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Studierendenstatistik Bauingenieurwesen: - Hochschulabsolventen Bau auf neuen Tiefststand gesunken - nur noch 3.080 Absolventen / - Bauingenieurlücke wird größer

Geschrieben am 29-08-2008

Berlin (ots) - Die Zahl der Absolventen im Studiengang
Bauingenieurwesen ist erneut zurückgegangen. Wie der aktuellen
Studierendenstatistik des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie
zu entnehmen ist, haben 2007 nur noch rund 3.080 Nachwuchsingenieure
die Hochschulen verlassen. Damit hat sich der Negativtrend der
vergangenen Jahre fortgesetzt und den niedrigsten Stand seit Beginn
der Aufzeichnungen im Jahr 1986 erreicht. Gleichzeitig ist die Zahl
der Studienanfänger im Bauingenieurwesen konstant bei 6.000
geblieben.

"Dies bedeutet eine drastische Zuspitzung der Lage im
Nachwuchsbereich. Wir werden uns auf einen scharfen Wettbewerb um
Bauingenieure in Deutschland einstellen müssen", kommentierte heute
Prof. Dr.-Ing. E.h. Manfred Nußbaumer, Vizepräsident Technik des
Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie in Berlin die Zahlen. "Bei
Studienabbrecherquoten im Bauingenieurwesen um nahezu 50 Prozent
können wir unseren jährlichen Einstellungsbedarf von 4.500
Absolventen nicht mehr decken."

Diese Entwicklung zeichnete sich bereits seit einigen Jahren ab.
Bei stetigem Rückgang der Studienanfängerzahlen sind auch die
Absolventenzahlen seit 2000 kontinuierlich zurückgegangen. Dieser
Trend hat sich im Sommer 2007 und im Wintersemester 2007/2008
fortgesetzt. Rund 3.080 Studierende haben erfolgreich ein Studium des
Bauingenieurwesens abgeschlossen. Davon 211 mit dem
Bachelorabschluss. Das entspricht einem Rückgang der
Gesamtabsolventen gegenüber dem Vorjahr von acht Prozent. Auch bei
den Studienanfängern kann trotz eines leichten Zuwachses von 0,7
Prozent im Vorjahr von einer Trendwende keine Rede sein. Ihre Zahl
blieb 2007 konstant. Die Gesamtzahl der Studierenden im
Bauingenieurwesen liegt derzeit bei 33.800.

Die hochschulpolitische Umstellung der Studienabschlüsse zeigt
Wirkung. Mittlerweile starteten Dreiviertel ihr Studium in
Bachelorstudiengängen, die übrigen teilten sich auf Diplom- bzw.
Masterstudiengänge auf. "Dies ist ein klares Signal, dass sich die
Arbeitgeber nun massiv auf die neuen Abschlüsse einstellen müssen -
mit allen Konsequenzen für die Berufsbefähigung ihrer Mitarbeiter",
erklärte Nußbaumer. Er appellierte gleichzeitig an die Hochschulen,
dass Bildungsniveau des Diplomingenieurs nicht aufzugeben. "Über die
Akkreditierungsverfahren allein werden wir nicht sicherstellen
können, dass die hohe Qualität der Ausbildung, wie wir sie vom Diplom
kennen, erhalten bleibt", erklärte Nußbaumer.

Gleichzeitig wies er darauf hin, dass die Bauingenieurlücke nicht
über den Arbeitsmarkt gedeckt werden kann. Im Durchschnitt des
vergangenen Jahres hätten 9.100 offene Stellen für Bauingenieure
5.700 arbeitslose Bauingenieure gegenüber gestanden. Dies habe eine
Schätzung des Hauptverbandes in Anlehnung an eine Studie des
Instituts für Wirtschaftsforschung in Köln ergeben. Und die
Fachkräftelücke wird immer größer: Im Sommer dieses Jahres lag die
Lücke zwischen offenen Stellen und Arbeitslosen bei rund 5.000.
Nußbaumer warnte: "Der Mangel an qualifiziertem Personal droht in der
deutschen Bauwirtschaft zur Wachstumsbremse zu werden". Denn hinzu
komme, dass auch bei Polieren und Meistern der Nachwuchs mittlerweile
knapp werde.

Nußbaumer rief dazu auf, der Technik in Schul- und
Hochschulausbildung wieder den Stellenwert zuzuweisen, der ihm seiner
volkswirtschaftlichen Bedeutung nach zukomme.

Originaltext: Hauptverband der Deutschen Bauindustrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/24058
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_24058.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Dr. Heiko Stiepelmann
Funktion: Stellv. Hauptgeschäftsführer und
Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft,
Information und Kommunikation
Tel: 030 - 21286 140, Fax: 030 - 21286 189
E-Mail: Heiko.Stiepelmann@bauindustrie.de


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