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Sicherheitslage in Afghanistan verschlechtert sich / medico international fordert entwicklungspolitische Offensive statt Militär

Geschrieben am 02-09-2008

Frankfurt/Main (ots) - Die in Afghanistan tätige Frankfurter
Hilfs- und Menschenrechtsorganisation medico international beobachtet
eine stetige Verschlechterung der Sicherheitslage seit Juni 2007.
Dadurch ist Minenräumung nur noch eingeschränkt möglich.

Allein in der Provinz Paktia, südöstlich von Kabul, an der Grenze
zu Pakistan, wurden die Minenräumteams der afghanischen
medico-Partnerorganisation Mine Detection and Dog Center (MDC)
innerhalb der letzten zweieinhalb Monate viermal überfallen oder
entführt. Die letzte Entführung ereignete sich am 20.08.2008.
Dreizehn Minenräumer wurden auf dem Weg zur Arbeit von unbekannten
Bewaffneten, in einem von Taliban kontrollierten Gebiet, verschleppt.
Zurzeit befinden sich noch sechs MDC-Mitarbeiter in der Gewalt der
Entführer.

Auch die Arbeit der für Minenräumung zuständigen UN-Organisation
UNMACA (United Nations Mine Action Center for Afghanistan) ist durch
die zunehmende Gewalt behindert. Ein Komplex zur Akkreditierung der
Minenspürhunde am Rande der Provinz Kabul musste Ende August
geschlossen werden, nachdem er von Bewaffneten angegriffen und
teilweise zerstört worden ist. Bereits im Frühjahr 2008 hatte UNMACA
aus Sicherheitsgründen vorübergehend alle Aktivitäten in
Nordafghanistan gestoppt. In Süden des Landes ist die Minenräumung
faktisch zum Erliegen gekommen.

An eine Verbesserung der Sicherheitslage durch die Ausweitung des
militärischen Engagements glaubt medico-Geschäftsführer Thomas
Gebauer nicht: "Es wurden zu viele Fehler gemacht. Die von
erschreckender Unkenntnis und Eigennutz geprägte Intervention hat
viel Schaden angerichtet. Es ist höchste Zeit für einen
Strategiewechsel."

Gebauer setzt auf eine entwicklungspolitische Offensive um die
Wirtschaft anzukurbeln und die Armutsbekämpfung voranzutreiben.
Weiter fordert er den Beginn direkter Verhandlungen zwischen allen
Konfliktparteien unter Einbeziehung zivilgesellschaftlicher Akteure.

Originaltext: medico international
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14079
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14079.rss2

Pressekontakt:
Für Nachfragen und Interviewwünsche wenden Sie sich bitte an:
Bernd Eichner, Tel.:069/94438-45 oder eichner@medico.de


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