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Stromkunden wachen auf

Geschrieben am 14-08-2008

Düsseldorf (ots) - Nach der Liberalisierung des deutschen
Strommarkts vor zehn Jahren sah es lange Zeit so aus, als würden sich
die Bundesbürger kaum für ihre neue Freiheiten und Spielräume als
Stromkunden interessieren - nur wenige wechselten seither ihren
Anbieter. Dies scheint sich jetzt deutlich zu ändern, neue Bewegung
kommt in den Markt. Was die Kunden dabei antreibt, zeigt die heute
veröffentlichten Ergebnisse der Studie "Private Stromkunden in
Deutschland 2008" des Marktforschungsinstituts Nordlight Research
GmbH.

Demnach können sich mittlerweile mehr als die Hälfte (56%) der
privaten Haushalte in Deutschland grundsätzlich vorstellen, zu einem
anderen Stromanbieter zu wechseln, 11 Prozent haben aktuell bereits
ganz konkrete Wechselabsichten. An ihren bisherigen Versorger fest
gebunden fühlt sich demgegenüber nur noch ein Drittel der privaten
Stromkunden (33%). Aber nicht nur die Kundenbindung der privaten
Stromverbraucher, auch deren Kundenzufriedenheit ist im Vergleich zu
anderen Branchen nur mäßig ausgeprägt: Lediglich ein Viertel (25%)
beurteilt ihren derzeitigen Stromanbieter als "ausgezeichnet" oder
"sehr gut". Diejenigen Kunden, die kürzlich ihren Anbieter gewechselt
haben, sind hingegen zu 42 Prozent voll von ihrem neuen
Stromlieferanten überzeugt.

2.000 Bundesbürger ab 18 Jahren wurden im Rahmen der Studie
repräsentativ zu ihrem Verhalten und ihren Einstellungen als
Stromkunden sowie zu ihren Produkt- und Anbieterpräferenzen befragt.

Kunden großer Energiekonzerne besonders abwanderungsgefährdet -
Wechselschwelle bei 100 Euro Einsparpotenzial

Als zentrale Gründe für einen möglichen Anbieterwechsel führen die
Bundesbürger (neben einem Umzug) zu 76 Prozent Preisargumente an, mit
deutlichem Abstand gefolgt von schlechten Serviceerfahrungen (15%),
dem Wunsch nach einem umweltfreundlicheren Energiemix des Lieferanten
(12%) und der fehlenden Sympathie für den bisherigen Anbieter (12%).
Die großen Verbundunternehmen E.ON, EnBW, RWE und Vattenfall weisen
insgesamt einen deutlich höheren Anteil an wechselaffinen Kunden auf
als beispielsweise die Stadtwerke oder junge, derzeit oft schnell
wachsende Anbieter wie E wie Einfach, Lichtblick, TelDaFax, Yello
oder auch der niederländische Anbieter Nuon.

Die monetäre Schwelle, ab der ein Stromanbieter-Wechsel für die
Bundesbürger besonders attraktiv wird, liegt - unabhängig von der
Haushaltsgröße - durchschnittlich bei rund 100 Euro
Einsparmöglichkeit im Jahr. Für einen nennenswerten Teil der Kunden
stellen aber auch bereits niedrigere Einsparbeträge ab 50 Euro einen
bedeutsamen Wechselanreiz dar. Gleichzeitig wäre der Bezug
ausschließlich aus regenerativen Energiequellen produzierten Stroms
Otto Normalverbraucher einen Aufpreis von drei bis vier Euro im Monat
wert.

"Die jüngsten deutlichen Strompreiserhöhungen mit der Aussicht auf
zukünftig drastisch weiter steigende Energiekosten, aber auch das
gestiegene Umweltbewusstsein und die hohe Medienpräsenz des Themas
bringen neue Impulse für mehr Wettbewerb in den teils immer noch
verschlafen wirkenden Strommarkt.", so Thomas Donath, Geschäftsführer
der Nordlight Research GmbH.

Als zusätzlicher Anreiz zum Wechsel des Anbieters ist bei den
Kunden ein Wechselbonus derzeit beliebter als Preisgarantien, in der
Regel sehr wenig beliebt sind hingegen lange
Mindestvertragslaufzeiten.

Fünf verschiedene Stromkunden-Typen in der Bevölkerung

Eine differenzierte Betrachtung der deutschen Stromverbraucher
zeigt, dass diese mittlerweile sehr unterschiedlich "ticken" und der
Strom längst nicht mehr einfach nur aus der Steckdose kommt. In der
Bevölkerung lassen sich demnach fünf verschiedene Typen von
Stromkunden abgrenzen, die sich durch unterschiedliche Einstellungen
und Präferenzen in punkto Qualität, Preis und Anbieter des Produkts
Strom auszeichnen.

So zeigen die "Pragmatiker" mit einem Bevölkerungsanteil von 39
Prozent nur wenig emotionales Interesse am Produkt Strom und
entscheiden nach nutzenorientierten bzw. funktionalen Kriterien.
"Markenbewusste" (22%) legen hingegen großen Wert darauf, von
namhaften Unternehmen mit Strom beliefert zu werden und haben ebenso
wie die Pragmatiker starkes Interesse an Mehrwertleistungen der
Anbieter (wie z.B. telefonische Energieberatung oder stromnahe
Zusatzprodukte). Der "Unabhängige" (19%) kennt sich besonders gut zum
Thema Strom und Stromtarife aus und ist zudem überdurchschnittlich
umweltbewusst, so dass er in besonderem Maße "Grüner Energie"
zuneigt. "Discount-Shopper" (11%) sind hingegen strikt
preisorientiert und besonders wechselaffin, während der "Scheue" (9%)
sich durch die zunehmenden Wahlmöglichkeiten im Strommarkt
überfordert fühlt und zudem häufig formale oder technische Probleme
bei einem Anbieterwechsel befürchtet.

"Um die Abwanderung ihrer Kunden zu verhindern bzw. zu minimieren,
und nicht weiter nur auf deren Trägheit zu spekulieren, werden die
etablierten Stromanbieter", so Donath, "eine noch stärkere Kunden-
und Zielgruppenorientierung entwickeln müssen. Gleichzeitig stellt
die wachsende Dynamik im Markt eine Chance für neue und kleinere
Anbieter dar."

Über die Studie

Die komplette, mehr als 100-seitige Studie "Private Stromkunden in
Deutschland 2008" mit zahlreichen weiteren Ergebnissen und
Differenzierungen nach Soziodemographie und den unterschiedlichen
Stromkundentypen sowie mit Conjoint-Analysen zu den Produkt- und
Anbieterpräferenzen der Kunden, ist über die Nordlight Research GmbH
beziehbar. Die integrierte "Typologie privater Stromkunden" liefert
den Stromanbietern wichtige Orientierungen für die eigene
Positionierung, die Produktentwicklung und das zielgruppenspezifische
Marketing.

Originaltext: Nordlight Research GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/68494
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_68494.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner

Thomas Donath
Geschäftsführer
Nordlight Research GmbH
Tel.: +49 (0)2103 258 19-0
E-Mail: t.donath@nordlight-research.com
www.nordlight-research.com


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