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Neue Studie zur Stammzellforschung und Zelltherapie herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften / Ergänzungsband zum ersten Gentechnologiebericht

Geschrieben am 27-06-2006

Berlin (ots) - Deutschland ist ein guter Standort für Forschung
auf dem Gebiet der regenerativen Medizin. Die weitere Entwicklung des
Forschungsstandorts Deutschland erfordert jedoch Reformen der
derzeitigen Gesetzgebung für Stammzellforschung. Dies ist ein
Ergebnis der am Dienstag von der Berlin-Brandenburgischen Akademie
der Wissenschaften vorgelegten Studie zur Stammzellforschung und
Zelltherapie.

Die Berliner Studie unter Federführung der Zellbiologin Anna M.
Wobus vom Leibniz-Institut in Gatersleben bietet eine umfassende
Darstellung des Standes der Wissenschaft. Die Studie enthält
Erkenntnisse über die molekularen und zellulären Grundlagen der
Vermehrung und Differenzierung embryonaler und adulter Stammzellen,
sowie die bisherigen Ergebnisse und Forschungsansätze zur Erarbeitung
regenerativer Zelltherapien.

Die Autoren der Studie definieren Problemfelder für die
Stammzellforschung und Zelltherapie sowie Indikatoren zur Bewertung
des Fortschritts auf diesem Forschungsgebiet.

Folgende Kernaussagen werden getroffen:

a. Stammzellforschung bildet die Grundlage für die Entwicklung von
Therapiestrategien der regenerativen Medizin und wirkt darüber hinaus
befruchtend auf andere Gebiete der Lebenswissenschaften, insbesondere
der Humanmedizin, wie z.B. Tumor- und Alternsforschung sowie
Wirkstoffforschung.

b. Zelltherapie mit Stammzellen des Knochenmarks ist für
zahlreiche Blutkrankheiten erfolgreich etabliert. Erfolge bei der
Behandlung mit Knochenmarkstammzellen bei anderen Krankheiten, zum
Beispiel nach Herzinfarkt, wurden in einigen klinischen Studien
gezeigt, jedoch sind die zugrunde liegenden Mechanismen noch nicht
aufgeklärt.

c. Die regenerative Fähigkeit von Stammzellen des Nabelschnurbluts
müssen noch untersucht und ihr therapeutischer Einsatz weiter
entwickelt werden.

d. Arbeiten mit humanen embryonalen Stammzellen befinden sich im
experimentellen Stadium, aber erste Forschungsansätze für
regenerative Therapien werden im Ausland entwickelt.

e. Der derzeit vorwiegend experimentelle Stand der
Stammzellforschung erfordert Ergebnisoffenheit im Hinblick auf ihren
zukünftigen Einsatz in der regenerativen Medizin. Aus der
vergleichenden Forschung sowohl an humanen adulten als auch
embryonalen Stammzellen werden neue Erkenntnisse zur Biologie von
Stammzellen gewonnen, die insgesamt in die Entwicklung von
Therapiestrategien beim Menschen einfließen werden.

f. Die derzeitige Rechtslage zum Arbeiten mit humanen embryonalen
Stammzellen in Deutschland wird zunehmend zum Forschungshindernis und
gefährdet den Forschungsstandort Deutschland. Eine Novellierung der
gültigen Stichtagsregelung im Stammzellengesetz im Sinne eines
nachlaufenden Stichtags könnte die derzeit unklare Rechtslage für
Wissenschaftler in Deutschland zumindest teilweise auflösen und die
Forschungssituation verbessern, ohne dass ethische Grundpositionen
aufgegeben werden müssten.

Die von dem Biochemiker Ferdinand Hucho geleitete
interdisziplinäre Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht besteht aus
Naturwissenschaftlern, Geistes- und Sozialwissenschaftlern. Die
Studie schreibt den ersten deutschen Gentechnologiebericht weiter,
den die Arbeitsgruppe im September 2005 veröffentlicht hat. Die
Arbeit am Gentechnologiebericht soll zunächst bis 2010 fortgeführt
werden.

Weitere Ergänzungsbände zur Grünen Gentechnologie, zu Gentherapie
und Gendiagnostik sind in Vorbereitung. Die Arbeitsgruppe hat unter
http://metadatenbank.gentechnologiebericht.de eine kommentierte
Metadatenbank mit Linklisten zum Thema Gentechnologie
zusammengestellt. Ausführliche Informationen zum Gesamtprojekt sind
unter www.gentechnologiebericht zu finden.

Arbeitsgruppenkontakt:
hucho@chemie.fu-berlin.de oder koelsch@bbaw.de
Stammzellforschung und Zelltherapie,
Stand des Wissens und der Rahmenbedingungen in Deutschland,
Supplement zum Gentechnologiebericht.
Anna M. Wobus, Ferdinand Hucho, Wolfgang van den Daele, Kristian
Köchy, Jens Reich, Hans-Jörg Rheinberger, Bernd Müller-Röber, Karl
Sperling, Mathias Boysen, Meike Kölsch mit Beiträgen von Christine

Hauskeller und Jochen Taupitz.
Elsevier Spektrum Akademischer Verlag, München, 2006, 295 Seiten,
EUR 39,50, ISBN-13: 978-3-8274-1790-9, ISBN-10: 3-8274-1790-2
Bestellung:per Telefon (07071) 935314
per Fax (07071) 935324
per Mail: bestellung@elsevier.de


Originaltext: Berlin-Brandenburgische Akademie d. Wissenschaften
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54578
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54578.rss2

Pressekontakt:
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leitung Referat Information und Kommunikation
Gisela Lerch
Jägerstraße 22/23
10117 Berlin
Tel. 030/20370-657
Fax: 030/20370-366
E-mail: glerch@bbaw.de


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