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Mitteldeutsche Zeitung: Finanzkrise Schiffskredite bedrohen Nord/LB

Geschrieben am 05-12-2008

Halle (ots) - Die Norddeutsche Landesbank droht 2009 deutlich
stärker in den Sog der internationalen Finanzmarktkrise zu geraten
als bislang vorhergesagt. Das berichtet die in Halle erscheinende
Mitteldeutsche Zeitung (Sonnabend-Ausgabe). Ursache dafür sind nach
MZ-Informationen umfangreiche Kreditgeschäfte der Nord/LB im
Schiffsbau. Die Refinanzierung dieser Kredite könnte ins Stocken
geraten, weil der Markt für Massengüter-Transporte auf dem Seeweg
dramatisch eingebrochen ist. So büßte der Baltic Dry Index, das
wichtigste Barometer für Frachtraten, in diesem Jahr 90 Prozent
seines Wertes ein.

Aus Vorstandskreisen der Nord-LB, an der Sachsen-Anhalt mit
8,5_Prozent beteiligt ist, verlautete, dass man "mit gesteigerten
Ausfällen" rechne, die aber nicht solche katastrophalen Ausmaße wie
bei anderen Banken annehmen würden. Offiziell äußern wollte man sich
zu den Schiffsgeschäften nicht. Die Nord/LB hatte bislang immer
betont, von der Finanzkrise kaum betroffen zu sein und Verluste auf
400 Millionen Euro beziffert. Nach Angaben des renommierten
Duisburger Professors für Makroökonomie, Ansgar Belke, liegt das
Risiko aufgrund der Schiffsfinanzierung für die Bank allein im ersten
Halbjahr 2008 bei bis zu 8,6 Milliarden Euro. Das seien zwar "nur"
4,5 Prozent des Gesamtkreditvolumens der Bank. "Es ist aber falsch zu
behaupten, dass die Nord/LB von der Finanzkrise kaum betroffen ist",
so Belke.

Der finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marco
Tullner, erwartet 2009 ebenfalls größere Probleme für die Bank. Er
wiederholte seine Warnungen vor der Bürgschaft Sachsen-Anhalts in
Höhe von 3,5 Milliarden für die Nord/LB. "Die Fraktion stellt sich
die Frage, ob die Bürgschaft nur zur Sicherung des wirtschaftlichen
Kerngeschäfts in Sachsen-Anhalt dient oder für Geschäfte auf dem
allgemeinen Kapitalmarkt."
Sachsen-Anhalt und Niedersachsen wollen mit insgesamt 20 Milliarden
Euro für die Nord/LB bürgen, damit diese günstige Kredite an den
Mittelstand ausreichen kann. Während Makroökonom Belke einen
Zusammenhang zwischen Bürgschaft und Schiffskrediten sieht, wurde
dieser vom Kapitalmarkt-Vorstand der Nord/LB, Martin Halblaub,
bestritten. "Das Risiko für die Länder ist nahezu null."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300


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