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Roland Berger Studie: Bedeutung von Firmenzentralen nimmt 2008 wieder zu, Trend zum Outsourcing nimmt ab

Geschrieben am 04-03-2009

München (ots) -

- Umfrage unter 57 deutschen Unternehmen zeigt: 73 Prozent der
Befragten sehen Trend zurück zur Zentralisierung
- Outsourcing verliert zwar insgesamt an Bedeutung, wird in einzelnen
Funktionen aber noch konsequenter betrieben
- Der Anteil von Firmen mit Shared Services steigt im Vergleich zu
2005 von 38 auf 49 Prozent
- Viele Konzernfunktionen befinden sich in der "Identitätskrise"
- verschiedene Rollen werden gleichzeitig wahrgenommen

Eine neue Studie von Roland Berger Strategy Consultants zeigt,
dass die Bedeutung der deutschen Firmenzentralen wieder zunimmt. So
gaben 73 Prozent der 57 befragten Unternehmen an, wieder stärker zu
zentralisieren. Outsourcing verliert insgesamt zwar an Bedeutung; in
einzelnen Bereichen, die nicht direkt das Kerngeschäft berühren,
lagern Firmen allerdings deutlich stärker aus als noch vor drei
Jahren. Der Einsatz von Shared Services für interne Dienstleistungen
wie etwa IT oder Buchhaltung steigt an.

Einen klaren Zusammenhang gibt es zwischen der Größe des
Gesamtunternehmens sowie Managementkonzept und Dimensionierung der
Zentrale: Je größer das Unternehmen und je stärker der Eingriff in
die Unternehmensbereiche, desto größer die relative Dimension der
Zentrale. Die durchschnittliche Quote der Mitarbeiter, die in der
Unternehmenszentrale arbeiten, liegt heute fast wieder auf dem Stand
von 2002 (2008: 2,8%, 2005: 2,3%, 2002: 3,0%). Die Firmenzentralen
interpretieren ihre Rolle überwiegend selbstbewusst: Die meisten
sehen sich eher als "Manager" als in der Rolle eines reinen "Service
Providers".

"Deutsche Unternehmen räumen ihren Firmenzentralen wieder einen
höheren Stellenwert ein", sagt Studienautor Dr. Tim Zimmermann,
Partner bei Roland Berger Strategy Consultants. "Im Vergleich zu
unserer letzten Untersuchung im Jahr 2005 haben wir feststellen
können, dass 2008 eine Zentralisierung von Entscheidungen und
Leistungen in der Führung von Unternehmen stattgefunden hat. Die
Fremdvergabe (Outsourcing) von Leistungen hat abgenommen und
fokussiert sich weiter auf wenige nicht zur Führungsaufgabe gehörende
Bereiche."

Der Fremdleistungsanteil beträgt im Bereich Recht im Durchschnitt
38 Prozent, in den Bereichen Versicherung und allgemeine Dienste ist
er sogar noch deutlich höher (73% bzw. 76%).

Der Gesamtanteil der Unternehmen, die Konzernfunktionen
ausgelagert haben, sank im Vergleich zu 2005 von 53 Prozent auf 44
Prozent. Der Anteil der Unternehmen mit internen Shared Services
stieg dagegen von 38 Prozent (2005) auf 49 Prozent (2008).
"Hauptargumente für Shared Services sind Kostensenkung und einfachere
Prozesse ohne die Kosten und Risiken externer Schnittstellen", sagt
Zimmermann.

Hoher Führungsanspruch bedingt große Firmenzentrale

Die Größe der Firmenzentrale im Verhältnis zum Gesamtunternehmen
hängt vom jeweiligen Managementkonzept ab: Je größer das Unternehmen
und je stärker der Eingriff in die operativen Einheiten, desto größer
die Zentrale. Die durchschnittliche Quote der Mitarbeiter, die in der
Unternehmenszentrale arbeiten, liegt mit 2,8 Prozent fast wieder auf
dem Stand von 2002 mit 3,0 Prozent. Ein genauerer Blick zeigt, welche
Rolle das jeweilige Managementkonzept dabei spielt: Bei Stammhäusern
liegt der Anteil der Mitarbeiter in der Zentrale mit durchschnittlich
elf Prozent am höchsten. Bei operativ führenden Zentralen ist er mit
3 Prozent bereits deutlich niedriger. "Bei strategischen Zentralen
arbeitet im Schnitt nur noch gut ein Prozent der Mitarbeiter (1,1%)
in der Zentrale, wobei diese Relation mit zunehmender Grösse
abnimmt", sagt Zimmermann.

Firmenzentralen - "Manager" statt "Service Provider"

"Was die Funktion der Zentrale für das Gesamtunternehmen betrifft,
unterscheiden wir zwischen vier Rollen", sagt Co-Autorin Maren
Hauptmann, Principal bei Roland Berger. "Manager, Law Guardian,
Business Partner und Service Provider." Die meisten
Unternehmenszentralen sehen sich dabei als "Manager", die wenigsten
als reine "Service Provider". "Das spiegelt einen hohen Anspruch der
Konzernzentralen wider, der in vielen Unternehmen jedoch noch nicht
voll realisiert ist", sagt Hauptmann. "Grundsätzlich können einzelne
funktionale Bereiche auch mehr als eine Rolle auf einmal wahrnehmen.
Hierbei besteht jedoch die Herausforderung, Prozesse und
Aufgabenverteilungen klar zu definieren und umzusetzen."

- Trends in einzelnen Funktionsbereichen

Die einzelnen Funktionsbereiche in der Firmenzentrale befinden
sich im Spannungsfeld zwischen Manager und Business Partner
einerseits und effizientem Dienstleister für die operativen Bereiche
andererseits. So gewinnt beispielsweise die Personalfunktion
zunehmend an Gewicht im Unternehmen. Nicht mehr reduziert auf die
Rolle des "Mädchen für alles" sitzt heute der HR Business Partner an
der Seite des Managements und berät dieses zu allen strategischen
Fragen, die die Einstellung, Entwicklung und Entlassung von
Mitarbeitern betreffen. Den Blick nach vorne zu richten und nicht nur
in den Rückspiegel zu schauen, wird vom modernen Controller erwartet.
Das Erkennen von Risiken und das Bereitstellen sowie Interpretieren
von entscheidungsrelevanten Daten für das Management macht heute eine
erfolgreiche Controlling-Funktion aus. Von der modernen IT-Funktion
wird erwartet, ganzheitliche Lösungen anzubieten. Die Zeiten rein
technischer Unterstützung sind auch hier vorbei. All diese
Veränderungen in der Rolle "klassischer Zentralfunktionen" begründen
die gewachsene Bedeutung - und damit einhergehend - auch die
zunehmende Größe von Firmenzentralen sowie die Herausforderungen bei
deren organisatorischen Gestaltung.

Die Studie können Sie kostenfrei bestellen unter:
www.rolandberger/pressreleases oder www.corporateheadquarters.de

Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 36 Büros in 25 Ländern
ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt aktiv. 2.000
Mitarbeiter haben im Jahr 2007 einen Honorarumsatz von mehr als 600
Mio. Euro erwirtschaftet. Die Strategieberatung ist eine unabhängige
Partnerschaft im ausschließlichen Eigentum von rund 180 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32053.rss2

Falls Sie Rückfragen haben, wenden Sie sich bitte an:
Sebastian Deck
Roland Berger Strategy Consultants
Tel. +49 89 9230-8190, Fax +49 89 9230-8599
E-Mail: sebastian_deck@de.rolandberger.com
www.rolandberger.com


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