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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) kommentiert:

Geschrieben am 09-01-2009

Bielefeld (ots) - Selbst die radikalsten Rabatte zeigen keine
Wirkung. Die Autobranche ist schwer angeschlagen. Das gilt für
Deutschland ebenso wie für viele andere Länder in Europa. Nicht viel
anders sieht es in Japan aus. Selbst auf den explosionsartig
gewachsenen Zukunftsmärkten Russland und China hat das Wachstum
drastisch nachgelassen.
Und in den USA? Der noch immer größte Automarkt der Welt liegt
komplett am Boden. So global wie sich die Krise zeigt, so global sind
die Auswirkungen. Produktionsstopps verbunden mit Kurzarbeit und
Personalabbau melden fast alle europäischen Autobauer. In Japan
musste selbst Branchenprimus Toyota die Notbremse ziehen und die
Bänder anhalten. Besonders hart erwischt aber hat es die großen Drei
in den USA. General Motors, Ford und Chrysler kämpfen längst ums
nackte Überleben.
Die Chancen dafür sind vor allem für Chrysler denkbar schlecht. Daran
ändern auch die jetzt von der US-Regierung überwiesenen vier
Milliarden Euro Hilfsgelder nichts. Das Geld reicht gerade aus, um
die laufenden Kosten zu decken und die ehemalige Daimler-Tochter ein
wenig länger am Leben zu erhalten. Die Ankündigung von Chrysler-Chef
Robert Nardelli, mit der Finanzspritze könne man nun »die sparsamen
und hochwertigen Autos bauen, die die Menschen kaufen wollen«, ist
angesichts der Entwicklungszeiten nichts anderes als ein leeres
Versprechen. Hätte man solche Projekte in der Schublade, wären sie
sicherlich auf der Messe in Detroit zu sehen. Doch wenn, wie immer
Anfang Januar, am Sonntag in der nordamerikanischen Autostadt das
neue Autojahr eingeläutet wird, werden weder Chrysler noch General
Motors oder Ford »heiße Eisen« ins Feuer werfen, die den Weg aus der
Misere weisen.
Und auch die neuen Hybrid-Modelle von Toyota (Prius), Honda
(Insight), Mercedes (S-Klasse) oder BMW (X6) werden nicht ausreichen,
um den eisigen Wind abzuwehren, der in der Autobranche derzeit weht.
So werden im Mittelpunkt der Messe, auf der übrigens mit Nissan der
drittgrößte japanische Hersteller aus Kostengründen fehlen wird, auch
nicht die glänzenden Karossen, sondern die Frage nach der Dauer der
Krise stehen. Die könnte einer Studie des Instituts für
Automobilwirtschaft (IFA) zufolge bereits 2010 und damit eher als
bisher befürchtet zu Ende gehen. Das IFA erwartet dann einen
»nachhaltigen Aufschwung auf dem Weltmarkt«.
Welche der derzeit aktuellen Automarken die erhoffte Wende zum
Besseren noch in ihrer jetzigen Form erleben, ist schwer
vorherzusagen. Selbst mit den Milliardenhilfen sieht es dabei für
Chrysler besonders düster aus. Die Zuwendungen sind verbraucht, ohne
dass auch nur ansatzweise eine Neuausrichtung der Marke möglich ist.
Staatliche Unterstützung, die nicht mehr bewirkt, ist unsinnig. Das
sollten sich auch Politiker bei uns überlegen, wenn sie über die
Hilferufe von BMW, Opel, Mercedes und VW entscheiden.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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