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Weiterentwicklungen der spezifischen Immuntherapie lassen hoffen / Pollen verlieren ihren Schrecken

Geschrieben am 12-06-2006

Wien, Österreich (ots) - Jetzt im Juni hat die Gräserpollensaison
in den meisten europäischen Ländern ihren Höhepunkt erreicht. Die
Betroffenen niesen und husten und sind in ihrem täglichen Leben zudem
durch Mattigkeit stark eingeschränkt. Neben symptomatischen
Medikamenten wie Antihistaminika und kortisonhaltigen Nasensprays
gehört die spezifische Immuntherapie (SIT) zum Standard der
Behandlung von Pollenallergien. Weiterentwicklungen dieser
langfristig wirksamen Allergiebehandlung sind ein Schwerpunkt auf dem
25. Kongress der European Academy of Allergology and Clinical
Immunology (EAACI), der vom 10. bis 14. Juni 2006 in Wien
stattfindet. "Die neuen Forschungsergebnisse im Bereich der
spezifischen Immuntherapie können Allergikern sogar Hoffnung auf
Heilung geben", sagte der Wiener Kongresspräsident Professor Rudolf
Valenta heute.

Blühende Gräser produzieren sehr große Mengen an Pollen, mit denen
das männliche Erbgut der Pflanzen verbreitet wird. Menschen mit einer
Gräserpollenallergie leiden nach dem Einatmen der Pollenkörner an
allergischem Schnupfen oder Asthma bronchiale. Sie müssen jedes Jahr
im Frühling und Sommer mit monatelangen Beschwerden rechnen. Von Mai
bis Juni blüht der sehr allergene Roggen und von Mai bis August die
Wiesengräser wie Wiesenlieschgras, Ruchgras und Knäuelgras. Viele
Betroffene reagieren sowohl auf Gräser als auch auf Getreide
allergisch, da sich die Pollenallergene dieser Pflanzen aufgrund der
botanischen Verwandtschaft ähneln.


Rekombinante Allergene erstmals klinisch getestet

Die SIT ist heute anerkannter Standard für die Behandlung von
Pollenallergien. Dazu erhalten die Patienten in regelmäßigen
Abständen Extrakte mit dem allergieauslösenden Allergen, bis sie eine
Allergendosis tolerieren, wie sie normalerweise während der
Pollensaison auftritt. Die heute für die SIT verwendeten
Allergenextrakte werden aus biologischem Material hergestellt und
enthalten ein Gemisch potenzieller Allergene. Sie werden aufwändig
standardisiert, damit jede Charge die gleiche Menge der gewünschten
Majorallergene enthält.

Eine österreichische Biotech-Firma hat vor einigen Jahren erstmals
so genannte rekombinante Allergene entwickelt, die den natürlichen
Allergenen gleichen, aber in reproduzierbar gleicher Qualität
kostengünstig herstellbar sind. "Inzwischen liegen erste klinische
Studien vor, in denen Pollenallergiker mit rekombinanten Gräser- oder
Birkenallergenen behandelt wurden", so Professor Rudolf Valenta, der
als Pathophysiologe an der Medizinischen Universität Wien tätig ist.
Eine der Studien hat gezeigt, dass ein rekombinant hergestelltes
Hauptallergen der Birke (Bet v 1) ebenso effektiv ist, wie
gereinigtes natürliches Birkenallergen. Nach zweijähriger Therapie
waren die Symptome und der Medikamentenbedarf um mehr als 50 bzw. 60
Prozent reduziert. "Möglicherweise sind Verunreinigungen oder eine
falsche Dosierung die Gründe dafür, dass die Immuntherapie nicht bei
jedem Patienten wirkt. Rekombinante Allergene von stets gleich
bleibender Zusammensetzung und Qualität könnten die Behandlung
erfolgreicher machen", sagte Valenta.


Grastablette bereits in Schweden zugelassen

Bei einer spezifischen Immuntherapie werden die Allergene
üblicherweise injiziert. Allergologen wenden diese als subkutane
Immuntherapie bezeichnete Methode seit über hundert Jahren
erfolgreich an. Die Wirksamkeit ist inzwischen durch zahlreiche
plazebokontrollierte und doppelblinde Studien gut dokumentiert. Seit
etwas mehr als zehn Jahren gibt es die SIT auch als sublinguale
Therapie. Dabei wird die Allergenlösung täglich unter die Zunge
getropft.

In diesem Jahr hat eine Tablette für die spezifische Immuntherapie
bereits die Hürden der klinischen Prüfungen genommen. Die Tablette
erhielt im März 2006 in Schweden die Zulassung und wird Ende des
Jahres in den ersten europäischen Ländern zur Verfügung stehen. Es
handelt sich dabei um eine Gerüsttablette mit standardisierten
Gräserallergenen. Patienten, die etwa zehn Wochen vor der Gräserblüte
mit der Tabletten-Immun¬therapie begannen, hatten deutlich weniger
Beschwerden als die Patienten einer Vergleichsgruppe. Die
Grastablette führte zu einer Besserung der Allergiesymptome um 37
Prozent und einer Zunahme der beschwerdefreien Tage um mehr als das
Doppelte.


Originaltext: Allergie Kongress
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=58428
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_58428.rss2

Pressekontakt:

Pressebüro EAACI Kongress 2006
c/o MasterMedia
Julia Loncar
Bodelschwinghstr. 17
D-22337 Hamburg
Deutschland
Telefon: +49 40 507113-35
Fax: +49 40 504783
E-Mail: loncar@mastermedia.de


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