedene Sanierer, Wissenslücken in der Gesellschaft

"Eine entscheidende Erkenntnis aus unserer Umfrage war das
Informationsdilemma bei den Menschen", sagt Dr. Wolfgang Setzler,
Geschäftsführer des Fachverbandes WDV-Systeme. "Einerseits fühlten
sich über 60 Prozent der Befragten zum Thema Energieeffizienz gut und
sehr gut informiert. Auf der anderen Seite unterschätzten jedoch auch
60 Prozent die Einsparpotenziale beispielsweise von Wärmedämmung
erheblich." So kommt es, dass fast 40 Prozent der Wohneigentümer eine
energetische Sanierung ihrer Immobilie ablehnten: 63 Prozent von
ihnen halten die Sanierung für unnötig oder fürchten die hohen
Investitionskosten (29 Prozent). Diesen Annahmen stehen die
Erfahrungen derer entgegen, die bereits Energieeffizienzmaßnahmen
vorgenommen haben: 95 Prozent sind mit den Auswirkungen der
Modernisierung zufrieden und 87 Prozent geben zudem an, dass sich die
Investition finanziell ausgezahlt hat oder sich künftig rechnen wird.
Auch die Bewohner von Mietwohnungen auf einem aktuellen energetischen
Sanierungsstand sind zufrieden: 80 Prozent schätzten die
Modernisierungseffekte positiv ein. Einziger Wermutstropfen: Nur 31
Prozent der befragten Mieter lebten in Wohnungen, die im vergangenen
Jahrzehnt energetisch saniert wurden.

Handlungsbedarf für die Politik

Die Sanierungszurückhaltung bei Wohneigentümern und Vermietern
stellt die Bundesregierung vor eine große Herausforderung. Sie muss
die Menschen zu mehr Eigeninitiative animieren, etwa durch bessere
Informationsangebote, breitere Fördermöglichkeiten und attraktive
Steueranreize. Nur wenn das gelingt, könnte die Umsetzung der eigenen
Ziele im Nationalen Energieeffizienzplan noch realisiert werden:
Dafür müsste sich die jährliche energetische Sanierungsquote auf 2,6
Prozent des Gebäudebestands verdoppeln. Bei insgesamt 17,3 Millionen
Gebäuden wären also jedes Jahr rund 450.000 auf einen aktuellen
energetischen Stand zu bringen, etwa durch Wärmedämmung,
Fenstertausch und moderne Heiztechnik. Für künftige Sanierer wird
dabei eine qualifizierte Energieberatung immer wichtiger, wie die
Umfrage im "Energiesparkompass 2009" ergab: 43 Prozent der
Wohneigentümer, die in den nächsten fünf Jahren energetisch
modernisieren werden, wollen sich vorher vom Fachmann beraten lassen.
Von den bisherigen Sanierern nutzten nur 18 Prozent diese
Gelegenheit. Daraus ergibt sich eine weitere Aufgabe für die Politik:
"Die Beratungsangebote müssen ausgebaut und deren Qualität
sichergestellt werden", fordert Dr. Clemens von Trott zu Solz,
Vorstand Öffentlichkeitsarbeit im Fachverband WDV-Systeme. Nur so
könne "die Initiative der Menschen professionell begleitet und in die
richtige Richtung geführt werden".

Große Chancen für die Wirtschaft

"Energiesparen ist volkswirtschaftlich lohnend, da man mit
wachstumssteigernden Investitionen Energiekosten einspart", sagt die
Wirtschaftsökonomin Prof. Claudia Kemfert im Energiesparkompass. Sie
fände es daher "wünschenswert, wenn das teilweise nun völlig unnütz
ausgegebene Geld - wie beispielsweise für die Abwrackprämie - mehr
für das Energiesparen von Gebäuden ausgegeben" würde. Denn
Klimaschutz sei ein "Wirtschaftsmotor" - und die Zahlen in der Studie
geben ihr recht: Allein in der Umsetzung von Wärmeschutzmaßnahmen bei
Gebäuden stecken bis 2030 rund 200 Milliarden Euro
Investitionspotenzial. Zugleich könnte das Klima jährlich um über 63
Megatonnen Kohlendioxidausstoß entlastet werden. Denn derzeit
entfallen noch fast 40 Prozent des gesamten deutschen
Endenergieverbrauchs auf Gebäude, drei Viertel davon werden für die
Raumwärme "verheizt". Auch deshalb stecken in Maßnahmen zur
Energieeffizienzsteigerung so große Sparmöglichkeiten. Nach den
Berechnungen des renommierten Münchner Bauphysikers Prof. Gerd Hauser
handelt es sich dabei um "Potenziale, die um eine Zehnerpotenz höher
sind als die der erneuerbaren Energien".

Der Energiesparkompass 2009

Die Publikation vereint eine umfassende Datensammlung aus 15
Studien und Erhebungen renommierter Forschungseinrichtungen mit einer
repräsentativen dimap-Umfrage unter deutschen Wohneigentümern und
Mietern zum Thema Energieeffizienz. Die Zusammenführung dieser Daten
ermöglicht einen bislang einmaligen Überblick zur Situation der
Energieeffizienz im Gebäudebereich und mündet in konkrete,
realistische Handlungsoptionen für Wohneigentümer, Mieter, Vermieter
und Politik. Ziel des Energiesparkompasses 2009 ist die verstärkte
Wahrnehmung der Energieeffizienz-Thematik als entscheidende
gesellschaftliche Herausforderung für die nächsten Jahre.

Über den Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme Der Fachverband
Wärmedämm-Verbundsysteme ist ein Zusammenschluss führender Hersteller
von Wärmedämm-Verbundsystemen, auf die zusammen etwa 90 Prozent des
bundesdeutschen Absatzes entfallen.

Originaltext: Fachverband WDVS Wärmedämm-Verbundsysteme
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43837
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43837.rss2

Pressekontakt:
Fachverband Wärmedämm-Verbundsysteme e.V.
Dr. Wolfgang Setzler/Carmen Franke MBA
Fremersbergstraße 33
76530 Baden-Baden
E-Mail: info@fachverband-wdvs.de
Tel.: 07221 / 3009890
Fax: 07221 / 3009899
www.heizkosten-einsparen.de

Medienanfragen:
Pleon GmbH, Kati Müller
E-Mail: kati.mueller@pleon.com
Tel.: 0351 / 84304-17, Fax: 0351 / 84304-20


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