(Registrieren)

Demokratische Republik Kongo: Krieg in Nord-Kivu - Die internationale Gemeinschaft scheitert, Menschen zu helfen und zu schützen

Geschrieben am 06-10-2008

Goma/Berlin (ots) - In einigen Gebieten Nord-Kivus im Osten des
Kongos ist das Ausmaß der Gewalt so hoch wie seit Jahren nicht mehr,
während die Not leidende Bevölkerung kaum Hilfe erhält. Der
internationalen Gemeinschaft ist es nicht gelungen, diesem Konflikt
oberste Priorität einzuräumen, mahnte die internationale
Hilfsorganisation ÄRZTE OHNE GRENZEN am Montag. Hunderttausende
Menschen wurden aus ihren Häusern vertrieben, seit Ende August
verstärkt Kriegshandlungen in der Region im Nordosten der
Demokratischen Republik Kongo ausgebrochen sind. Obwohl eine der
größten Friedensmissionen der Vereinten Nationen (MONUC) vor Ort ist,
schafft diese es nicht, ihr Mandat zum Schutz der Zivilbevölkerung in
Nord-Kivu zu erfüllen.

Die meisten Organisationen der Vereinten Nationen sowie
Nichtregierungsorganisationen scheitern daran, adäquate Hilfe zu
leisten, während sich die ohnehin schon schlechte humanitäre
Situation der Menschen dramatisch verschlimmert. Trotz der
Anwesenheit zahlreicher humanitärer Organisationen in der
Provinzhauptstadt Goma helfen nur wenige in den Gebieten, die am
meisten vom Krieg betroffen sind.

Viele Menschen, die derzeit Hilfe benötigen, sind schon mehrfach
zur Flucht gezwungen worden. Sie leben in Angst und können ihre
Grundbedürfnisse nicht stillen. Es fehlt an Nahrung, Unterkünften,
Wasser und medizinischer Hilfe. Die Vertriebenen können ihr Leben
nicht mehr selbst bewältigen. Darüber hinaus ist das Krankheitsrisiko
hoch, viele Gesundheitsstrukturen wurden geplündert.

Manche der Vertriebenen kommen in bestehenden Lagern unter, andere
suchen bei Familien oder in den Wäldern Zuflucht. "Wir haben in
Nyanzale und Kabizo mehr als 100.000 Vertriebene versorgt", sagte die
Landeskoordinatorin Anne Taylor. "Wir haben keine Ahnung, wohin diese
in den vergangenen Wochen geflüchtet sind. In Kayna und Kanyabayonga
sind nur 25.000 angekommen. Wo sind die anderen? Wir sind extrem
beunruhigt über ihr Schicksal."

Mitarbeiter von ÄRZTE OHNE GRENZEN stießen auch auf neu
Vertriebene. In Ngungu leben Tausende Menschen unter schrecklichen
Bedingungen ohne medizinische Hilfe. Tausende kamen während der
vergangenen Wochen auch in Kitchanga an. "Diese Menschen zu
erreichen, ist extrem schwierig, weil die Lage unsicher ist und sie
ständig in Bewegung sind", so Taylor. "Es ist aber nicht unmöglich.
Wir versuchen es wieder und wieder, bis wir sie finden und ihnen
wenigstens etwas lebenswichtige Hilfe bringen können. Wir wissen
aber, dass wir uns nur um einen kleinen Teil der humanitären
Katastrophe kümmern: Hunderttausende sind unerreichbar."

In Nord-Kivu arbeitet ÄRZTE OHNE GRENZEN derzeit in und um
Rutshuru, Nyanzale, Kayna, Kanyabayonga, Kitchanga, Mweso und Masisi.
In anderen Regionen wie in Ngungu in Nord-Kivu und Minova in
Süd-Kivu evaluieren mobile Teams die Situation und leisten erste
medizinische Hilfe. Derzeit sind 62 internationale und 716 nationale
Mitarbeiter in Nord-Kivu aktiv.

Originaltext: Ärzte ohne Grenzen
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6684
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6684.rss2

Pressekontakt:
Pressestelle, Svenja Kühnel, Christiane Löll, Tel.: 030-22 33 77 00
http://www.aerzte-ohne-grenzen.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

162497

weitere Artikel:
  • Deutsche Wildtier Stiftung rät zum 3-Sterne-Menü bei der Vogelfütterung Hamburg (ots) - Die Deutsche Wildtier Stiftung rät allen Vogelfreunden: Warten Sie nicht bis zum Winter - decken Sie jetzt bereits den Tisch für alle daheimgebliebenen Vögel. Denn gastronomische Neueröffnungen müssen sich auch unter Vögeln erst herumsprechen! Das dauert manchmal gut vier Wochen. Dr. Dieter Martin von der Deutschen Wildtier Stiftung weiß aus Erfahrung: "Erst nach einiger Zeit kommen Meise und Co vorbeigeflogen, denn Vögel sind Gewohnheitstiere und sie schätzen feste Öffnungszeiten." Vögel futtern nicht alle dasselbe. mehr...

  • Franz Beckenbauer: "Die EURO 2008 war die beste der Geschichte." Innsbruck (ots) - Am vergangenen Freitag referierte Franz Beckenbauer auf Einladung von Tirol International im Biohotel Stanglwirt über das Thema "Analyse der EURO aus sportlicher und wirtschaftlicher Sicht". Tirol Werber Josef Margreiter gab im Doppelpass mit Franz Beckenbauer einen umfassenden Überblick zur Tirol:08 Kampagne und stellte den Abschlussbericht der Tirol Werbung vor. Beckenbauer selbst OK-Chef der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland stellte den Organisatoren ein sehr gutes Zeugnis aus: "Die EURO 2008 war die beste der Geschichte. mehr...

  • SYSTEMS 2008: ALPHA Business Solutions AG zeigt "Erfolgs-Formel ERP" Kaiserslautern (ots) - Unter dem Motto "Erfolgs-Formel ERP - Der Weg zur Pole-Position" präsentiert die ALPHA Business Solutions AG auf der SYSTEMS 2008 vom 24. bis 28. Oktober die ergebnisorientierte ERP-Einführungsmethodik mit Werkzeugen zur Planung, Überwachung und Steuerung des Projektes sowie einzelner Prozesse. In Ergänzung dazu werden die neuesten ERP-Highlights rund um die aktuelle proALPHA Version 5.2, die Branchenlösungen auf proALPHA Basis sowie die On-Demand-Lösung SAP Business ByDesign vorgestellt. mehr...

  • Aktionswoche "Behalten ist Quecksilber - Tauschen ist Gold!" startet heute bundesweit / Tausende Apotheken beteiligen sich an Thermometer-Sammlung Berlin (ots) - Die Aktionswoche "Behalten ist Quecksilber - Tauschen ist Gold!" beginnt heute in Apotheken im gesamten Bundesgebiet. Verbraucher können ihre Haushalte von einer latenten Gesundheits- und Umweltgefahr befreien, indem sie ihr quecksilberhaltiges Fieberthermometer zum Beispiel gegen ein digitales Exemplar zu einem Vorzugspreis tauschen. Eine Woche lang beteiligen sich mehrere tausend Apotheken deutschlandweit an der Aktion. Die Apotheken weisen nicht nur darauf hin, dass Quecksilberthermometer fachgerecht entsorgt werden mehr...

  • Schutz vor Allergien: Jetzt mit Hyposensibilisierung beginnen Nürnberg (ots) - Der Herbst ist für viele Pollenallergiker die Zeit des Aufatmens. Es befinden sich keine Pollen mehr in der Luft und der bevorstehende Winter ist sowieso ihre angenehmste Jahreszeit. Da sind Augenbrennen, Schniefnase und sogar die Atemnot vom vergangenen Frühling vergessen. Doch sollten Allergiker gerade jetzt an die Hyposensibilisierung denken. Es ist die einzige Therapieform, die Allergien ursächlich bekämpft und Aussicht auf dauerhafte Heilung verspricht. Was allerdings viele Allergiker abschreckt, ist der Zeitaufwand mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht