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Hohe Sterberate für Senioren auf Europas Straßen / Eine aktuelle Studie der Allianz Versicherung zeigt: Ältere Menschen sind häufiger Opfer als Verursacher von Verkehrsunfällen

Geschrieben am 18-02-2009

München (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

23 Prozent aller in Deutschland im Straßenverkehr Getöteten sind
Senioren / Europaweit ist jeder fünfte Verkehrstote über 64 Jahre alt
/ Besonders Fahrradfahrer, Beifahrer und Fußgänger sind gefährdet /
Die Allianz sieht derzeit keine Notwendigkeit für schärfere Gesetze
für Senioren

Rund ein Fünftel der Bevölkerung in Deutschland ist heute über 65
Jahre alt. Bereits im Jahr 2050 werden es über 30 Prozent sein. Der
demografische Wandel rückt das Thema "Senioren im Straßenverkehr"
stärker in den Fokus. Das Allianz Zentrum für Technik, AZT Automotive
GmbH, hat jetzt seine umfangreiche Studie zur Sicherheit und
Mobilität älterer Verkehrsteilnehmer abgeschlossen. Die wichtigsten
Ergebnisse: Weniger als 11 Prozent aller Unfälle in Deutschland
werden durch Senioren verursacht. Der Anteil der getöteten Senioren
im Straßenverkehr ist dagegen höher als der Anteil an der
Bevölkerung: 23 Prozent aller Verkehrsunfalltoten sind über 64 Jahre
alt. Die Zahlen verdeutlichen die erhöhte Verletzbarkeit von
Senioren: Im Jahr 2007 waren unter den 45.070 verunglückten Senioren
1.153 Getötete (2,56 Prozent). Unter den 242.638 verunglückten 25-
bis 64-Jährigen waren es dagegen 2.535 Getötete (1,04 Prozent).

Besonders Fußgänger, Fahrradfahrer und Beifahrer sind gefährdet

Ältere Verkehrsteilnehmer versterben nicht nur als
Kraftfahrzeugführer. In Deutschland stellten 2007 Fußgänger und
Radfahrer zusammen mit den Kfz-Mitfahrern fast zwei Drittel aller
getöteten Senioren. Zum Vergleich: Bei 25- bis 64-Jährigen betrug
dieser Anteil nur ein Viertel, wie die Unfallforscher Jörg Kubitzki
und Timmo Janitzek feststellten. Als Fußgänger werden Senioren
überwiegend innerorts Opfer von Unfällen mit tödlichem Ausgang.
Gefährdet sind radfahrende Senioren hingegen innerorts und außerorts
gleichermaßen. Das Unfallgeschehen spielt sich insgesamt überwiegend
bei Tag ab. Bei kritischen Fahrsituationen wie Nachtfahrten oder
glatten, nassen Straßen verursachen Senioren weniger Unfälle als
jüngere Fahrer.

Mobilität muss auch für ältere Menschen gewährleistet sein

"Es muss unser gesellschaftlicher Anspruch sein, dass die
Wahlfreiheit zwischen den Mobilitätsalternativen Auto, Rad,
Fußverkehr oder öffentlicher Nahverkehr auch im Alter erhalten
bleibt", erklärt Dr. Karl-Walter Gutberlet, Vorstand der Allianz
Versicherungs-AG. "Wir müssen zudem verstärkt an das defensive
Verhalten und auf die Rücksichtnahme aller Autofahrer appellieren.
Darüber hinaus empfehlen sich freiwillige ärztliche Untersuchungen
und Mobilitätsberatungen älterer Fahrer, aber auch technische
Maßnahmen am Fahrzeug wie die Nutzung bestehender und die
Weiterentwicklung geeigneter Fahrerassistenzsysteme, um die
Sicherheit der Senioren zu verbessern."

Kein Anlass für restriktive Maßnahmen

Das Vorurteil, dass ältere Fahrer eher als Geisterfahrer unterwegs
sind oder einen Herzinfarkt am Steuer erleiden, konnte durch die
Untersuchung nicht belegt werden. Das kalendarische Alter allein ist
daher aus Sicht der Allianz noch kein ausreichender Grund, die
bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen in Deutschland zu ändern.
"Nach unseren Untersuchungen sehen wir ältere Verkehrsteilnehmer eher
als Opfer denn als Verursacher von Unfällen", erklärt Gutberlet.
"Eine generell restriktive Handhabung der Fahrerlaubnis für Ältere
z.B. durch Zwangstests trägt kaum dazu bei, die Verkehrssicherheit zu
verbessern. Zudem fordert das Fahrerlaubnisrecht in Deutschland schon
heute, dass der Fahrer im Zweifelsfall die zum Führen eines
Fahrzeuges erforderliche Eignung durch eine Begutachtung nachweisen
muss."

Über 8.000 Senioren sterben jährlich auf Europas Straßen

Die Allianz Studie entstand in Zusammenarbeit mit dem European
Transport Safety Council (ETSC). Nach dessen Erkenntnissen ist für
über 64-Jährige die Wahrscheinlichkeit, im Straßenverkehr zu sterben,
in Europa um 16 Prozent höher als für alle anderen
Verkehrsteilnehmer. Schon heute sterben europaweit jährlich etwa 8
000 Senioren - bis zum Jahr 2050 wird ein Drittel aller Getöteten auf
Europas Straßen älter als 64 Jahre sein. Die Allianz ist
Unterzeichnerin der EU Charta für Straßenverkehrssicherheit mit dem
Ziel, die Zahl der Getöteten im Straßenverkehr bis 2010 zu halbieren.
Sie sieht in der Verbesserung der Seniorensicherheit einen wichtigen
Ansatz zur Erreichung dieses EU-Ziels und hat hier in der
Forschungsarbeit des Allianz Zentrum für Technik (AZT) einen ihrer
aktuellen Arbeitsschwerpunkte gelegt. Dr. Christoph Lauterwasser,
Geschäftsführer der AZT Automotive GmbH, erklärt: "Die Studie soll
dazu beitragen, die Gesellschaft für die individuelle Risikosituation
der Senioren zu sensibilisieren und dabei helfen, ein zielgerichtetes
Risikomanagement anzustoßen."

Die vollständige Allianz Studie "Sicherheit und Mobilität älterer
Verkehrsteilnehmer" (160 Seiten, 117 Graphiken und Tabellen) von Jörg
Kubitzki und Timmo Janitzek senden wir Ihnen gern elektronisch zu.

Originaltext: Allianz Deutschland AG (ADAG)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65275
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65275.rss2

Pressekontakt:
Allianz Deutschland AG
Unternehmenskommunikation
Christian Weishuber
Telefon: 089 / 3800 18169
E-Mail: christian.weishuber@allianz.de

Molthan van Loon Communications Consultants GmbH (GPRA)
Mirjam Schaper
Telefon: 040 / 460 68 173
E-Mail: mirjam.schaper@mvlcc.de


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