(Registrieren)

Rente für Selbstständige oft geringer als geplant

Geschrieben am 05-12-2008

Frankfurt am Main (ots) - In Deutschland gibt es über 800.000
Freiberufler und Selbstständige. Viele von ihnen verlassen sich bei
der Altersvorsorge schon seit Jahren auf ihr berufsständisches
Versorgungswerk. Nur wenigen ist klar, dass sie aufgrund des
Alterseinkünftegesetzes und der darin geregelten nachgelagerten
Besteuerung effektiv mit niedrigeren Renten rechnen müssen als bei
Abschluss des Vertrages vor 2005 kalkuliert. Zur Erhaltung des
Lebensstandards sollten gerade Selbstständige daher ihre
Altersvorsorge noch einmal auf den Prüfstand stellen.

Im Detail sieht das Alterseinkünftegesetz vor, dass ein immer
größerer Anteil der Renten mit dem individuellen Einkommensteuersatz
besteuert wird. Bei Renteneintritt 2009 sind es 58%, 2027 schon 87%
und im Jahr 2040 sogar 100%. "In den Gesprächen mit den
Selbstständigen und Freiberuflern unter unseren Kunden machen wir
häufig die Erfahrung, dass vielen die Konsequenz der Besteuerung für
ihre Rente noch gar nicht bewusst ist - besonders wenn es bis zum
Renteneintritt noch eine Weile hin ist", erklärt Dr. Thorsten
Reitmeyer, Konzernleiter Private Banking der Commerzbank. Doch gerade
dann sind die Einschnitte am stärksten: Aktuell liegt die
Durchschnittsrente aus einem Versorgungswerk bei ca. 2.500 Euro pro
Monat. Vor Einführung des Gesetzes blieben davon etwa 2.190 Euro
netto, bei Renteneintritt 2040 aber nur noch 1.350 Euro.

Steuervorteile für Altersvorsorge gehen im Jahresausgleich unter
Als Ausgleich für die Rentenbesteuerung sind die Beiträge für die
Basis- und Zusatzversorgung, wozu auch die berufsständische
Versorgung zählt, während der Ansparphase teilweise von der Steuer
freigestellt. "Seit 2005 haben Selbstständige über ihre
Einkommensteuererklärung automatisch von diesen Steuerentlastungen
profitieren können. Doch unserer Erfahrung nach ist vielen dieses
Plus gar nicht aufgefallen, da es in den natürlichen Schwankungen der
Steuerbelastung bei Selbstständigen leicht untergeht", erläutert
Reitmeyer die Hintergründe. Weil aber der Anteil der absetzbaren
Beiträge jährlich steigt - 2009 sind es 68% von maximal 20.000 Euro
bei Ledigen und 40.000 Euro bei Verheirateten, 2025 dann der volle
Betrag - empfehlen die Experten des Commerzbank Private Banking,
diese Steuervergünstigung bewusst in weitere Altersvorsorge zu
investieren, um die künftige höhere Steuerbelastung der Renten
auszugleichen.

Drei Wege zum Ausgleich der Rentendifferenz Generell stehen
Selbstständigen dafür drei Möglichkeiten zur Verfügung. Zunächst
können sie die Beiträge der berufsständischen Versorgung erhöhen -
allerdings ist das nur bis zu einem bestimmten Höchstbetrag möglich,
der sich nach dem Jahresgewinn richtet. Ist der bereits ausgeschöpft,
können sie eine staatlich geförderte Rürup-Rente abschließen, deren
Beiträge ebenfalls von der Steuer absetzbar wären. Alternativ dazu
ist eine private Rentenversicherung möglich. Hier sind die Beiträge
zwar während der Ansparphase nicht absetzbar, dafür wird bei der
Rentenzahlung im Alter ein allgemein günstigerer Steuersatz verwendet
(18% bei Renteneintritt zum 65. Lebensjahr).

Was ist nun die beste Lösung? Eine Pauschalantwort gibt es hier
nicht - Alter, geplanter Renteneintritt, persönliche Steuerbelastung
oder individuelle Risikoneigung nehmen entscheidend Einfluss. In
einem persönlichen Gespräch setzt das Commerzbank Private Banking
eine spezielle Software ein, die die einzelnen Vorsorgewege unter
Berücksichtigung der oben genannten Faktoren vergleicht. Selbst die
ab 2009 fällige Abgeltungsteuer fließt ein, sodass die
selbstständigen Private-Banking-Kunden schon heute eine realistische
Einschätzung ihrer Vorsorgeleistung vor dem Hintergrund der aktuellen
Gesetzeslage erhalten. "Egal, für welchen Weg sie sich letztlich
entscheiden - für alle, die ältere Verträge mit ihrem Versorgungswerk
haben, lohnt sich ein erneuter Blick auf die Altersvorsorge auf jeden
Fall", schließt Reitmeyer.

Beispielrechnung: Kombination mit Rürup

Ein Arzt macht einen Jahresgewinn von 100.000 Euro. In der Regel
werden in die berufsständische Versorgung etwa 10% des Gewinns
eingezahlt - also 10.000 Euro. Hiervon können 2009 68% (6.800 Euro)
steuerlich geltend gemacht werden. Bei einem angenommenen Steuersatz
von 48% erhält der Arzt so 3.264 Euro Steuererstattung auf seine
Altersvorsorge. Als Lediger könnte der Arzt weitere 10.000 Euro für
staatlich geförderte Vorsorge aufwenden, bis er den Höchstbetrag von
20.000 Euro erreicht. Er entscheidet sich, 8.000 Euro (3.264 Euro
Steuererstattung Ständeversorgung + 4.736 Euro Neuinvestition) in
einer Rürup-Rente anzulegen. Damit erhält er zusätzlich 2.500 Euro
Steuervergünstigung pro Jahr aus dem Rürup-Vertrag, was den Anteil
der Neuinvestition auf 2.236 Euro reduziert. Bis zu seinem
Renteneintritt 2027 spart der Arzt auf diese Weise 290.000 Euro an,
die in monatlichen Beträgen von 1.000 Euro ausbezahlt werden und die
gestiegene Steuerbelastung auf die Rente ausgleichen. Der Arzt hat
dafür nur 60% selbst gezahlt, knapp 40% kamen vom Staat.

Originaltext: Commerzbank Private Banking
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/54251
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_54251.rss2

Pressekontakt:
Commerzbank Private Banking
Public Relations
Thekla Wießner
60261 Frankfurt am Main
Tel. (069) 136 - 44552
Fax (069) 136 - 56928
E-Mail: PR.PrivateBanking@commerzbank.com
Internet: www.privatebanking.commerzbank.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

174941

weitere Artikel:
  • Schallzahnbürsten noch nicht überzeugend - An den superschnellen Putzhilfen für die Zahnpflege gibt es noch viel Kritik Baierbrunn (ots) - Mit rund 30000 Schwingungen pro Minute - viermal so viel als herkömmliche elektrische Zahnbürsten - vibriert der längliche Kopf einer Schallzahnbürste. Experten aber haben viel Kritik an der teuren Neuerung. Tests am Putzroboter der Universität Münster konnten nicht nachweisen, dass schneller auch besser heißt, berichtet das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Schallbürsten sollen weniger aggressiv sein, denn bei kräftigem Aufdrücken lassen die Schwingungen nach. "Zu wenig Druck lässt die Borsten aber stärker schwingen, mehr...

  • Hotel Innsbruck übernimmt Vorreiterrolle für barrierefreies Urlauben in Tirol Innsbruck (ots) - Verena Ischia, Eigentümerin des Hotel Innsbruck, investiert seit Jahren in die Rollstuhltauglichkeit ihres Hotel. Mit der Adaptierung der Ausstattung speziell für sehbehinderte Gäste hat das Hotel Innsbruck nun gemeinsam mit dem Tiroler Blinden- und Sehbehindertenverbands (TBSV) und der Tirol Werbung erstmals Prüfkriterien für blindengerechte Unterkünfte entwickelt. Im Zuge des Pilotprojekts Hotel Innsbruck wurden allgemeingültige Standardkriterien für die Um- und Gestaltung von Unterkünften erstellt. Auf dieser Basis werden mehr...

  • Cholera-Epidemie in Simbabwe: SOS-Kinderdörfer klären auf München/Harare (ots) - Die Cholera-Epidemie in Simbabwe fordert immer mehr Opfer. Erste Todesfälle sind auch in Familien zu beklagen, die in Armenvierteln durch die Familienhilfe der SOS-Kinderdörfer betreut werden. In Zusammenarbeit mit den Behörden informieren SOS-Sozialarbeiter die Bevölkerung über Ansteckungsgefahren. Auch die Kinder in den SOS-Kinderdörfern, SOS-Hermann-Gmeiner-Schulen und SOS-Kindergärten wurden über die Krankheit eingehend aufgeklärt. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind seit August 484 Menschen mehr...

  • Pünktlich zum Nikolaus: mycity senkt Erdgaspreise um bis zu 30 Prozent Uelzen (ots) - Die Stadtwerke Uelzen, die mit der Energiemarke mycity am Markt sind, senken zum 1. Januar 2009 die Erdgaspreise um bis zu 30 Prozent. Damit zählt das Unternehmen zu den ersten Energieversorgern in Niedersachsen, das auf die fallenden Ölpreise am Weltmarkt reagiert. Gleichzeitig setzt sich mycity mit der Höhe der Erdgaspreissenkung deutlich von anderen Wettbewerbern ab, die zum Teil für Januar 2009 noch Erhöhungen angekündigt haben. "Wir ernten jetzt die Früchte unserer vorausschauenden Einkaufspolitik sowie der kurzfristigen mehr...

  • Starthilfe: Trotz Minusgraden pünktlich zur Arbeit / Kälte legt den Akku lahm / Möglichst energiesparend starten / Richtige Reihenfolge beim Anschließen des Überbrückungskabels beachten Köln (ots) - Bei Eiseskälte und Minusgraden muss die Autobatterie Schwerstarbeit leisten. "Darum gilt beim Kaltstart: Radio, Gebläse, Scheinwerfer, Heckscheiben- und Sitzheizung, also alle zusätzlichen Stromfresser, aus und vor dem Anlassen die Kupplung treten", rät Hans-Ulrich Sander, Kraftfahrtexperte des TÜV Rheinland. Um die Batterie zu schonen, sollten die Energieverbraucher auch während der Fahrt möglichst sparsam verwendet werden - mit Ausnahme des Abblendlichtes natürlich, das in den dunklen Monaten besonders wichtig ist. mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht