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"Kohlenstoff-Fußabdruck" auf Verpackungen / - Gemeinsame Position der Wirtschaft gefragt

Geschrieben am 07-11-2008

Berlin (ots) - Die Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e.V.
(AGVU) sieht Klärungs- und Beratungsbedarf von Handel und Industrie
zur Berechnung eines sogenannten Kohlenstoff-Fußabdrucks ("Carbon
Footprint"). Das Konzept wird derzeit vor allem in Großbritannien
getestet, steht aber auch in Deutschland und anderen europäischen
Ländern zur Debatte. Ziel des Kohlenstoff-Fußabdrucks ist, sämtliche
bei der Herstellung und dem Vertrieb eines Produktes entstehenden
Treibhausgase zu berechnen und in einer Zahl zusammenzufassen.

Bei einer AGVU-Tagung in Berlin erläuterte vor wenigen Tagen Hervé
Humbert, europäischer Repräsentant der von der britischen Regierung
gegründeten Organisation Carbon Trust, London, das Konzept des
Kohlenstoff-Fußabdrucks. Grundlage ist eine standardisierte Methode,
die Freisetzung von klimaschädlichen Gasen über den gesamten
Lebensweg eines Produktes - vom Rohmaterial über die Herstellung bis
zum Vertrieb, Verbrauch und der Entsorgung beziehungsweise
Wiederverwertung - zu ermitteln ("PAS 2050"). Das Ergebnis kann von
den teilnehmenden Unternehmen in Form eines Labels auf der Verpackung
oder in anderer Form kommuniziert werden.

Andreas Detzel vom Institut für Energie- und Umweltforschung
(IFEU), Heidelberg, machte bei der AGVU-Veranstaltung deutlich, dass
das Carbon Footprint -Konzept eine Simplifizierung gegenüber den
eingeführten Ökobilanzen darstellt, die eine Reihe von weiteren
wichtigen Umweltaspekten bewusst ausblendet. Es gebe in Europa eine
wachsende Zahl von unterschiedlichen "Carbon Footprint"-Initiativen,
deren größtes Problem sei, dass Methoden entwickelt würden, ohne dass
der Zweck des 'Carbon Footprint' präzise geklärt ist.

Dazu erklärt der Vorsitzende der AGVU, Professor Dr. Werner
Delfmann: "Albert Einsein sagte, dass alles so einfach wie möglich
sein sollte, aber nicht noch einfacher. Genau an dieser Stelle setzen
unsere Fragen zum 'Carbon Footprint' an. Auch wenn es prinzipiell ein
guter, zeitgeistgerechter Gedanke ist, der Öffentlichkeit die
Klimarelevanz des Konsums plakativ vor Augen zu führen, so muss sich
die wissenschaftliche Tragfähigkeit und die Verantwortbarkeit des
Konzepts noch erweisen, bevor eine Umsetzung im Markt empfohlen
werden kann. Vor allem sollte es nicht zu unharmonisierten,
widersprüchlichen Kennzeichnungen von Verpackungen im europäischen
Binnenmarkt kommen, die den Warenverkehr beeinträchtigen und den
Verbraucher eher verwirren als informieren."

Die AGVU hat daher einen Arbeitskreis unter Leitung von Dr. Klaus
Stadler, Coca-Cola GmbH, zum Thema Kohlenstoff-Fußabdruck
eingerichtet, der die Grundlagen des Konzepts evaluieren und eine
gemeinsame Position führender Industrie-, Handels- und
Recyclingunternehmen erarbeiten soll. Zugleich appelliert die AGVU an
das Bundesumweltministerium und das Umweltbundesamt, das dort
betriebene "Carbon Footprint"-Projekt klarer zu strukturieren und in
transparenter Weise für Unternehmen und Wissenschaft zu öffnen, um
Praxiserfahrungen und externen Sachverstand frühzeitig einzubinden
und die Akzeptanz des Ergebnisses sicherzustellen.

Originaltext: AGVU - Arbeitsgem.Verpackung und Umwelt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/19671
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_19671.rss2

Pressekontakt:
Arbeitsgemeinschaft Verpackung und Umwelt e. V. (AGVU),
Katrin Fricke, Dorotheenstraße 35, 10117 Berlin,
Tel. 030 / 206 42 66,
Fax. 030 / 206 42 688


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