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Deutsche AIDS-Stiftung legt Jahresbericht 2005 vor - 25 Jahre nach AIDS-Erstdiagnose: AIDS-Stiftung spricht von deutschem Erfolgsmodell

Geschrieben am 08-06-2006

Bonn (ots) - 8. Juni 2006. "Unbeschadet des jüngst vom
Robert-Koch-Institut gemeldeten Anstiegs der Neuinfektionen um 13
Prozent im Jahre 2005, kann die Prävention und Begleitung von HIV und
AIDS in Deutschland als ein international bemerkenswertes
Erfolgsmodell bezeichnet werden." Dies stellte Dr. Uleer,
Vorsitzender der Deutschen AIDS-Stiftung, im Blick auf den 25.
Jahrestag der ersten Diagnostizierung der Aidskrankheit fest. Die
Infektionsrate liegt mit 33 Personen auf 1 Million Einwohner deutlich
niedriger als in vergleichbaren Ländern wie der Schweiz und England
mit Raten von 108 bzw. 122 Personen. Die Stiftung nimmt für sich in
Anspruch, zusammen mit dem Staat, insbesondere der Bundeszentrale für
gesundheitliche Aufklärung und den Selbsthilfeeinrichtungen,
wesentlich zu dieser relativ guten Entwicklung beigetragen zu haben.

Ein hier und dort feststellbares Erlahmen bei den
Präventionsanstrengungen und wachsender Leichtsinn birgt allerdings
große Gefahren. Umso erfreulicher ist, dass die Stiftung ihre
Einnahmen im Jahre 2005 bei rund 3,3 Millionen stabilisieren konnte.
Jeder Spendeneuro kommt den Betroffenen zugute, da die
Verwaltungskosten von gut 600.000 EUR durch die Kapitalerträge mehr
als gedeckt werden. Für Betroffene wurden 2,4 Millionen EUR
aufgewandt. Weitere 260.000 EUR wurden für Aufwendungen im laufenden
Jahr zurückgestellt. Am langfristigen Trend hin zu mehr Projekthilfen
hat sich nichts geändert. Das Stiftungskapital beträgt 20,5 Millionen
EUR.

Menschen mit HIV/AIDS in Deutschland in sozialer Not

Die Zahl der Anträge an die Deutsche AIDS-Stiftung hat im Jahr
2005 nach einer Stabilisierung in den Jahren 2003 und 2004 erstmals
wieder zugenommen: 4.007 Anträge (3.797 in 2004) von HIV-infizierten
Menschen in Not erreichten die Stiftung im vergangenen Jahr. Einer
der Gründe liegt in den Änderungen durch Einführung von Hartz IV.
"Statt einer Ausweitung der Anspruchsberechtigten bei
Sozialleistungen ist eine Konzentration der Hilfe auf besonders
bedürftige Gruppen erforderlich", betonte Dr. Heide,
Geschäftsführender Vorstand der Stiftung. Die Reduzierung von
Mehrbedarfszuschlägen, insbesondere der Wegfall der Zuschläge für
Hygiene-Mehrbedarf und für vorbeugenden Gesundheitsschutz (Kondome)
sowie die Pauschalierung der Einmalhilfen, haben aber gravierende
Auswirkungen auf die Bedürftigen. Menschen mit HIV und AIDS
beantragen daher vermehrt Hilfsleistungen bei der Stiftung, die in
der Vergangenheit von staatlichen Trägern gezahlt wurden. So stieg
die Zahl der beantragten Beihilfen für Haushaltsgeräte beispielsweise
um 60 Prozent, die für Bekleidung gar um 125 Prozent.

Steigende Nachfragen gibt es auch bei Projekten zugunsten
Betroffener, insbesondere für notwendige Beschäftigungs- und
Versorgungsprojekte sowie für Angebote des Betreuten Wohnens.
Projekte im gastronomischen Bereich, die bei ihrem Start vor einigen
Jahren vor allem der Qualifizierung Betroffener dienten, haben einen
Bedeutungswandel erfahren. Sie erweisen sich zunehmend als wichtig
für die nachhaltige Versorgung mit guten und preiswerten Mahlzeiten
sowie als Ort der Kommunikation. Auch diese Projekte leiden unter
Mittelkürzungen öffentlicher Geldgeber und suchen vermehrt Hilfe bei
der Stiftung.

Der verstärkte Bedarf erklärt sich aber auch durch die längere
Überlebenszeit Betroffener aufgrund verbesserter medizinischer
Therapien. So hat seit drei Jahren der Anteil der älteren
Antragstellenden bei der Stiftung deutlich zugenommen, im Jahr 2005
speziell der 50 bis 59jährigen. Zunehmend werden Betroffene mit AIDS
älter. Diesen neuen Herausforderungen stellt sich die Stiftung mit
der erweiterten Unterstützung von Wohnprojekten, die mittlerweile
einen Förderschwerpunkt der Stiftung bilden. Zu dem bereits von der
Stiftung unterstützten Wohnprojekten Reichenberger Straße in
Berlin/Kreuzberg und Lahnstein soll nun das von der AIDS-Hilfe Essen
getragene Projekt "Leben und Wohnen für Menschen mit HIV und AIDS"
kommen. Nach dem Kauf eines Hauses durch die Deutsche AIDS-Stiftung
soll es in die konkrete Umsetzung gehen. Zu den von der Stiftung
geförderten Qualifizierungsprojekten gehören u.a. "HIVissimo"
(AIDS-Hilfe Köln) und "Futopia/Estragon" (AIDS-Hilfe Nürnberg).

Ein weiterer Schwerpunkt der Stiftungsarbeit liegt im
internationalen Bereich. Trotz der jüngst von UNAIDS veröffentlichten
Verlangsamung der HIV-Neuinfektionen weltweit ist die Situation in
vielen Entwicklungsländern, aber auch in zahlreichen osteuropäischen
Staaten, besorgniserregend. Die Deutsche AIDS-Stiftung unterstützt
daher weiterhin internationale Hilfs- und Aufklärungsprojekte im
südlichen Afrika und in Kaliningrad. Im Jahr 2005 bewilligte die
Stiftung elf Projektanträge mit einer Gesamtsumme von 319.864 Euro.

Epidemiologie Deutschland (Quelle RKI) 2005
Menschen mit HIV/AIDS: 49.000
Neuinfektionen: 2.490

Epidemiologie Weltweit (Quelle UNAIDS) 2005
Menschen mit HIV/AIDS: 38.600.000
Neuinfektionen: 4.100.000
Verstorben an AIDS: 2.800.000

Originaltext: Deutsche AIDS-Stiftung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=42803
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_42803.rss2

Informationen zur Deutschen AIDS-Stiftung:
Ann-Kathrin Akalin, Pressereferentin - Markt 26 - 53111 Bonn
Telefon: 02 28-60 46 9-33
E-Mail: ann-kathrin-akalin@aids-stiftung.de
www.aids-stiftung.de


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