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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur Grünen Woche in Berlin

Geschrieben am 14-01-2009

Bielefeld (ots) - Zum Auftakt ein kleiner Teller Krabbensuppe aus
Schleswig-Holstein, danach Wildlachs mit Naturreis aus Kanada.
Hundert Schritte weiter lockt ein afrikanischer Koch aus Burkina Faso
die Gourmets zu Attiéké, einem Gericht aus Maniok, Fisch, Tomaten und
Zwiebeln. Ein Kirgise preist Kumi an: Das ist vergorene Stutenmilch
aus seinem Heimatland. Am Stand von Australien fachsimpeln Kenner
über Känguru-Gulasch. Zum Ausgleich zieht es den Liebhaber heimischer
Kost zu westfälischem Schinken oder Wurstebrei, zu Pumpernickel und
Quarkspeise.
Wie viel »Grüne Woche« verträgt der Magen?
Darf man in der Krise überhaupt noch schlemmen?
Lange war ein Besuch der weltgrößten Ernährungsmesse in Berlin nicht
mehr mit so viel Bauchgrummel verbunden wie 2009. »Spaß pur« war zwar
auch 2008 nicht angesagt. Damals fragten die Klimaschützer, ob wir
uns jeden Tag Fleisch sowie Erdbeeren selbst im tiefsten Winter noch
leisten können. Ihr Anliegen wurde in der Zwischenzeit nicht wirklich
erfüllt. Hinzu gekommen sind stattdessen allgemeine Zukunftsängste
infolge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise.
Werden sie den Appetit der Menschen hemmen? Mit einem »Gegessen wird
immer« allein wird die neue Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse
Aigner die deutschen Bauern und die Ernährungswirtschaft nicht ruhig
stellen können. Zum einen stecken sie - genau wie andere Unternehmer
- unverschuldet beim Kauf eines neuen Mähdreschers oder einer neuen
Abfüllanlage in der Kreditklemme. Zum anderen ist es eben nicht egal,
ob die Verbraucher im Lebensmittelgeschäft zuerst auf die Verpackung
oder auf die Zutatenliste oder - wie viele Jahre in der Vergangenheit
- auf das Preisschild schauen.
Der Protest der Milchbauern hat im vergangenen Sommer zwar sehr viel
Aufmerksamkeit auf sich gezogen, aber am Ende nicht die Ernte
eingebracht, die sich die streikenden Bauern erhofft hatten.
Vielleicht braucht es auch nur etwas mehr Geduld. Der
Ökolandwirtschaft wurde jahrelang ebenfalls jede Zukunftschance
abgesprochen. Inzwischen jedoch nähert sich die Bio-Anbaufläche der
Grenze von einer Million Hektar. Dies entspricht zwar erst einem
Anteil von knapp sechs Prozent. Doch die Zuwachsrate - immerhin im
fünften Jahr zweistellig - weckt auch deshalb Hoffnung auf
Fortsetzung, weil die Ökobranche naturgemäß mehr Menschen in Lohn und
Brot hält als die konventionelle Landwirtschaft.
Auch die große Mehrheit der Landwirte muss wegen der
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht in Panik verfallen.
Zusätzliche Kunden unter den Energieerzeugern haben die Preise für
Getreide, Mais und andere Agrarprodukte deutlich ansteigen lassen.
Dazu kommen die großen Exporterfolge in Deutschland hergestellter
Nahrungsmittel. Selbst die seit langem in der Krise steckenden
Ferkel- und Schweinezüchter sehen aktuell angesichts einer Preiswende
wieder Licht am Horizont. Das reicht nicht für ein Festmahl - nur für
ein Quäntchen Optimismus.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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