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WAZ: Die Finanzkrise und ihre Folgen - Sie werden weitermachen - Leitartikel von Lutz Heuken

Geschrieben am 07-10-2008

Essen (ots) - In diesen Wochen schaut die Welt in den Abgrund. Wie
sich die Finanzkrise weiter auswirken wird - kein Mensch kann es
seriös voraussagen. Werden weltweit Millionen Sparer kalt enteignet?
Kommt es gar zu einer schweren Wirtschaftskrise wie 1929, zu einer
Krise, die ganze Volkswirtschaften zerstört, die weltweit Existenzen
vernichtet und politische Umstürze auslöst? Wer das für ein
Horrorszenario hält, der lese in den Geschichtsbüchern nach. In
Deutschland ist der Aufstieg der Nazis ganz eng mit der
Weltwirtschaftskrise von '29 verbunden.

Dabei ist die aktuelle Krise wahrlich nicht vom Himmel gefallen.
Finanzexperten haben schon seit Jahren davor gewarnt - wie sie zu
Anfang dieses Jahrhunderts vor dem Platzen der Aktien-Blase gewarnt
hatten. Doch diese Fachleute - es waren leider zu wenige - wurden nie
gehört. Nicht damals und nicht vor dieser Krise. Stattdessen hörte
man lieber auf die Finanzhaie in aller Welt und ihre willigen Helfer;
sie priesen die grenzenlose Freiheit der Märkte; sie verteufelten
alles Staatliche; sie verspotteten die Mahner als Kleingeister und
brandmarkten die Kritiker als Sozialisten; sie schafften es, selbst
ihre Gier als menschliche Tugend zu verkaufen; sie predigten
Neoliberalismus als Religion und geißelten jeden Widerspruch als
Ketzerei. Ja, sie fühlten sich als die neuen Herren der Welt; und
führten sich auch so auf.

Und viel zu viele sind diesen neuen Herren gefolgt. An den Börsen
und in den Konzernen, wo Milliarden gescheffelt wurden. In der
Politik, wo man angesichts dieser Milliarden von Leistung sprach, die
sich endlich wieder lohne. An den Hochschulen, wo bis heute das
menschenverachtende System des Turbo-Kapitalismus gelehrt wird als
sei es ein Naturgesetz. Und - ja auch - in Teilen der Medien, wo das
Credo der Mächtigen teils kritiklos nachgebetet wurde.

Und nun? Ist wohl Einsicht eingekehrt?

Zu wünschen wäre: dass die Verantwortlichen, die die Welt gerade
an den Abgrund geführt haben, hart zur Rechenschaft gezogen werden;
dass sie wie andere Verbrecher vor ein internationales Tribunal
gestellt werden; dass endlich auch für die Finanzmärkte feste Regeln
gelten; dass die Milliardenströme auf der Welt demokratisch
kontrolliert werden.

Zu erwarten ist: dass sich die Verantwortlichen nur kurz
wegducken und schnell wieder Oberwasser gewinnen; dass sie ihre
neoliberale Irrlehre weiterpredigen; dass sie schon bald die nächste
weltweite Krise vorbereiten; dass niemand sie hindern wird.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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