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Börsen-Zeitung: Mit dem Rücken zur Wand, Kommentar zum Druck der Hedgefonds auf die Deutsche Börse von Christopher Kalbhenn

Geschrieben am 02-09-2008

Frankfurt (ots) - Mit einem kräftigen Kursanstieg hat die Aktie
der Deutschen Börse auf die Ankündigung von Atticus und TCI reagiert,
zusammenzuarbeiten, um ihre Interessen bei dem Marktbetreiber besser
durchzusetzen. Damit erhöhen die Hedgefonds, die insgesamt rund 19%
der Stimmrechte der Deutschen Börse halten, den Druck auf das
Management, noch mehr für Anteilseigner und Aktienkurs zu tun.

Auf den ersten Blick fühlt man sich an die Zeit vor drei Jahren
erinnert, als die Hedgefonds unter Führung von TCI die Übernahme der
Londoner Börse verhinderten und die Führung der Deutschen Börse in
die Wüste schickten. Die Ausgangslage ist heute jedoch völlig anders.
Anders als damals sind die Hedgefonds nicht in einer starken, sondern
trotz ihrer 19% in einer schwachen Position. Drohungen sind in ihrem
schwammig formulierten Statement nicht zu finden.

Das Management der Deutschen Börse bietet auch kaum
Angriffsfläche. Anders als die alte Führung, die nach Gutsherrenart
Aktionärswünsche ignorierte, kann dem derzeitigen
Vorstandsvorsitzenden, Reto Francioni, niemand ernsthaft vorwerfen,
sich nicht um des Aktionärs Wohl zu kümmern. Im Gegenteil: Das
Effizienzprogramm, die Holding-Struktur, die deutlich erhöhten
Auskehrungen und der die Steuerlast senkende Umzug nach Eschborn sind
erhebliche aktionärsfreundliche Anstrengungen. Außerdem kann das
Management an den Kurs drückenden Faktoren wie der allgemeinen
Marktschwäche und dem Auftauchen neuer alternativer
Handelsplattformen nichts ändern.

Im Markt wird nun wieder über eine Sonderdividende sowie eine
Abspaltung der Clearstream spekuliert. Es ist fraglich, ob die
Hedgefonds letzteres durchsetzen könnten. Denn eine derart
einschneidende Veränderung, die auf Kosten der langfristigen
Entwicklung des Unternehmens ginge, wird - anders als der Aufstand
der Hedgefonds vor drei Jahren - nicht die Unterstützung
traditioneller Investoren wie Fidelity finden.

Für die Deutsche Börse ändert dies jedoch nichts daran, dass sie
ein Problem hat. Die Kursverluste seit Jahresbeginn haben den
Hedgefonds schwere Einbußen beschert. Sie laufen Gefahr, dass Kunden
Fondsanteile zurückgeben und sie zum Verkauf von Aktien zwingen, was
den Wertverfall verschärfen würde. Die Fonds stehen mit dem Rücken
zur Wand und werden deswegen noch viel Unruhe stiften.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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