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Der FinanzVerbund: Gestärkt aus der Finanzmarktkrise

Geschrieben am 18-08-2008

Berlin (ots) - - Querverweis: Ab 14.00 Uhr steht Bildmaterial zu
dieser Meldung bereit und wird über obs versendet. -

"Die Zahlen des konsolidierten HGB-Jahresabschlusses zeigen, dass
der genossenschaftliche FinanzVerbund gefestigt aus der
Finanzmarktkrise hervorgegangen ist. Sowohl die Primärbanken als auch
die Verbundinstitute haben ihre Widerstandskraft unter Beweis
gestellt", kommentierte Gerhard Hofmann, Vorstandsmitglied des
Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR),
den konsolidierten Jahresabschluss 2007 des genossenschaftlichen
FinanzVerbundes. Hofmann und BVR-Vorstandsmitglied Uwe Fröhlich
stellten die Geschäftsentwicklung des FinanzVerbundes am Montag in
Frankfurt am Main vor.

Der Jahresüberschuss vor Steuern lag im Geschäftsjahr 2007 bei 3,6
Milliarden Euro. Mit 995 Milliarden Euro zog die konsolidierte
Bilanzsumme der 1.231 selbstständigen Kreditgenossenschaften, des DZ
BANK-Konzerns, des WGZ BANK-Konzerns sowie der Münchener
Hypothekenbank eG um 3,5 Prozent an und liegt nun knapp unter der
Billionengrenze.

"Das genossenschaftliche Geschäftsmodell der Arbeitsteilung im
Kundengeschäft zwischen den regional tätigen Genossenschaftsbanken
und den Verbundunternehmen als Produktlieferanten hat auch im
abgelaufenen Geschäftsjahr die Vertriebsstärke des Sektors beachtlich
steigern können. Es hat so erheblich zur wirtschaftlichen Stabilität
des FinanzVerbundes beigetragen", erläuterte Fröhlich.

Das zinstragende Geschäft war auch in 2007 durch den harten
Konditionenwettbewerb und die niedrigen Zinsmargen geprägt. Dadurch
sank der Zinsüberschuss des FinanzVerbundes mit rund 0,4 Milliarden
Euro um 2,5 Prozent auf nunmehr 16 Milliarden Euro. Ursächlich
hierfür war auch die anhaltend flache, teilweise inverse
Zinsstrukturkurve, die das Ergebnis aus der Fristentransformation
drückte. Der in der Vergangenheit eingeschlagene Weg, dem sich
abzeichnenden Rückgang des Zinsüberschusses durch das verstärkte
Generieren von Provisionsgeschäft zu begegnen, konnte auch in 2007
erfolgreich fortgesetzt werden. "Erstmalig konnte der Zuwachs im
Provisionsüberschuss den Rückgang im Zinsüberschuss mehr als
ausgleichen", so Fröhlich. Insbesondere trugen die gestiegenen
Provisionserträge aus dem Wertpapierkommissions- und Depotgeschäft
dazu bei, dass sich der Provisionsüberschuss um insgesamt gut 0,4
Milliarden Euro respektive 8,2 Prozent erhöhte.

Der Verwaltungsaufwand im FinanzVerbund belief sich im
Berichtszeitraum auf 15,7 Milliarden Euro und konnte so um 0,3
Milliarden Euro beziehungsweise fast 2 Prozent reduziert werden.

Diese Entwicklung spiegelt sich allerdings nicht in der Aufwands-
und Ertragsrelation (Cost-lncome-Ratio) wider. Bedingt durch das
negative Finanzergebnis und den damit verbundenen Rückgang des
Rohertrags stieg die Cost-lncome-Ratio leicht um 1,3 Prozentpunkte
auf 69,1 Prozent an.

Gegenläufige Tendenzen in der Risikovorsorge

Der Risikovorsorgeaufwand lag im FinanzVerbund mit insgesamt 3,3
Milliarden Euro deutlich unter dem Vorjahreswert von 5,0 Milliarden
Euro. Der Verringerung um circa ein Drittel respektive 1,7 Milliarden
Euro ist fast vollständig auf die Entwicklung im Segment
"Primärbankgeschäft" zurückzuführen. Dort waren in 2006 die
Zuführungen zu den Vorsorgereserven und zum Fonds für allgemeine
Bankrisiken besonders kräftig ausgefallen. Diese Zuführungen wurden
seinerzeit insbesondere durch einen Einmaleffekt bei den Erträgen aus
der Aktivierung von Körperschaftsteuerguthaben von über 2,7
Milliarden Euro finanziert.

Im Kreditgeschäft haben sich die Risikovorsorgeaufwendungen für
Bonitätsrisiken in 2007 per saldo um über 0,2 Milliarden Euro
vermindert. Insbesondere bei den Primärbanken war hier ein deutlicher
Rückgang zu erkennen. Damit setzt sich der erfreulich positive Trend
der vergangenen Jahre fort.

Gegenläufig entwickelte sich der Bewertungsbedarf im Bereich der
Wertpapiere der Liquiditätsreserve und des Anlagebestandes unter dem
Eindruck der Finanzmarktkrise. Der Anstieg in Höhe von 1,1 Milliarden
Euro resultiert größtenteils aus Bewertungsänderungen durch
Spreadausweitung beziehungsweise zinsinduzierte Abschreibungen.

Aufgrund des genannten Effektes aus der hohen
Körperschaftsteuererstattung ist der Vorjahresvergleich beim
Jahresüberschuss nicht aussagekräftig. Er lag in 2007 vor Steuern bei
3,6 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss nach Steuern betrug 2,2
Milliarden Euro.

Die Eigenmittel des genossenschaftlichen FinanzVerbundes haben um
3,2 Milliarden Euro auf nunmehr 60,5 Milliarden Euro zugenommen. Der
vorgegebene aufsichtsrechtliche Mindeststandard wurde mit 12,3
Prozent für die Gesamtkennziffer der Solvenz wieder deutlich
übertroffen. Hier zeigt sich die besonders starke Eigenkapitalbasis
des FinanzVerbundes.

Auf der Aktivseite entfiel mit 17,1 Milliarden Euro gut die Hälfte
des Bilanzwachstums von insgesamt 33,7 Milliarden Euro auf die
Kundenforderungen. Hiervon betrafen 7,6 Milliarden Euro der Zuwächse
die Kreditgenossenschaften, insbesondere die grundpfandrechtlich
besicherten, langfristigen Darlehen. Weitere 9,5 Milliarden Euro
entfielen auf die Verbundinstitute.

Ein Drittel des Bilanzsummenwachstums in Höhe von 10,9 Milliarden
Euro ist auf den Anstieg der Position Schuldverschreibungen und
andere festverzinsliche Wertpapiere zurückzuführen, der vollständig
aus dem Segment "Verbundgeschäft" resultiert. Hintergrund sind hier
Liquiditätszuflüsse bei den Zentralbanken aus Mittelanlagen der
Primärbanken.

Der größte Anstieg auf der Passivseite ist bei den
Verbindlichkeiten gegenüber Kunden zu verzeichnen. Die Position
erhöhte sich absolut um 23 Milliarden Euro und machte somit zwei
Drittel des Wachstums aus. Innerhalb dieser Position ist auch in
diesem Jahr eine Umschichtung von den Spareinlagen zu den täglich
fälligen Verbindlichkeiten sowie zu den Festgeldern mit vereinbarter
Laufzeit oder Kündigungsfrist zu beobachten.

Weiteres Material unter: www.bvr.de/KJA2007

Hintergrundinformation zum genossenschaftlichen FinanzVerbund:

Die Volksbanken und Raiffeisenbanken sowie die Sonder- und
Spezialinstitute vereinen das Kapital des genossenschaftlichen
FinanzVerbundes - einschließlich der beiden Zentralbanken DZ BANK AG
und WGZ BANK AG - fast vollständig auf sich. Sie betreuen über 30
Millionen Kunden, von denen 16,1 Millionen als Mitglieder
Geschäftsanteile an den Kreditgenossenschaften halten. Die
Eigentümerstruktur der genossenschaftlichen Bankengruppe ist damit
sehr breit und vollständig in privater Hand. Auf die
Kreditgenossenschaften entfällt weit mehr als die Hälfte des
Geschäftsvolumens und der Erträge des deutschen genossenschaftlichen
FinanzVerbundes.

Die Zentralbanken und Verbundunternehmen, zu denen neben der
Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, der DG HYP Deutsche
Genossenschafts-Hypothekenbank AG, der Union Asset Management Holding
AG und der R+V Versicherung AG unter anderem auch die Münchener
Hypothekenbank eG, die WL BANK AG Westfälische Landschaft
Bodenkreditbank, die VR-LEASING AG und die TeamBank AG gehören,
stellen den Volksbanken und Raiffeisenbanken ein Angebot an
Allfinanzprodukten und -leistungen zur Verfügung, aus dem sich jede
Ortsbank das für ihre jeweilige Positionierung im Markt
bedarfsgerechte Paket zusammenstellt. Der BVR ist das strategische
Kompetenzzentrum der genossenschaftlichen Bankengruppe und vertritt
als Spitzenverband der Kreditwirtschaft bundesweit und international
die Interessen der genossenschaftlichen Bankengruppe.

Originaltext: BVR Bundesverband der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/40550
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_40550.rss2

Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Postfach 30 92 63
10760 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 20
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse@bvr.de


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