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Jürgen Flimm: Noch mehr Kommerz mache ich nicht mit

Geschrieben am 16-12-2008

Hamburg (ots) - Jürgen Flimm verlängert seinen Vertrag als
Intendant der Salzburger Festspiele nicht, weil er dem Druck zu einer
weiteren Kommerzialisierung der Festspiele nicht nachgeben will. Die
Tendenz des Kuratoriums sei, die Festspiele in noch höhere Einnahmen
zu treiben, sagte er der ZEIT. "Ich habe das Gefühl, dass die
Festspiele sich weiter kommerzialisieren sollen, und das mache ich
nicht mit." Wichtige Aufführungen wie Luigi Nonos Oper oder eine
Uraufführung von Rihm seien dann nicht mehr möglich.

Für sein Leben nach Salzburg habe er mehrere Optionen: "Ich gehe
wieder an eine Institution - Theater, Oper. Oder als Regisseur und
Lehrer nach Amerika, nach New York. Oder in die Kulturpolitik." Kurz
vor Weihnachten, "dann wird das Päcken ausgepackt".

Flimm wehrte sich in dem ZEIT-Interview auch gegen den Vorwurf,
seinen Schauspielchef Thomas Oberender von seinem Posten weggemobbt
zu haben: "Es waren organisatorische Probleme. Sein Vertrag sieht
vor, dass er sein Programm in Übereinstimmung mit dem Intendanten
macht - nicht als Befehlsempfänger, sondern als Partner. Diese Art
der Zusammenarbeit wollte er nicht; er empfand jegliches Gespräch,
wie es im Theater gang und gäbe ist, als Einmischung. Die
Meinungsverschiedenheiten über die Programmgestaltung sind dann bis
zu dem Punkt eskaliert, wo ich ihm erklärte, es gehe nicht weiter mit
uns beiden."

Flimm weiter: "Herr Oberender hatte sich davor in Bochum beworben,
und wir hatten uns geeinigt, über die Trennung Stillschweigen zu
bewahren, um seine Chancen in Bochum nicht zu schmälern." Er fuhr
fort: "Oberender wollte schon immer Intendant werden. Schon vor
unserer ersten Spielzeit, im Herbst 2006, hatte er mit dem Berliner
Senat über die Intendanz des Deutschen Theaters verhandelt ... Ich
habe ihn sogar in dem Bochumer Versuch tatkräftig unterstützt. Ich
habe Telefongespräche für ihn geführt, Termine mit Entscheidern
organisiert."

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 52 vom 17. Dezember 2008
senden wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie
sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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