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Börsen-Zeitung: Warum gerade Villiger? Kommentar zum neuen Präsidenten der UBS von Daniel Zulauf

Geschrieben am 04-03-2009

Frankfurt (ots) - "Ich bin Schweizer, und das ist für einen
UBS-Präsidenten sicher kein Nachteil", sagt Kaspar Villiger, der
ehemalige Schweizer Finanzminister, der gestern zum neuen Kandidaten
für das Präsidium der angeschlagenen Schweizer Großbank UBS nominiert
wurde. Was aber ist der Vorteil seiner Nominierung? Er habe einen
Instinkt, Dinge frühzeitig zu erkennen. Er fühle sich aufgrund seiner
früheren politischen Arbeit legitimiert, für einen glaubwürdigen
Finanzplatz einzutreten. Er traue sich die Führungsaufgabe bei der
UBS zu, weil die Rollen zwischen Verwaltungsrat und Geschäftsleitung
klar geteilt seien. "Die Umstände sind so, dass ich mich dieser
Aufgabe nicht entziehen will."

Was in aller Welt will Villiger wirklich bei der UBS? "Ich werde
kein politischer Präsident sein", sagt er und vermeidet peinlich
genau jede Äußerung, die ihn als ehemaligen Politiker mit
entsprechenden Ansichten und Vorstellungen entlarven könnte.

Trotzdem ist das politische Motiv das Naheliegendste, das
Villigers Engagement für die angeschlagene Großbank erklären kann.
Und es gibt gute Gründe, dass er darüber nicht sprechen kann. Das
starke politische Lager, das seit Wochen heftig auf eine direkte
Staatsvertretung im UBS-Verwaltungsrat drängt, würde Villiger kaum
akzeptieren, wenn er seine Mission offiziell politisch begründen
würde. Dafür fehlt dem Ex-Magistraten schlicht die demokratische
Legitimation.

Vielleicht wird der profilierte und landesweit beliebte Villiger
aber dennoch als politischer Kandidat gesehen, auch wenn er sich
selber nicht so verkauft. Genau darauf könnte die UBS spekulieren.
Sie hat die Chance, sich auf diesem Weg einen politischen Wächter und
möglicherweise auch einen ökonomischen Verhinderer im Verwaltungsrat
vom Leibe zu halten.

Davor hat der neue Konzernchef Oswald Grübel mit Sicherheit
einigen Respekt. Der ehemalige Credit-Suisse-Chef ist bekannt dafür,
dass er gerne schnell und auch allein entscheidet. Geduld und
Verständnis für politische Prozesse dürften dem Banker weitgehend
fehlen.

Mit Villiger als Schutzschild gegen mehr politische Einflussnahme
dürfte sich Grübel in seiner schwierigen Aufgabe um einiges sicherer
fühlen. Eine solche Rolle wäre für den ehemaligen Finanzpolitiker
allerdings umso riskanter.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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