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DBU tritt deutsches Erbe an: Erste Naturschutzfläche Prora übergeben

Geschrieben am 16-02-2009

Binz/Prora (ots) -

Tochter-GmbH der Stiftung sichert 1.889 Hektar Nationales Naturerbe
auf Rügen - 32 Flächen folgen

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat heute auf Rügen ihr
Erbe angetreten: Sie hat die erste von 33 Flächen des Nationalen
Naturerbes von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA)
übernommen. Mit Prora und Stedar/Pulitz am Kleinen Jasmunder Bodden
auf der Insel Rügen gehen 1.889 Hektar naturnaher Dünen, Heidemoore,
attraktive Erlenbrüche und Uferröhrichte in den Besitz der 2007
gegründeten Stiftungstocher DBU Naturerbe GmbH über. Karl Rolfes,
Vorstand der BImA, überreichte heute in Binz DBU-Generalsekretär Dr.
Fritz Brickwedde in Anwesenheit der Rügener Landrätin Kerstin
Kassner, des mecklenburg-vorpommerischen Umweltministers Dr. Till
Backhaus und der Parlamentarischen Staatssekretärin im
Bundesumweltministerium, Astrid Klug, die offizielle Besitzurkunde.

"Dass wir der DBU als erste Naturerbe-Fläche Prora übertragen, hat
in mehrfacher Hinsicht symbolische Bedeutung", betonte BImA-Vorstand
Rolfes. Zum einen sei die Natur hier besonders wertvoll und
artenreich, zum anderen zeichne die Fläche sehr anschaulich die
letzten 70 Jahre deutscher Geschichte nach. Mit dem Bau des
Kraft-durch-Freude-(KdF)-Seebades durch die Nationalsozialisten in
den dreißiger Jahren nutzten nach Ende des Zweiten Weltkrieges die
Rote Armee, die kasernierte Volkspolizei, die Nationale Volksarmee
und nach der Wiedervereinigung die Bundeswehr Teile der Fläche. Erst
1993 seien jegliche militärische Übungen eingestellt worden. In all
der Zeit habe sich die Natur - in den letzten 15 Jahren vorsichtig
gelenkt durch den Bundesforst - auf ihre Weise entfalten können.

"Wir freuen uns sehr auf unsere neue verantwortungsvolle und
zukunftsweisende Aufgabe", sagte DBU-Generalsekretär Brickwedde, der
auch Geschäftsführer der DBU Naturerbe GmbH ist. "Ein Erbe ist ein
Gut, welches von einer zur nächsten Generation weitergegeben wird.
Dieses Nationale Naturerbe wollen wir für unsere Enkel und deren
Enkel bewahren." Neben dem Erhalt und der ökologischen Aufwertung
wertvoller Offenlandflächen, Wälder und Feuchtgebiete wolle die DBU
vor allem mehr Menschen für die Natur begeistern und ein nachhaltiges
Verantwortungsbewusstsein fördern. Auf einer so attraktiven Fläche
wie Prora wolle die DBU zukünftig auch Umweltbildung umsetzen.
Geeignete Besucherkonzepte würden entwickelt werden, um einen
sanften, naturnahen Tourismus zu ermöglichen. Eine Besonderheit und
geologische Attraktion seien die Feuersteinfelder: auf den vor 4.000
Jahren angespülten Steinen wüchsen Wacholder, Heide und Bäume. Die
Erhaltung und Pflege der Steinfelder, die etwa der gefährdeten
Heidelerche einen Lebensraum bieten, sei nur eine von vielen
spannenden Herausforderungen.

Der mecklenburg-vorpommerische Umweltminister Backhaus dankte der
DBU für ihr Engagement und die Zusage, in Mecklenburg-Vorpommern
insgesamt rund 13.000 Hektar wertvoller Naturschutzflächen vom Bund
zu übernehmen und langfristig für den Naturschutz zu sichern. "Dieser
ersten Übertragung von Naturerbe-Flächen werden weitere folgen.
Darunter befinden sich für den Naturschutz so bedeutende
Bundesliegenschaften wie der Eggesiner Forst in der Ueckermünder
Heide und das Objekt Peenemünde/Struck/Ruden am Südrand des
Greifswalder Boddens."

Backhaus lobte die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit der
DBU. Beispielhaft sei die gemeinsame Erstellung der
naturschutzfachlichen Leitbilder für die einzelnen
Übertragungsobjekte gewesen. "Es wird gewährleistet, dass bei der
Umsetzung der anspruchsvollen naturschutzfachlichen Ziele soziale und
ökonomische Belange nicht vernachlässigt werden. Der langfristige
Umbau der Wälder hin zu sich selbst regulierenden natürlichen
Waldgesellschaften und auch die Offenlandpflege werden keine Arbeit
vernichten, sondern dazu beitragen, auch zukünftig Beschäftigung und
Einkommen für die Mitarbeiter zu sichern." Backhaus sicherte zu, dass
Mecklenburg-Vorpommern bei den Planungen zur Entwicklung von
Naturerbe-Flächen weiterhin eng mit der DBU zusammenarbeiten werde.

Staatssekretärin Astrid Klug wies auf das reiche und lebendige
Naturerbe hin, über das Deutschland verfüge und das auf nationaler,
europäischer und globaler Ebene eine besondere Verantwortung
darstelle. Gerade als bevölkerungsreiches Industrieland müsse sich
Deutschland Wildnisgebiete leisten. Die seien erforderlich, um
spezielle Arten, Biotope und vor allem die Entwicklungsprozesse
innerhalb der Natur zu erhalten. Mit der Entscheidung der
Bundesregierung, wertvolle Naturgebiete von der Privatisierung
auszunehmen und sie zur langfristigen naturschutzfachlichen Sicherung
auf Naturschutzträger zu übertragen, werde ein wichtiger Beitrag zur
Erreichung dieses "Wildnis-Zieles" geleistet. Ganz besonders dankte
Klug der DBU als "starkem und verlässlichem Partner für den
Naturschutz". Klug: "Ohne den mutigen Beschluss der DBU, jährlich
fünf Millionen Euro in die Hand zu nehmen und eine eigene
Gesellschaft für die Sicherung des Nationalen Naturerbes zu gründen,
wären alle anderen Naturschutzakteure, die Länder ebenso wie die
Naturschutzverbände, mit dieser 'Herkules-Aufgabe' überfordert
gewesen."

Den neuen Aufgaben wird sich das bisher auf diesen Flächen tätige
Personal widmen. Im Dezember 2008 wurde zwischen Bundesforst und DBU
Naturerbe GmbH ein Dienstleistungsvertrag geschlossen. Die bisherigen
Revierleiter und Bundesförster handeln nun im Auftrag der DBU und
kümmern sich um die Flächenverwaltung und die Umsetzung der
Naturschutzmaßnahmen vor Ort: Waldumbau, Offenlandpflege,
Feuchtgebietsschutz, Wildbestandsregulierung und Rangerdienste
gehören zu ihren Tätigkeiten.

Naturschutz ist für die 1991 gegründete, inzwischen größte
Umweltstiftung der Welt kein Neuland. 2001 erweiterte sie ihren
Stiftungszweck um die "Bewahrung und Wiederherstellung des Nationalen
Naturerbes". Fortan war die Sicherung großer, unzerschnittener
Lebensräume für Pflanze und Tier Top-Thema bei der DBU. Mit dem am
13. Mai 2008 mit der Bundesregierung geschlossenen Rahmenvertrag
wurden im zweiten Schritt die Bedingungen für das Übertragen rund
46.000 Hektar Nationales Naturerbe - 33 national bedeutsame
Naturschutzflächen in neun Bundesländern - an die DBU bzw. ihre
gemeinnützige "Tochter", die DBU Naturerbe GmbH, vereinbart.

Fotos nach IPTC-Standard zur kostenfreien Veröffentlichung unter
www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

Kontakt DBU:
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de


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