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Stellare Totgeburten: Forscher entlarven braune Zwerge als dritte Klasse von Himmelskörpern

Geschrieben am 21-08-2008

Bonn (ots) - Die Systematik kosmischer Körper muss offenbar
überarbeitet werden. Forscher am Argelander-Institut für Astronomie
der Universität Bonn haben herausgefunden, dass braune Zwerge als
eine eigene Klasse neben Sternen und Planeten behandelt werden
müssen. Bisher hielt man sie nur für zu klein geratene Sterne.
Möglicherweise sind sie jedoch regelrechte stellare "Fehlgeburten".
Die Wissenschaftler veröffentlichen ihre Ergebnisse in der
Fachzeitschrift Monthly Notices of the Royal Astronomical Society.
Eine Vorveröffentlichung ist unter http://arxiv.org/abs/0808.2644 zu
finden.

Als braune Zwerge bezeichnen Wissenschaftler Objekte, die neben
den Sternen die Galaxien bevölkern. Anders als diese können sie
jedoch aufgrund ihrer geringen Masse (weniger als etwa acht Prozent
der Sonnenmasse) keine ergiebige Wasserstoff-Kernfusion wie im Innern
unserer Sonne entfachen.

Bislang vermutete die astronomische Gemeinde, dass sowohl Sterne
als auch Braune Zwerge aus interstellaren Gaswolken entstehen, die
sich aufgrund ihrer Masseanziehung zusammenballen. Ingo Thies und
Professor Dr. Pavel Kroupa vom Bonner Argelander-Institut für
Astronomie haben nun aber zum ersten Male empirisch nachgewiesen,
dass braune Zwerge als eine von den Sternen unabhängige Objektklasse
gesehen werden müssen. "Dazu haben wir die Massen neugeborener Sterne
analysiert", erklärt Thies. "Dabei wird ein Sprung in der
Masseverteilung sichtbar, die die Zweiteilung der stellaren
Population offensichtlich macht."

Wahrscheinlich sind Braune Zwerge stellare "Totgeburten": Ein
System aus drei Sternen-Embryos zerfällt aufgrund der gegenseitigen
Masseanziehung, und das leichteste Objekt wird aus dem System heraus
katapultiert. Möglich ist auch, dass sich braune Zwerge in den
äußeren Regionen entstehender Sterne bilden und von diesen getrennt
werden. Dies kann etwa aufgrund einer nahen Begegnung mit einem
dritten Stern geschehen.

Sicher scheint, dass Braune Zwerge nur bei der Geburt von Sternen
entstehen können - ähnlich übrigens wie Planeten. Somit gibt es wohl
drei grundsätzlich verschiedene Himmelsobjekte: Planeten, braune
Zwerge und Sterne.

Originaltext: Universität Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2

Pressekontakt:
Prof. Dr. Pavel Kroupa
Telefon: 0228/73-6140
Mobil: 0177/9566127
E-Mail: pavel@astro.uni-bonn.de


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