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Sloterdijk: "Die Freiheit ist eindeutig das Opfer dieses Jahrzehnts"

Geschrieben am 10-12-2008

Hamburg (ots) - Der Philosoph Peter Sloterdijk, 61, zog im
ZEITmagazin Bilanz der ersten Jahre des 21. Jahrhunderts und sieht
die Freiheit als "Opfer dieses Jahrzehnts". "Wir haben die
Nonsensformulierung 'Krieg gegen den Terrorismus' mehr oder weniger
willenlos geschluckt", sagte Sloterdijk. Die Menschen seien
"umdressiert worden, ohne dass sie es gemerkt haben. Aus Bürgern sind
Sicherheitsuntertanen geworden". Wer heute gegen den Vorrang der
Sicherheit argumentiere, werde als Feind der Menschheit wahrgenommen,
sagte Sloterdijk. "Es ist erstaunlich, wie wenig das beklagt wird."

Für den Philosophen ist "Gier" ein zentrales Wort der vergangenen
Jahre: "Wir haben unsere Kultur derart übererotisiert, dass das
Habenwollen zum Leitaffekt wurde, es ist jetzt in keiner Weise mehr
ausbalanciert durch das Gebenwollen. Der Slogan 'Geiz ist geil'
passte perfekt in die Zeit", betonte Sloterdijk und fügte hinzu: "Die
Menschen träumen vom leistungslosen Einkommen, sie wollen reich sein,
aber das gratis. Wer bin ich, dass ich arbeiten müsste, um wohlhabend
zu werden? Noch mehr träumt man vom leistungslosen Ruhm: Wer bin ich,
dass ich etwas können müsste, um eine Celebrity zu sein?"

Originaltext: DIE ZEIT
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/9377
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_9377.rss2

Pressekontakt:
Das komplette ZEIT-Interview der ZEIT Nr. 51 vom 11. Dezember 2008
senden wir Ihnen für Zitierungen gern zu. Bei Rückfragen wenden Sie
sich bitte an Elke Bunse, DIE ZEIT Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
(Tel.: 040/3280-217, Fax: 040/3280-558, E-Mail: elke.bunse@zeit.de)


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