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Deutsche Marine - Pressemeldung: Tragödie vor 95 Jahren: Marinesoldaten gedenken der "SMS Karlsruhe" im westlichen Atlantik

Geschrieben am 25-03-2009

Glücksburg (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Atlantik - Nur leicht bewegt sich das azurblaue Wasser des
westlichen Atlantiks. Wo vor 95 Jahren der Kleine Kreuzer "SMS
Karlsruhe" sank, gedachten am vergangenen Montag die
Besatzungsmitglieder des deutschen Einsatz- und Ausbildungsverbandes
(EAV) ihrer verunglückten Kameraden auf See.

Wie sah das militärische Zeremoniell aus? Die Schiffe "Sachsen",
"Lübeck" und "Frankfurt am Main" fahren östlich der Insel Trinidad
auf der Position 11 Grad 07 Minuten Nord und 055 Grad 25 Minuten West
mit stark verlangsamter Fahrt. Dichter beieinander als sonst. Das
Flaggschiff, die Fregatte "Sachsen", in der Mitte - pfeilförmig
eingerahmt von den anderen beiden Schiffen. Die Besatzungen sind
feierlich in weißer Uniform in sogenannter Passieraufstellung
angetreten. Der Trompeter spielt: "Ich hat einen Kameraden". Ein
Kranz versinkt in den Fluten des Meeres.

Die Menschlichkeit immer bewahren

Diese Position zu überfahren sei für den Einsatz- und
Ausbildungsverband etwas Besonderes gewesen schreibt Oberleutnant zur
See Lars Hoffmann, Presseoffizier des Verbandes. Denn hier ereignete
sich vor 95 Jahren eine Tragödie als der Kleine Kreuzer "SMS
Karlsruhe" unterging und 263 Männer mit sich in die Tiefen riss.
Warum es zu einer Explosion im vorderen Bereich des Schiffes kam,
konnte nie geklärt werden - ausgeschlossen wird jedoch, dass er durch
gegnerische Schiffe versenkt wurde. Die "SMS Karlsruhe" war damals in
Friedenszeiten von Kiel aus aufgebrochen, um die Südamerika-Station
zu übernehmen. Sie fand sich dann kurz nach ihrer Ankunft in der
Karibik mitten im Ersten Weltkrieg wieder. Die "SMS Karlsruhe" hatte
den Auftrag, möglichst viele gegnerische Schiffe zu versenken - was
ihr auch gelang. Die von dem Kommandanten, Fregattenkapitän Erich
Köhler, gewählte Art der Kriegsführung war damals wie heute
beispielhaft für die Seekriegsführung. So handelte die Besatzung der
"SMS Karlsruhe" den aufgebrachten Schiffen gegenüber stets nach
seemännischer Tugend. Vor der Versenkung wurden die Schiffe
vollständig evakuiert, und die Gefangenen solange auf einem der
Versorgungsschiffe gefangen gehalten und untergebracht, bis sie in
neutralen Häfen freigelassen werden konnten.

In der Gedenkfeier für die verstorbenen Seeleute appellierte der
Kommandeur des Einsatz- und Ausbildungsverbandes, Kapitän zur See
Jens Beckmann, an seine Besatzungen, sich dieser Tugenden stets
bewusst zu sein und die Menschlichkeit in jeder Situation zu
bewahren. "Wir gedenken ihrer als Kameraden auf See, nicht als
Kriegshelden des Ersten Weltkrieges", sagte Beckmann. Er hob hervor,
dass insbesondere die Solidarität und Kameradschaft unter Seefahrern
aller Nationen bis heute die Ideale eines jeden Seemanns sein
sollten. "Alle Seefahrer teilen das gleiche Schicksal und kennen die
gleichen Nöte, aber auch die gleichen Freuden." so Beckmann.

"Karlsruhe" - Ein Name mit Marinetradition

Die Deutsche Marine pflegt das Andenken an die "SMS Karlsruhe".
Eine Fregatte der Deutschen Marine heißt "Karlsruhe". Sie ist das
fünfte Schiff mit diesem Traditionsnamen. Die Fregatte der Klasse 122
ist seit 1984 beim 4. Fregattengeschwader in Wilhelmshaven beheimatet
und feiert derzeit ihr 25. Jahr im Dienst der Flotte.

Die letzten Töne des Trompeters verklingen und werden vom Brummen
der Maschinen und dem Rauschen des Wassers verschlungen. Der Kranz
versinkt in den Fluten, ein paar Blütenblätter treiben noch auf dem
schäumenden Heckwasser der Fregatte "Sachsen". Die Besatzungen treten
wieder weg. Eine auch für die jungen Soldatinnen und Soldaten
bewegende Gedenkfeier ist vorbei. Eine Gedenkfeier für völlig
unbekannte Soldaten. Aber: sie waren Seeleute - genau wie die
Besatzungen der drei Schiffe des Einsatz- und Ausbildungsverbandes.

Hinweise:
Zwei Audiobeiträge zum Thema finden Sie in einer seperaten
Pressemeldung vom 25.03.09 (Gedenkfeier) und in einer Meldung vom
20.03.09 (Interview).

Haben Sie Fragen oder wollen Sie mit den Soldaten des Verbandes
sprechen? Wir vermitteln Ihnen Gesprächspartner aus dem EAV mit
Informationen aus erster Hand. Kontakt zum Presseoffizier an Bord der
Fregatte "Sachsen" über: L.hoffmann@fgs-sachsen.de

Text: Lars Hoffmann, Deutsche Marine
Fotos: Ann-Kathrin Fischer, Deutsche Marine

Originaltext: Presse- und Informationszentrum Marine
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67428
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67428.rss2

Pressekontakt:
Presse- und Informationszentrum Marine
Oberleutnant zur See Christopher Jacobs
Telefon: 04631-666-4412/4400
E-Mail: piz@marine.de


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