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Unternehmensinsolvenzen in 2008 leicht rückläufig / BVR erwartet Anstieg in 2009

Geschrieben am 21-10-2008

Berlin (ots) - Der Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken rechnet für das Jahr 2008 mit einem geringfügigen
Absinken der Unternehmensinsolvenzen auf 29.000. Allerdings werde
sich die damit seit fünf Jahren rückläufige Entwicklung der
Unternehmensinsolvenzen wohl im kommenden Jahr nicht fortsetzen. Im
Zuge der konjunkturellen Abschwächung werde in 2009 die Zahl der
Firmenpleiten um 4 Prozent auf 30.300 ansteigen, prognostiziert der
BVR. Bei den Privatinsolvenzen sei demgegenüber aufgrund der
weitgehend stabilen Arbeitsmarktlage kein deutlicher Anstieg zu
erwarten.

Der Grund für den vermuteten Anstieg von Firmeninsolvenzen liege,
so der BVR, in der erheblichen wirtschaftlichen Abschwächung seit dem
zweiten Halbjahr 2008. Da sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung
mit einer Verzögerung von etwa einem Quartal im Insolvenzgeschehen
wider spiegele, offenbare sich der Abschwung erst in den
Insolvenzzahlen 2009.

Kreditklemme nicht zu erwarten

Trotz der Finanzkrise und ihrer aktuellen Zuspitzung seien die
Sorgen vor einer Kreditklemme und damit negativer Rückwirkungen für
die Unternehmensinsolvenzen in Deutschland übertrieben. Vorhandene
Statistiken und Umfragen ließen seit Beginn der Finanzkrise keine
wesentliche Verschlechterung der Kreditkonditionen erkennen. Das
Wachstum der Kredite an inländische Nichtbanken habe sich nach den
jüngsten Zahlen vom August sogar auf dem höchsten Stand seit dem
Sommer 2001 befunden. Zudem hätten viele Unternehmen im klingenden
Aufschwung ihre Selbstfinanzierungskraft merklich stärken können. Von
den externen Finanzierungsbedingungen werde auch in den kommenden
Monaten keine deutliche Verstärkung der Insolvenzgefahr gewerblicher
Unternehmen in Deutschland ausgehen. Gegen eine spürbare Verschärfung
der Kreditvergabebedingungen sprechen aus Sicht des BVR der intensive
Wettbewerb der Banken und die aktuelle erhebliche Lockerung der
Geldpolitik.

Wirtschaftspolitik kann Insolvenzgefahren verringern

Die Entscheidung der Bundesregierung, lediglich selektive
Maßnahmen zur Stützung der Konjunktur zu ergreifen und auf ein breit
angelegtes Konjunkturprogramm zu verzichten, sei grundsätzlich
richtig. Breit angelegte Programme brächten erfahrungsgemäß nicht die
erhoffte Wirkung, gefährdeten aber die erforderliche mittelfristige
Haushaltskonsolidierung. Diese Gefahr bestehe allerdings auch bei den
von der Regierung geplanten branchenbezogenen Programmen.

Der BVR empfiehlt den Wirtschaftspolitikern daher, zusätzlich
Maßnahmen zur Verbesserung der Angebotsbedingungen zu beschließen, um
die Anpassungs- und Widerstandsfähigkeit der Unternehmen auch im
Abschwung zu stärken.

Gefragt seien Maßnahmen zur Rückführung bürokratischer Lasten.
Allein aufgrund der so genannten Hand- und Spanndienste, der
Berechnung und Abführung von Lohnsteuer und Sozialabgaben durch die
Unternehmen, entstünden der Wirtschaft Kosten von gut 6 Milliarden
Euro. Hier könne die Politik den Unternehmen und insbesondere den
Mittelstand durch Bürokratieabbau leicht zur Seite stehen, ohne dass
dies die Ausgaben der öffentlichen Haushalte erhöhe.

Die aktuelle Studie des BVR ist im Internet unter www.bvr.de >
Publikation > Studien/Konjunktur abrufbar.

Originaltext: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40550
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40550.rss2

Pressekontakt:
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken BVR
Melanie Schmergal
Pressesprecherin
Tel.: 030 / 2021 1320
Fax: 030/ 2021 1905
E-Mail: presse@bvr.de


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