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Viele Tarifabschlüsse im ersten Halbjahr 2008 über 4%

Geschrieben am 29-08-2008

Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, fielen im ersten Halbjahr 2008 viele Tarifabschlüsse in
Deutschland mit über 4% erneut deutlich höher aus als in den
Vorjahren. In diesem Zeitraum gab es einen Anstieg der
Verbraucherpreise von bis zu 3,3% (Juni gegenüber dem
Vorjahresmonat).

Tarifabschlüsse von 4% und mehr erzielten die Beschäftigten im
ersten Halbjahr 2008 beispielsweise in der Eisen- und Stahlindustrie
in Nordrhein-Westfalen und in den neuen Ländern sowie in der
chemischen Industrie. Auch im öffentlichen Dienst bei Bund und
Kommunen stiegen die Tarifverdienste durchschnittlich um über 4%. In
den Bundesländern, für die seit Oktober 2005 ein eigener Tarifvertrag
gilt, gab es nach mehreren Nullrunden eine Tariferhöhung von 2,9%. In
der Textilindustrie, im Einzelhandel und im Hotel- und Gastgewerbe
stiegen die Tarifverdienste mit 3% oder mehr deutlich stärker als in
den Vorjahren. In anderen Branchen, wie beispielsweise im
Metallgewerbe oder in der Süßwarenindustrie, wurden Tariferhöhungen
wirksam, die bereits 2007 vereinbart worden sind. Diese fielen aber
häufig geringer aus als die Abschlüsse im Jahr 2008.

Derzeit gibt es in fünf Bauberufen, im Elektrohandwerk, im
Gebäudereinigungshandwerk und bei Briefdienstleistern
allgemeinverbindliche, branchenspezifische Mindestlöhne. Sie lagen am
1. April 2008 zwischen 6,58 Euro in der Gebäudereinigung in den neuen
Ländern und 12,50 Euro für Fachwerker, Maschinisten und Kraftfahrer
im Baugewerbe im früheren Bundesgebiet. Weitere acht Branchen,
darunter die Zeitarbeit sowie das Wach- und Sicherheitsgewerbe, haben
allgemeinverbindliche Mindestlöhne beantragt. Voraussetzung dafür
ist, dass sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber auf Mindestlöhne einigen
und die Tarifverträge bereits für mehr als die Hälfte der
Beschäftigten in dieser Branche gelten.

Zunehmend werden aber auch verbindliche Lohnuntergrenzen für
Branchen mit geringerer Tarifbindung gefordert, wie beispielsweise
für die Fleisch verarbeitende Industrie, das Hotel- und Gastgewerbe
sowie das Friseurgewerbe. Im Fleischerhandwerk liegen die untersten
Tarifgruppen zwischen 4,50 Euro in Sachsen und 7,33 Euro in
Nordrhein-Westfalen. Im Hotel- und Gastgewerbe wurden in den
untersten Tarifgruppen in Sachsen monatlich 1 109 Euro
(6,39 Euro/Stunde) und in Hessen 1 193 Euro (7,10 Euro/Stunde)
vertraglich vereinbart. Im Friseurhandwerk betragen die untersten
Tarifverdienste monatlich 492 Euro (3,06 Euro/Stunde) in Sachsen,
860 Euro (5,34 Euro/Stunde) in Hessen und 1 071 Euro
(6,34 Euro/Stunde) in Bayern.

Detaillierte Angaben zu diesen und weiteren Tarifverträgen, zum
Beispiel zur Verdiensthöhe, zur Arbeitszeit und zu den
vermögenswirksamen Leistungen, bietet die Fachserie 16, Reihe 4.1
(Tariflöhne) und 4.2 (Tarifgehälter), 1. Halbjahr 2008, die ab sofort
im Publikationsservice des Statistischen Bundesamtes unter
www.destatis.de/publikationen, Suchwort "Tariflöhne" beziehungsweise
"Tarifgehälter", als kostenfreier Download zur Verfügung stehen. Eine
detaillierte Übersicht über die Verdienste im öffentlichen Dienst
bietet zudem eine heute veröffentlichte Sonderpublikation, die unter
www.destatis.de, Pfad: Verdienste und Arbeitskosten --> Publikationen
abgerufen werden kann.

Die Ergebnisse der Tarifverdienststatistiken basieren auf
Auswertungen ausgewählter Tarifverträge der Wirtschaftsbereiche
Produzierendes Gewerbe, Handel, Kredit- und Versicherungsgewerbe,
Verkehr und Nachrichtenübermittlung, Gebietskörperschaften sowie
ausgesuchten Dienstleistungsbereichen.

Eine zusätzliche Tabelle bietet die Online-Fassung dieser
Pressemitteilung unter www.destatis.de

Weitere Auskünfte gibt:
Sabine Lenz,
Telefon: (0611) 75-3539,
E-Mail: verdienste@destatis.de

Originaltext: Statistisches Bundesamt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32102
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32102.rss2

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Telefon: (0611) 75-3444
E-Mail: presse@destatis.de


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