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Katastrophenschutz geht alle an

Geschrieben am 26-11-2008

München (ots) - Die Allianz Deutschland AG hat den
Katastrophenschutz in Deutschland auf den Prüfstand gestellt. Fazit:
Aufklärung und mehr Eigenverantwortung der Bevölkerung sind dringend
geboten. Eine wirksame Katastrophenvorsorge setzt Investitionen in
ein besseres Risikobewusstsein voraus. Nur so lassen sich
Katastrophen künftig vermeiden oder ihre Folgen zumindest mindern.
Inwieweit der historisch entstandene Katastrophenschutz in
Deutschland aktuellen Risiken gewachsen ist, untersucht eine Studie
der Allianz Deutschland AG in Zusammenarbeit mit der AZT Risk &
Technology GmbH.

Eigenverantwortung auf allen Ebenen stärken

"Wir brauchen einen grundlegenden Bewusstseinswandel im Umgang mit
Katastrophen. Wenn uns dieser Schritt gelingt, ist der Weg in eine
katastrophenärmere Zukunft frei", erklärt Thomas Pleines,
Vorstandsmitglied der Allianz Deutschland AG. "Damit wir ein solches
Ziel auch tatsächlich erreichen, müssen wir verstärkt auf die
Eigenverantwortung jedes Einzelnen setzen - nicht nur auf die
Einsatzkräfte des Katastrophenschutzes, sondern auch auf die aktive
Vorsorge der Bürger, Unternehmen und Kommunen."

Eine ausgeprägte Selbstverantwortung trägt dazu bei, sowohl die
Eintrittswahrscheinlichkeit als auch die Schwere von Katastrophen zu
mindern. Laut Studie ist die Bevölkerung über Vorsorgemaßnahmen zum
richtigen Verhalten im Katastrophenfall aufzuklären. Beispielsweise
müssen die Erste-Hilfe-Kenntnisse flächendeckend aufgefrischt, die
Vorratshaltung an Lebensmitteln wiederbelebt und eine stärkere
Selbst- und Nachbarschaftshilfe angeregt werden.

Kommunale Ansprechpartner benennen und Wissen vermitteln

Die Allianz empfiehlt, auf kommunaler Ebene einen zumindest
ehrenamtlichen Beauftragten für Katastrophenschutz zu etablieren.
Durch ihn soll der Katastrophenschutz auf kommunaler Ebene sichtbar
werden. Seine vorrangige Aufgabe liegt im Wissenstransfer, seine
fachliche Expertise muss in Entscheidungen einfließen.

Praktisch anwendbares Wissen ist im Katastrophenfall von
unschätzbarem Wert. Das kann schon jungen Menschen gezielt im
Schulunterricht vermittelt werden. Die Studie zeigt, dass Letzteres
von 89 Prozent der Deutschen befürwortet wird.

Steigende Abhängigkeit der Industriegesellschaften von
Infrastrukturen

Die Anfälligkeit moderner Industriegesellschaften für Katastrophen
hat sich in den letzten Jahren verstärkt, da die Versorgung von
Gesellschaft und Wirtschaft mit lebensnotwendigen Gütern stets
intakte Infrastrukturen voraussetzt. Dies gilt auch für die Arbeit
der Rettungskräfte. Eine längere Unterbrechung von Verkehrswegen,
Strom-, Gas- und Kommunikationsnetzen kann im Ernstfall dazu führen,
dass die Helfer selbst zu Opfern werden und ihr Einsatz infrage
steht. Dies gelte, so die Studie, in Notfallplänen von Kommunen und
Unternehmen zu berücksichtigen.

Strukturen vereinheitlichen - Politik gefordert

Nicht zuletzt fordern die Studienergebnisse, die föderalistische
Struktur des Katastrophenschutzes und die daraus resultierenden
unterschiedlichen Rettungsdienstgesetze kritisch zu hinterfragen. Die
bestehende Organisationsstruktur bietet Vorteile wie Flexibilität im
Einsatz oder Wettbewerbsorientierung. Dem stehen Risiken gegenüber in
Form von Kommunikationsproblemen und unklaren Zuständigkeiten, die zu
einer fehlerhaften oder verzögerten Umsetzung von Hilfeleistungen
führen können. Eine besondere Verantwortung kommt im Katastrophenfall
der Einsatzleitung zu. "Wer besonnen handelt, wird eine solche
Ausnahmesituation am besten meistern. Gefragt sind Generalisten mit
weitreichendem Überblick", betont Gerd Bakeberg, Gesamteinsatzleiter
der ICE-Katastrophe von Eschede 1998. Die Studie plädiert dafür, die
Organisations- und Führungsstrukturen zu vereinheitlichen und eine
zentrale Qualitätssicherung einzuführen. Nicht zuletzt ist die
Politik gefordert, einheitliche Gesetze auf Bundes- und Landesebene
zu schaffen.

Daneben sind erhebliche Investitionen notwendig. Dies gilt zum
einen für die technische Ausstattung der Einsatzkräfte, die ausgebaut
und modernisiert werden muss. Zum anderen weist die Studie auf einen
notwendigen Ausbau der notärztlichen Versorgung - insbesondere der
Operationskapazitäten für den Notfall - hin.

Systemversagen als Auslöser von Katastrophen

Basis der Studie sind umfangreiche Forschungsprojekte der Allianz.
Seit mehr als 75 Jahren geht sie der Frage nach, welche Ursachen bei
Groß- oder Größtschaden zum Tragen kommen. Diese Untersuchungen
zeigen, dass Katastrophen nicht aus heiterem Himmel und nicht
aufgrund singulärer Ursachen auftreten. Vielmehr handelt es sich im
Regelfall um ein Systemversagen, bei dem mehrere Ursachen
zusammenwirken - seien es Naturgewalten, technische Mängel,
kaufmännische Zwänge oder fehlerhafte Organisationsabläufe. In die
gleiche Richtung weisen die Ergebnisse der
Katastrophenforschungsstelle der Universität Kiel. "Nicht die Natur
oder die Technik sind Schuld, wenn es zu einer Katastrophe kommt", so
Prof. Wolf Dombrowsky. "Im Mittelpunkt steht vielmehr der Mensch, der
lernen muss, die Folgen seines Handelns abzuschätzen." Es gelte, die
systemischen Zusammenhänge von Katastrophen zu verstehen und aus den
Erkenntnissen Konsequenzen zu ziehen. Dementsprechend regt die Studie
eine integrierte, interdisziplinäre Erforschung von Katastrophen an.

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Die Einschätzungen stehen wie immer unter den nachfolgend
angegebenen Vorbehalten. Vorbehalt bei Zukunftsaussagen Soweit wir in
diesem Dokument Prognosen oder Erwartungen äußern oder die Zukunft
betreffende Aussagen machen, können diese Aussagen mit bekannten und
unbekannten Risiken und Ungewissheiten verbunden sein. Die
tatsächlichen Ergebnisse und Entwicklungen können daher wesentlich
von den geäußerten Erwartungen und Annahmen abweichen. Neben weiteren
hier nicht aufgeführten Gründen können sich Abweichungen aus
Veränderungen der allgemeinen wirtschaftlichen Lage und der
Wettbewerbssituation, vor allem in Allianz Kerngeschäftsfeldern und
-märkten, aus Akquisitionen sowie der anschließenden Integration von
Unternehmen und aus Restrukturierungsmaßnahmen ergeben. Abweichungen
können außerdem aus dem Ausmaß oder der Häufigkeit von
Versicherungsfällen, Stornoraten, Sterblichkeits- und Krankheitsraten
beziehungsweise -tendenzen und, insbesondere im Bereich der
Kapitalanlage, aus dem Ausfall von Schuldnern resultieren. Auch die
Entwicklungen der Finanzmärkte und der Wechselkurse sowie nationale
und internationale Gesetzesänderungen, insbesondere hinsichtlich
steuerlicher Regelungen, können entsprechenden Einfluss haben.
Terroranschläge und deren Folgen können die Wahrscheinlichkeit und
das Ausmaß von Abweichungen erhöhen. Die hier dargestellten
Sachverhalte können auch durch Risiken und Unsicherheiten beeinflusst
werden, die in den jeweiligen Meldungen der Allianz SE an die US
Securities and Exchange Commission beschrieben werden. Die
Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, Zukunftsaussagen zu
aktualisieren. Die Gesellschaft übernimmt keine Verpflichtung, die in
dieser Meldung enthaltenen Aussagen zu aktualisieren.

Originaltext: Allianz Deutschland AG (ADAG)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65275
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Kontaktdaten:
Allianz Deutschland AG
Unternehmenskommunikation
Dr. Götz Jerke
Telefon: 089.3800-2875
E-Mail: goetz.jerke@allianz.de
Christian Teichmann
Telefon: 089.3800-7578
E-Mail: christian.teichmann1@allianz.de


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