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Warum Geiz nicht reich macht

Geschrieben am 26-10-2008

Hamburg (ots) - "Geiz ist geil" propagiert ein berühmter
Werbeslogan, doch gesellschaftsfähig ist er keineswegs. "Aber man
kann mit seiner modernsten Form kurzfristig Anerkennung erzielen",
sagt der Würzburger Psychologie-Professor Dr. Fritz Strack im
Interview mit der Frauenzeitschrift FÜR SIE (23/08; EVT: 28.
Oktober). "Der Schnäppchenjäger erhebt sich damit zumindest für den
Moment über die anderen - er zeigt sich als cleverer und
geschäftstüchtiger."

Strack unterscheidet Geiz von Sparsamkeit. "Sparsamkeit ist eine
Tugend, die in bestimmten Situationen notwendig ist und die jeder
beherrschen sollte", sagt der Psychologe. "Bei Geiz aber wird die
Verhältnismäßigkeit nicht gewährt und das gesparte Geld nur zum
Selbstzweck gehortet." Entscheidend sei allerdings, dass der
Sparzwang die Lebensqualität einschränke: "Geiz geht zu Lasten der
eigenen Lebensfreude." Nicht nur weil der Geizkragen sich selber
nichts gönnen kann, sondern weil er auch nichts abgibt. "Wer nicht
teilen kann, wird zum Außenseiter", warnt Strack. "Denn genau auf
dieser Fähigkeit basieren nun einmal soziale Beziehungen."

Rein materiell gesehen könne Geiz zwar zum Wohlstand beitragen,
emotional aber mache Geiz keineswegs reich: "Gefühle, die unsere
Lebensqualität ausmachen - wie eben Glück, Zufriedenheit, Genuss -
werden durch Geiz verhindert." Preissuchmaschinen im Internet oder
Ähnliches würden den fatalen Schnäppchentrend noch erhöhen. "Wer
nicht möglichst günstig einkauft, der gilt entweder als zu blöd oder
zu träge", konstatiert der Würzburger Psychologe. "Das erhöht den
Druck, möglichst clever einzukaufen."

Die Ursache für Geiz liege oft in der Familie. Wer zu extremer
Sparsamkeit erzogen sei, könne sich davon nur schwer lösen. Auch
wenig genussfähige und ängstliche Menschen seien anfälliger für Geiz.
Allerdings könne man sein Verhalten schlicht ändern. "Geiz ist keine
Krankheit, sondern eine schlechte Eigenschaft", sagt Strack. Wer die
Konsequenzen seiner Sparwut als negativ empfinde, habe die Chance,
sich zu verändern. "Wenn der Verlust an Lebensqualität, Genuss oder
sozialer Anerkennung schmerzt, ändert der Geizhals sein Verhalten am
ehesten."

Diese Meldung ist unter Quellenangabe FÜR SIE zur Veröffentlichung
frei.

Rückfragen an:

Julia Möhn
Redaktion FÜR SIE
Ressortleitung Report
Tel. 040/2717-3253
Fax 040/2717-2090
E-Mail: julia.moehn@fuer-sie.de

Originaltext: FÜR SIE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6558
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6558.rss2

Pressekontakt:
Mona Burmester
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Tel. 040/2717-2493
Fax 040/2717-2063
E-Mail: presse@jalag.de


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