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Neue Netzgebühr schwächt Stromsystem - dena-Studie zu Netznutzungsentgelten für Pumpspeicherwerke

Geschrieben am 04-02-2009

Berlin (ots) - Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) fordert,
die Anfang 2008 eingeführten Netznutzungsentgelte für
Pumpspeicherwerke abzuschaffen. Die Neuregelung, die eigentlich den
Strom günstiger machen sollte, führt im Gegenteil zu Mehrkosten von
insgesamt rund 95 Millionen Euro pro Jahr. Außerdem schwächt sie
langfristig die Sicherheit und Flexibilität im deutschen Stromsystem.
Das ist das Ergebnis einer Studie, die die dena zusammen mit der
Technischen Universität München im Auftrag der Vattenfall Europe AG
erstellt hat.

"Die Gebühren für Stromspeicher sind nicht sinnvoll", sagte
dena-Geschäftsführer Stephan Kohler. "Sie machen die Stromversorgung
teurer, unsicherer und weniger flexibel. Eine Änderung der
gesetzlichen Rahmenbedingungen ist notwendig, um wertvolle
Speicherkapazitäten zu erhalten und neue Speichertechnologien zu
fördern und weiterzuentwickeln. Pumpspeicherwerke müssen von Gebühren
für die Nutzung des Netzes befreit werden, denn sie erfüllen eine
wichtige Funktion im Stromsystem."

Bei der Einführung von Netznutzungsentgelten für Pumpspeicherwerke
wurden von der Bundesnetzagentur nicht alle Kosteneffekte
berücksichtigt. Pumpspeicherwerke beziehen Strom aus dem Netz, um
Wasser in Speicherbecken zu pumpen. Bei Bedarf können sie diese
Energie wieder in Strom umwandeln und ins Netz einspeisen. Wenn sie
als normale Stromkunden eingestuft werden und sich anteilig an den
Netzkosten beteiligen müssen, sinken zwar kurzfristig die Kosten für
die übrigen Stromkunden. Gleichzeitig verlieren die Pumpspeicherwerke
aber aufgrund der neuen Kosten Marktanteile. Damit fallen sie als
Entgeltzahler wieder aus und die Netzentgelte müssen langfristig
wieder erhöht werden. Zusätzlich fließt statt des ehemals günstigeren
Pumpspeicherstroms mehr Strom aus Gaskraftwerken ins Netz. Das wird
über das gesamte Stromsystem gerechnet für den Endkunden teurer, als
wenn Pumpspeicherwerke von den Netznutzungsentgelten befreit wären.

Langfristig können Pumpspeicherwerke auf der Hochspannungsebene
sogar ganz von Gaskraftwerken verdrängt werden. Damit würde aber auch
die Sicherheit und Flexibilität des Stromsystems abnehmen. Denn bei
einem flächendeckenden Stromausfall können Pumpspeicherwerke
unabhängig vom Netz gestartet werden und so dazu beitragen, das Netz
wieder in Gang zu bringen. Außerdem sind sie in der Lage,
überschüssigen Strom zu speichern. Wenn der Anteil der Windkraft an
der Stromproduktion wie geplant steigt, müssen auch entsprechende
Speicherkapazitäten aufgebaut werden. Sonst geht der Strom aus
Windkraftanlagen an windreichen Tagen verloren.

Kohler: "Die Bundesregierung und die EU fördern einerseits die
Entwicklung von Speichertechnologien und den Ausbau der erneuerbaren
Energien. Gleichzeitig erhebt Deutschland eine existenzbedrohende
Gebühr für Pumpspeicherwerke. Das passt nicht zusammen."

Die Studie "Untersuchung der elektrizitätswirtschaftlichen und
energiepolitischen Auswirkungen der Erhebung von
Netznutzungsentgelten für den Speicherstrombezug von
Pumpspeicherwerken" steht im Internet unter: www.dena.de/studien

Originaltext: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/43338
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_43338.rss2

Pressekontakt:
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), Dr. Philipp Prein,
Chausseestraße 128a, 10115 Berlin
Tel: +49 (0)30 72 61 65-641, Fax: +49 (0)30 72 61 65-699, E-Mail:
presse@dena.de, Internet: www.dena.de


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