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Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft: Prof. Nikolaus Rajewsky aus New York an das Max-Delbrück-Centrum und die Charité nach Berlin berufen - Nachfolger von Prof. Jens Reich

Geschrieben am 01-03-2006

Berlin (ots) - Der Bioinformatiker Prof. Nikolaus Rajewsky von der
New York University (New York, USA) hat den Ruf auf eine W3-Professur
an das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
und die Charite-Universitätsmedizin Berlin angenommen. Er tritt die
Nachfolge von Prof. Jens Reich an. Prof. Rajewsky, der seit 2003 eine
Professur für Biologie und Mathematik im "Center for Comparative
Functional Genomics" an der New York University inne hat, kommt im
Sommer 2006 an das MDC nach Berlin-Buch. Er wird in dem gemeinsam von
MDC und dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
errichteten Labor für Medizinische Genomforschung arbeiten.
MDC-Stiftungsvorstand Prof. Walter Birchmeier sagte: "Wir freuen uns,
dass es uns gelungen ist, mit Nikolaus Rajewsky einen der weltweit
führenden Bioinformatiker nach Berlin-Buch zu holen. Seine Berufung
ermöglicht es uns, die Bioinformatik am MDC auszubauen und die
Zusammenarbeit mit den Forschungsgruppen zu intensivieren."

Prof. Rajewsky befasst sich mit der Frage, welche Faktoren wann,
wo und wie das Ablesen von Genen und die Umsetzung in Genprodukte,
also in Proteine, den Baustoffen und Maschinen des Lebens, steuern.
Dabei erforscht er vor allem so genannte microRNAs, winzige
RNA-Moleküle, die an die Boten-RNA binden und dadurch die Produktion
von Proteinen regulieren. Solche miRNAs gibt es in den bisher
bekannten Genomen verschiedener Organismen und auch des Menschen zu
Hunderten. Jüngste Erkenntnisse, zu denen Rajewsky's
Forschungsergebnisse beigetragen haben, zeigen, dass microRNAs für
den Menschen bei so lebensnotwendigen Prozessen wie der
Insulinausschüttung und der Biosynthese von Cholesterin wichtig sind.
Die genauen Bindungsstellen an der Boten-RNA zu identifizieren ist
deshalb, so Prof. Rajewsky, von grundlegender Bedeutung für die
Erforschung von Krankheiten und der Genregulation im Allgemeinen.
Er entwickelte eine Computermethode, die es erlaubt, im Hochdurchsatz
die Stellen im Genom zu identifizieren, an welche die miRNAs binden.

Prof. Rajewsky ist davon überzeugt, dass die rasante Entwicklung
in der Sequenzierungstechnik dazu führt, dass in den kommenden zehn
Jahren eine sehr große Zahl von Genomen verschiedenster Lebewesen
entschlüsselt wird. In diesem Zusammenhang kommt der Bioinformatik
und der vergleichenden Genomforschung nach seiner Auffassung eine
immer wichtigere Rolle bei der Entschlüsselung genregulatorischer
Netzwerke zu. Besonderen Wert legt er darauf, dass die mit dem
Computer erzeugten Vorhersagen in Tierversuchen getestet werden, da
diese nicht nur helfen spezifische biologische Probleme zu verstehen,
sondern auch wertvolle Hinweise für die Verbesserung der
bioinformatischen Methoden liefern. Prof. Rajewsky's Gruppe "Systems
Biology" wird daher sowohl mit Computermethoden als auch in
Tierversuchen daran arbeiten, genregulatorische Netzwerke auf
systemweiter Ebene besser zu verstehen.

Nikolaus Rajewsky studierte von 1988 - 1993 Mathematik und Physik
an der Universität zu Köln, wo er 1997 in theoretischer Physik
promovierte. Im Herbst 1998 ging er als Post-Doktorand in die USA,
zunächst an die Rutgers University in New Jersey, und von 1999 - 2002
an die Rockefeller University in New York, wo er anschließend eine
Forschungsprofessur erhielt, bevor er Assistant Professor an der New
York University wurde. Darüber hinaus studierte er von 1991 -
1996 Klavier an der Folkwangschule Essen und schloß dieses Studium
mit der "Künstlerischen Reifeprüfung" ab.

Das MDC ist ein biomedizinisches Forschungsinstitut, das seit
seiner Gründung 1992 ein zukunftsweisendes Konzept erarbeitet hat,
das es erlaubt, Krankheitsbilder wie Krebs,
Herz-Kreislauf-Krankheiten sowie Erkrankungen des Nervensystems unter
der Klammer der Molekularen Medizin zu erforschen. Die Forscher des
MDC versuchen, die Entstehung solch komplexer Krankheitsbilder in
ihrem Ursprung - in den Genen und den Proteinen - zu verstehen.
Wissenschaftler des MDC arbeiten dabei eng mit Klinikern der nahe
gelegenen Bucher Forschungskliniken der Charité - Universitätsmedizin
Berlin im Helios Klinikum Berlin-Buch zusammen. Das MDC wird zu 90
Prozent vom Bundesforschungsministerium und zu zehn Prozent vom Land
Berlin finanziert und gehört zur Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher
Forschungszentren.

Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) Berlin-Buch
Barbara Bachtler R
Robert-Rössle-Straße 10
13125 Berlin
Tel.: 0049/30/94 06 - 38 96
Fax: 0049/30/94 06 - 38 33
e-mail: presse@mdc-berlin.de
http://www.mdc-berlin.de

Berlin, 01. März 2006

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zu Berlin, Technische Universität Berlin, Universität der Künste
Berlin, Charité Universitätsmedizin Berlin, ESCP-EAP Europäische
Wirtschaftshochschule, OTA Hochschule, ESMT - European School of
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Wirtschaft Berlin, Fachhochschule für Verwaltung und Rechtspflege
Berlin, Fachhochschule für Wirtschaft Berlin, Katholische Hochschule
für Sozialwesen Berlin, Technische Fachhochschule Berlin, Touro
College Berlin, Private Kant-Schule, Campus Berlin-Buch, Urania
Berlin

Originaltext: Nachrichten aus Berlin - Wissenschaft
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