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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema "Sparkurs in der Automobilindustrie"

Geschrieben am 11-02-2009

Bielefeld (ots) - Kosten drücken, sparen, höhere Rendite - es war
ein gewisser Ignazio Lopez, der Ende der 80er und Anfang der 90er
Jahre als Synonym für diese Entwicklung stand. Erst bei Opel, später
dann bei VW verfolgte er diese Marschrichtung ohne Rücksicht auf
Verluste. Leidtragende waren damals zunächst einmal vor allem die
Zulieferer, die dem Kostendruck kaum standhalten konnten.
Noch billiger produzieren, dann preiswerter liefern, so die
zwangsläufige Lösung. Nachdem das Sparpotential im Arbeitsablauf des
eigenen Betriebes aber längst ausgeschöpft war, musste der Rotstift
an anderer Stelle angesetzt werden. Um unter dem Joch des
Kosten-Killers Lopez die Betriebe am Leben erhalten zu können, blieb
vielen Zulieferern nur die Möglichkeit, Abstriche bei der Qualität zu
machen. In den meisten Fällen wurde die Güte der eingesetzten
Materialien zurückgestuft, um Geld zu sparen.
Die Folgen dieser durchaus verständlichen Maßnahmen waren fatal für
die Endprodukte, die schlichtweg schlechter wurden.
Angesichts der derzeitigen Wirtschaftssituation könnte sich diese
Entwicklung in der nahen Zukunft durchaus wiederholen. Auf allen
Ebenen wird jetzt mit einem noch spitzeren Bleistift gerechnet, als
es ohnehin bereits üblich war. Die schon als exzessiv zu bezeichnende
Kostenminimierung treibt Einkäufern ebenso wie Zulieferern
Schweißperlen auf die Stirn. Doch das Rechnen bis auf die zweite oder
gar dritte Stelle hinterm Komma sorgt in einigen Bereichen auch für
kräftiges Unbehagen. Die Sorge darum, ein über Jahre erarbeitetes
Qualitätsniveau beispielsweise im Automobilbau innerhalb kürzester
Zeit wieder zu verlieren, macht sich breit.
Verständlich angesichts der Tatsache, dass inzwischen beispielsweise
schon eine kleine Prägung im Kunststoff oder die ohnehin knapp
bemessene Schaumstoffdicke auf den Pkw-Sitzen in der Diskussion ist.
Zwei oder drei Millimeter weniger lassen die Rechnung des Zulieferers
kleiner ausfallen.
Dass die Kunden deshalb nicht mehr so komfortabel unterwegs sind,
stört die Controlling-Abteilung zunächst einmal nicht. Sie hat ihre
Arbeit gemacht und für weniger Ausgaben gesorgt.
Das böse Erwachen kommt später. Dann nämlich, wenn die Kunden den
Qualitätsverlust spüren und dem Produkt den Rücken kehren.
Nachbesserung helfen dann nicht mehr und sind zudem unverhältnismäßig
teuer.
Wie schwer es ist, auf diese Weise verlorenen Boden wieder
zurückzugewinnen, davon kann beispielsweise Opel ein Lied singen. Bis
heute hängt der Marke mit dem Blitz der Makel schlechter Qualität
nach - ganz nach dem Spruch »Und ist der Ruf erst ruiniert«. Dabei
sind die Produkte längst auf einem hohen Qualitätsniveau angelangt.
Wer auch immer derzeit in den Unternehmen auf die Sparbremse tritt,
darf die Qualität nicht aus den Augen verlieren. Wer das tut, bekommt
in einigen Jahren die Quittung. Dann nämlich geht's richtig ins Geld.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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