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Dramatische Lage im Sudan - Internationale Hilfe reicht nicht aus / humedica möchte weitere Klinik in Darfur einrichten

Geschrieben am 08-06-2006

Kaufbeuren/Nyala (ots) - Die Lage in den Flüchtlingscamps in
Süd-Darfur im Sudan wird immer dramatischer. Deshalb will das
christlich-humanitäre Hilfswerk humedica (Kaufbeuren bei Augsburg)
seine Arbeit ausbauen. Das gab der Geschäftsführende Vorstand,
Wolfgang Groß, bekannt.

Groß bedauerte, dass zwar die "Sudanesische Befreiungsarmee" (SLA)
im Mai einen Friedensvertrag mit der Zentralregierung in Khartum
unterzeichnet habe, nicht aber alle Rebellengruppen. Nun würden sich
diese Gruppen zusätzlich bekämpfen. Die Folge sei ein möglicher
Anstieg der Flüchtlingszahlen um bis zu 100.000 Menschen. Deshalb
reiche die internationale Hilfe nicht mehr aus.

Seit 2003 tobt in der westsudanesischen Region Darfur ein
Bürgerkrieg, der bis heute über zwei Millionen Männer, Frauen und
Kinder heimatlos gemacht und etwa 300.000 Menschenleben gefordert
hat. Die Ursachen für die Auseinandersetzungen sind vielfältig. Einer
der Gründe ist der Konflikt zwischen dem dominierenden Norden mit
seiner arabischen Bevölkerung und den schwarzafrikanischen Bewohnern
des restlichen Landes. Im vergangenen Jahr konnte die Regierung in
Khartum nach 30-jährigem Bürgerkrieg mit dem Süden des Landes Frieden
schließen.

Längst berichteten die Medien kaum noch über die Krise in dem
westafrikanischen Land, so Projektleiter Hans Musswessels. Der
gelernte Anästhesie- und Intensivkrankenpfleger hat erstmals im Mai
vergangenen Jahres einen Hilfseinsatz in Darfur begleitet. Seit
September ist er als Projektleiter für die Aktivitäten von humedica
ständig vor Ort.

Das Kaufbeurer Hilfswerk ist seit August 2004 im Sudan unter den
Flüchtlingen aktiv. Bisher sind bereits mehr als 60 Ärzte und
Pflegekräfte ehrenamtlich in ihrer Freizeit mit humedica im Sudan zum
Einsatz gekommen. Derzeit sind es sechs Mitglieder des
humedica-Ärzteteteams, die den Hilfseinsatz aufrecht erhalten.

Drei Projekte unterhält humedica in der Region Darfur. Dazu
gehören eine Stationäre Klinik im Flüchtlingslager El Sereif bei
Nyala, in dem über 15.000 Flüchtligen registriert sind. Etwa 80
Prozent der Flüchtlinge werden von humedica kostenlos versorgt -
derzeit ca. 130 Personen täglich. Des weiteren betreibt das Werk eine
Schule und Kindergarten mit einheimischen Lehrkräften, die den
Flüchtlingskindern eine normale Schulbildung ermöglichen. Derzeit
lernen in acht Klassen rund 1.300 Kinder. humedica führt auch ein
Kinderspeisungsprogramm durch. Zudem fahren Ärzte und Pflegekräfte
mit einer mobilen Klinik in die außen liegenden Dörfer, um dort eine
medizinische Grundversorgung für ca. 20.000 Menschen zu sichern.

Die seit 1979 in der humanitären Hilfe tätige deutsche
Nicht-Regierungsorganisation humedica verteilte im Verlauf des
Einsatzes auch dringend benötigte Hilfsgüter wie Wasserkanister,
Wolldecken und Hygieneartikel sowie Zusatznahrung für mangelernährte
Kinder.

Für die in den letzten Monaten aus Gereida geflüchteten rund
100.000 Sudanesen möchte humedica eine stationäre Klinik im Lager Al
Salam aufbauen. Doch dazu fehlt schlicht das Geld. Bisher hat
humedica rund 1,1 Mio. Euro in die Projekte im Sudan investiert.
Dafür hat das Auswärtige Amt in Berlin 877.000 Euro gegeben. An der
Kinderbetreuung und Schulbildung beteiligt sich auch die
Kindernothilfe Duisburg finanziell.

Ende Mai hat sich der Staatsminister im Auswärtigen Amt, Gernot
Erler (SPD), bei einem Besuch persönlich über die Arbeit in den
Flüchtlingscamps informiert.

Musswessels, der sich für einige Tage in Deutschland aufhält,
bedauert die Entwicklung im Sudan. Er persönlich sei von der
Entwicklung enttäuscht und geschockt. Es habe ihn überrascht, dass
sich die Situtation noch verschlechtert hat. Dadurch stehe humedica
vor einer unerwartet großen Herausforderung.

Als Unterzeichner des Verhaltenskodex des Internationalen Roten
Kreuzes (ICRC) und der Nichtregistrierungsorganisationen (NGO's) in
der Katastrophenhilfe möchte humedica den Menschen in Krisenregionen
die helfende Hand der Nächstenliebe reichen und verpflichtet sich
dabei u. a. zu den Prinzipien der Neutralität, Rechenschaftspflicht,
Nicht-Diskriminierung, Unabhängigkeit und dem Respekt der Kultur und
Privatsphäre der Hilfsbedürftigen, so Groß, der hofft, dass die
Spendenbereitschaft für den Sudan wieder wächst.

Zur Fortsetzung der humanitären Hilfe in Darfur bittet humedica um
Spenden: Stichwort "Sudanhilfe", Konto 4747, Sparkasse Kaufbeuren,
BLZ 734 500 00.

Basis-Informationen:

humedica ist eine christlich-humanitäre Hilfsorganisation mit Sitz
in Kaufbeuren bei Augsburg, die seit 1979 rund 8000 Tonnen
Hilfsgüter, vor allem medizinische Geräte und Medikamente, in über 90
Ländern der Erde verteilt hat. Leiter und Geschäftsführer ist
Wolfgang Groß

Das humedica-Ärzteteam wurde im Januar 1999 anläßlich eines
verheerenden Erdbebens in Armenia (Kolumbien) als Arbeitszweig von
humedica gegründet. Heute gehören ihm etwa 750 Ärzte, Pflegekräfte
und andere Spezialisten an, die in ihrer Freizeit Einsätze in
Krisengebieten sowie bei Katastrophen wie Erdbeben, Kriegen,
Wirbelstürmen und Hungersnöten leisten. Ärztlicher Direktor und
Vorstandsmitglied von humedica ist der Allgemeinmediziner Georg
Müller (Solms bei Gießen).


Originaltext: humedica e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39769
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39769.rss2

Kontakt:

humedica e.V.
Goldstrasse 8, 87600 Kaufbeuren
Telefon (08341)966148-0,
Telefax (08341)966148-11
E-Mail: info@humedica.org,
http://www.humedica.org


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